Beiträge von Dysnomia im Thema „SoFi in Doberlug-Kirchhain“

    Hallo,


    hier ein kleiner SoFi-Bericht von mir. Wir beobachteten die Finsternis bei den Kirchhainer-Sternfreunden an der Volkssternwarte Doberlug-Kirchhain...



    Wie man sieht, herrschte ein reges Treiben auf der Beobachtungsterrasse der Sternwarte...



    Das ist wohl die einfachste Möglichkeit gefahrlos die Sonne zu beobachten... [;)]



    Natürlich geht es noch einfacher und praktischer mit dem Solarscope, [:D] Aufnahmezeitpunkt 10:59 Uhr.



    Hier das Sonnenbild 10 Minuten vor dem Maximum mit Telementor und Sonnenprojektionsschirm.



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    Freitag, 01. August 2008: Der Tag der Partiellen Sonnenfinsternis…


    Um 8.00 Uhr klingelte der Wecker und nach einem kurzen Blick auf das aktuelle Satellitenbild und aus dem Fenster (mit strahlend blauem Himmel) und die Erkenntnis, dass der Osten Deutschlands bevorzugt werden würde und die Unwetterfront noch in weiter Ferne liegt, ging es auf nach Doberlug-Kirchhain.


    Gegen 9.15 Uhr kam ich bei Uwe an und wir frühstückten erst einmal in Ruhe und besprachen den weiteren Ablauf der Finsternis.


    Um 10.00 Uhr rief auch Christoph an und teilte uns mit, dass die Sternwarte von nun an für interessierte Besucher geöffnet ist. Als wir ankamen, waren sogar schon einige Besucher anwesend und bestaunten die aufgebauten Geräte. Auf einem Computerbildschirm lief eine Live-Animation aus dem Internet mit aktuellen Bildern und Peter erzählte uns, dass um 9.30 Uhr schon einige Besucher da waren um einen Blick auf die Sonnenfinsternis zu werfen. Leider hält sich eine Sonnenfinsternis bekanntlich nicht an individuelle Termine der Besucher und so mussten die Gäste erfahren, dass der 1. Kontakt wirklich erst in einer Stunde zu erwarten ist.


    Ich baute mein Fernglas mit Sonnenprojektionsschirm (ein Restbestand von meinem ersten Teleskop) unten bei Christoph auf. Er begrüßte übrigens die ankommenden Besucher und er konnte ihnen schon vor dem Eingang zur Sternwarte, das Sonnenbild durch seinen Vixen-Newton mit Glassonnenfilter zeigen. Nebenan stand auch ein Solarscope, welches die Sonnenscheibe durch einen kleinen Hohlspiegel auf die Rückwand projizieren konnte.


    1. Kontakt 10.46 Uhr: Den ersten Kontakt verpassten wir fasst, weil wir den Besuchern noch erklären mussten, wie man gefahrlos die Sonne beobachtet. Zu diesem Zweck wurden auch Sonnenfinsternisbrillen verteilt. Außerdem waren auf der Terrasse der Sternwarte eine Reihe Refraktoren, die die Sonne im Weißlicht zeigten, sowie zwei Coronado PST aufgebaut - für den H-Alpha-Bereich. Am nordwestlichen Rand zeigte sich eine sehr große und am südöstlichen Sonnenrand eine kleinere Protuberanz, auf der sonst fleckenlosen und eher langweiligen Sonne.


    Langsam füllte sich auch die Sternwarte mit Besuchern. Die Weißlichtteleskope wurden regelrecht umlagert und so konnte ich mit einigen anwesenden Sternfreunden etwas fachsimpeln. Nebenbei schoss ich mit meiner Digitalkamera einige Sonnenbilder. Dabei hielt ich die Kamera einfach ans Okular.


    Auch einige Kinder und Jugendliche waren anwesend, denen wir die Entstehung einer Sonnenfinsternis und das Gesehene in den Teleskopen erklären konnten. Besonders einige jüngere Kinder waren sehr interessiert - ob sich hier wohl potentielle Amateurastronomen herausbilden werden? Ich unterhielt mich auch mit einem netten Sternfreund aus Thüringen, der zurzeit in der Gegend Urlaub machte und von unserem dunklen Himmel in Südbrandenburg begeistert war.


    Zur Mitte der Finsternis gegen 11.38 Uhr machte sich langsam die schwüle der Mittagshitze auf der Terrasse der Sternwarte bemerkbar. Das Mondrandprofil kam jetzt besonders gut zur Geltung, weil auch das Seeing etwas besser wurde. Hans-Dieter maß die Sonnenscheibe auf dem Projektionsschirm aus und zusammen mit Peter berechneten wir den scheinbaren Bedeckungsgrad. Unser Wert stimmte auch recht gut mit dem theoretischen Wert (16.9%) überein.


    Das Ende der Finsternis, mit dem Austritt des Mondes gegen 12.32 Uhr, beobachtete ich auf dem Projektionsschirm des Telementors. Unglaublich, wie schnell der Mond sich vor der Sonnenscheibe bewegt.


    Die ganze Zeit präsentierte sich der Himmel wolkenlos und in einem tiefen blau, so dass wir das Schauspiel in der vollen Länge genießen konnten.


    Nach einem kurzen Gruppenfoto verabschiedeten wir uns von den Kirchhainer Sternfreunden und bedankten uns für die nette und familiäre Atmosphäre...
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    Gruß und cs
    Andreas