Beiträge von jaramillo im Thema „Was ist das für Zeug auf den Opportunity Bildern“

    Hallo,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: stardust</i>
    <br />
    Könnte es eventuell sein, daß es keine Evaporite sind, sondern anderes, schwer lösliches Material, daß durch die Brandung aus dem Gestein herausgelöst wird?

    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Wie gesagt, ähm geschrieben: Ohne, dass man das Zeug zumindest mal in der Hand hatte, lässt sich da nun wirklich keine eindeutige Aussage machen.


    Aber, es scheint ja so enormes Interesse an der tatsächlichen Zusammensetzung zu bestehen, dass ich Raphael nur anbieten kann, mich mal anzumailen. Voraussichtlich ab Mitte Juni hätte ich mal wieder zeit zum Spielen. Soll heissen: Raphael schickt mir so ein Kügelchen ins Institut (Adresse kriegt er auf seine mail, wenn ihm das der Aufwand wert ist), und ich schiebe das Ding irgendwann im Sommer mal in die Meßreihen unserer Arbeitsgruppe. Das wäre dann das Standardprogramm (man muß in dem Fall ja nicht übertreiben) an Gesteinsmagnetik. Da werden die magnetischen Eigenschaften des Materials bestimmt, sowie einige Veränderungen in den Elektronenorbitalen [:p][:)] vorgenomen, anhand derer man eine Vielzahl von Mineralen identifizieren kann, vor allem Eisen-, Nickel- und Cobalthaltige, aber auch viele weitere. Das ganze würde dann auch ein komplettes Korngrößenspektrum liefern. Und das beste: Die Methoden sind absolut zerstörungfrei, wenn man mal von thermomagnetischen Untersuchungen absieht. Aber den Wahnsinnsaufwand wäre mir der Dreck ohnehin nicht wert.


    Also: Raphael soll mich anmailen, ich gebe ihm die Institutsadresse, er schickt mir so'n Teil zu, ich lasse irgendwann im Somer messen, Raphael kriegt sein Kügelchen incl. Auswerteprotokoll zurück (Versandkosten zu Lasten des Empfängers, versteht sich).


    Gruß,


    Mathias



    PS: Das ist ein einmalig einmaliges Angebot - nicht, dass ich hier demnächst vor lauter Kugel- Post erschlagen werde [;)]

    Hi Raphael,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Raphael</i>
    <br />


    Wie lange muß die da drinn liegen bleiben?


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das hängt ganz davon ab, welche Salze hier vorliegen (wenn es denn Salze sind - ein Geologe muß das Zeug eben immer erst in der Hand halten, um es genau bestimmen zu können, bzw. genauere physiko-chemische Analysen durchführen).
    Wenn Du diesen Test wirklich durchziehen willst, werf die Dinger in destilliertes Wasser, da das Löslichkeitsprodukt der verschiedenen Salzverbindungen stark vom herrschenden pH-Wert (und einigen weiteren Faktoren, z.B. Temperatur) abhängig ist. Je nachdem, welche Salze vorhanden sind, geht das dann mehr oder weniger schnell. Chloride lösen sich am schnellsten, gefolgt von Sulfaten. Sind es Karbonate, mußt Du ziemlich lange warten.


    Gruss,


    Mathias

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Raphael</i>
    <br />


    Nu ist das natürlich nicht aufm Mars, sonsern ganz irdisch


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das hätte ich jetzt nicht erwartet[;)]!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Raphael</i>
    <br />


    Aufgeklaubt hab ich die Dinger in der Wüste von Saudi-Arabien.


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Schmeiß mal so eine Kugel in ein Glas Wasser, die wird sich bestimmt mehr oder weniger schnell auflösen. Ich tippe mit ziemlicher Sicherheit auf Salzsphärulite.


    Gruss,


    Mathias

    Hi Raphael,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Raphael</i>
    <br />


    ob ich da mal eine aufschneiden und anpolieren soll? meint ihr man würde solche Strukturen finden wie sie Mathis beschreibt....


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">



    Wenn Dir der "Dreck" die Mühe wert ist, nur zu[;)]! Falls das auf dem unteren Foto allerdings eine ausgewachsene Männerhand ist, denke ich, dass die Teile für Oolithe ein bisserl zu groß sind. Bei dieser Größe würde ich eher auf sphärisch kristallisierte Salzaggregate (Evaporite) tippen. Von welcher Küste stammen die Dinger denn?


    Gruss,


    Mathias

    Hallöle,


    Grundwasser hat aber nichts mit hydrothermaler Aktivität zu tun[:)][:)]!!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: stardust</i>
    [PS: "and the winner is ...."
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Nicht, dass ich mich hier geschlagen geben wollte, ist halt Anfaänger-Glück[;)]! Lass uns gemeinsam vor einem X-Meter-Profil aus dem Kambrium oder sonstwas stehen, und dann......


    ... and the winner is........[:D][:D][:D][:D][:D][:D][:D][:D][:D][:D][:D][:D][:D][:D]


    Aufrecht stehende Grüsse,


    Mathias

    Hallo zusammen!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: dziobek</i>
    <br />


    Ein einfaches Experiment: ein Magnet am Regenaabfluß halten. Nach einiger Zeit sind da bestimmt welche zu entdecken. Man sollte schon mit der Lupe suchen.
    Grüsse
    Michael
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Da solltest Du aber, wenn denn nach einigen Stunden Wartezeit endlich mal ein magnetisches Kügelchen an Deinem Stabmagneten haftet, wohl besser auf ein Rasterelektronenmikroskop zurückgreifen (hat ja jeder im Wohnzimer[;)][:D])


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: stardust</i>
    <br />
    Steven Squires, der Prime Investigator (schätze, daß er veranwortlich ist für die geologischen Untersuchungen) hat heute gesagt, daß die Kügelchen eher grau aussehen, was ja zu Hämatit passen würde.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Sorry Herbie, aber Hämatit ist aufoxidiertes Eisen (alpha-Fe2O3), ist prinzipiell nichts anderes als Rost und besitzt daher eine rötlich-braune Färbung[;)]!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: stardust</i>
    <br />
    -Agglomeration: Sandkorn als Keim, Anlagerung am Meeresufer (Mathias)
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das ist <b>eine</b> der von mir vorgeschlagenen Möglichkeiten. Wie aus meinem oben stehenden posting ersichtlich, halte auch ich u.a. die Entstehung als postimpaktäre (also nach dem Impakt entstanden), und sich durch die enormen Auswurfgeschwindigkeiten rasch abkühlenden Schmelztröpfchen für möglich.


    Gruss,


    Mathias

    [quote]<i>Original erstellt von: stardust</i>
    <br />Die Frage was das für Kügelchen sind scheint die NASA Forscher (und nicht nur die) wirklich brennend zu interessieren, s.


    http://marsrovers.jpl.nasa.gov…all/opportunity_m015.html


    bzw.


    http://marsrovers.jpl.nasa.gov…15786EFF0312P2933M2M1.JPG


    Wenn hier irgendein Geologe mitliest: Wie können solche Kügelchen entstehen?


    Hallo!


    Ähnliche Kügelchen kennen wir in der Geologie als sogenannte Ooide. Für die Entstsehung dieser Ooide ist die Anwesenheit von Wasser eine absolute Voraussetzung! Zur Entstehung der Ooide: Rezent, also heute (und daher wohl auch in der Vergangenheit --&gt; Prinzip des Aktualismus), entstehen Ooide in tropischem Klima, an Küsten mit ausgeprägter Brandung und unter Anwesenheit von an Kalziumkarbonat übersättigtem Meerwasser. Hier bewegen sich Sandkörner (o.ä., hier als Kristallisationskeime betrachtet) in der Brandung hin und her, sodass sich mit der Zeit konzentrische Anwachskrusten aus CaCO3 um die Kristallisationskeime abscheiden ( ist halt aufgrund der Übersättigung der Lösung mit CaCO3 die Folge). Wird nun der Ooid zu schwer, um von der Brandung bewegt zu werden, endet sein Wachstum und er bleibt vorerst mal an Ort und Stelle liegen. Ooide kennt man aus vielen erdgeschichtlichen Epochen, darunter auch Eisenooide (die besonders verwitterungsresistent sind), die dann halt in einem Fe-übersättigten Küstenbereich (Mars?!?) entstanden sind. Sollten sich diese Kügelchen also tatsächlich als Ooide outen, dann wäre das der wohl zwingendste Beweis für ehemals existierende "Meeres"becken mit hochenergetischen Küstenregionen auf unserem roten Nachbarplaneten, auch für die entfernte Vergangenheit, da eine Aufarbeitung uralten Materials ja nicht ausgeschlossen ist (Erosionsniveaus sind ja völlig unbekannt). Andererseits könnte es sich hier auch um Schmelztröpfchen, sphärische Kristallaggregate, oder ähnliches handeln. Für eine genauere Beurteilung sind aber eine ganze Reihe weiterführender Untersuchungen notwendig, eine sichere Identifizierung als Ooide kann ohnehin nur über Querschnitte (konzentrische Anwachskrusten) oder Röntgendurchleuchtung erfolgen. Ich bin gespannt, was die NASA-Untersuchungen für Ergebnisse bringen.


    Gruß vom Geologen,


    Mathias