Beiträge von Sven Richter im Thema „Mein erster Spiegel“

    Hallo Peter,


    verzeih, wenn ich zu der Trenn-methode noch eine Anmerkung mache: Durch Druck auf die Scheibenmitte, oder durch die Handwärme haben sich die Platten "angesaugt" beim Zurückschieben. Heizt du die Spiegel- und die Tool-Rückseite auf durch warmes Wasser, verschärft das die Situation. Kühlst du hingegen beide Glasscheiben außen ab, wird die Innenseite dieser Scheiben konvex (1-2 µm reichen bereits) und die Spannung weicht. Das Schleiftool eignet sich deswegen noch besser, weil es gewöhnlich aus Plattenglas ist, das auf Temperaturänderung noch stärker reagiert.


    Ein Krümmungsradius von 2500 mm entspricht einem Fokus von 1250 und damit ungefähr einem F/8 Newton. Der Vorteil wäre, daß du nicht unbedingt parabolisieren mußt, wenn der Kugelspiegel gut genug ist. Die Temperaturbedingungen nachts würden ihren Beitrag dazu leisten.


    Die Bleistiftprobe zeigt sehr deutlich die Situation der Auflage am Rand. Du mußt sowohl alle größeren Löcher sorgfältig ausschleifen, sonst ärgern sie dich bei der Politur, da tauchen sie dann in ihrer vollen Schönheit auf. Beim Feinschliff mußt du auch sorgfältig auf die Sphäre achten, die am genauestens beim Feinstschliff wird und durch die Politur wieder "versaut" werden kann.


    Übrigens:


    Um die Handwärme wegzubekommen, habe ich oft einen Rundling aus Stahl, Beton geht auch auf die Spiegelrückseite gesetzt mit einer Lage Schwammtuch dazwischen wegen der gleichmäßigen Druckauflage und führte die Spiegel auf diese Art. Dabei darf der "Klotz" nicht zu hoch sein wegen des Kippwinkels.


    Ob TOT oder MOT hängt auch sehr stark von deinen Schleifbewegungen ab, die man fast nicht beschreiben kann. Du mußt dich selbst sorgfältig beobachten.


    Jedenfalls wünsche ich dir gutes Gelingen!


    Sven_|||

    Hallo Peter,


    da Spiegel und Tool vermutlich nur am Rand aufliegen, muß bei beiden mehr vom Rand abgeschliffen werden. Man braucht also eine Bewegung, die den Rand mehr angreift und das wären stark kreisende Bewegungen mit wenig Versatz. Den Schleiffortgang aber immer mit der Bleistiftprobe kontrollieren bitte. Es geht auch, wenn man den Druck der Finger mehr auf den Rand verlagert. Es könnte nämlich sein, daß du mit deinen Fingern mehr in der Mitte gedrückt hast. Die Fläche
    sollte möglichst überall in Kontakt sein, besonders wenn der Feinschliff fortschreitet. ( Das übrigens wäre der Grund, das alles genau in einem Protokoll festzuhalten) Man kann auch mit mäßigem Druck den Schleifvorgang prima steuern. Beim Feinstschliff aber möglichst nur noch führen.


    Gruß Sven_|||

    Hallo Peter,


    bleib ganz ruhig und tue beim Zusammenkleben der Scheiben erst einmal gar nichts.


    Die Scheiben kleben deswegen zusammen, weil die Mitte hohl liegt. Man nimmt dann Tool und Spiegel und versenkt sie in eine etwas größere Wasserschüssel. Weil Glas auf Wärme oder Kälte sehr heftig reagiert, reicht es völlig, auf die Rückseite des späteren Spiegels abwechselnd wärmeres oder kälteres Wasser zu gießen, als das in der Schüssel selbst. Im Falle des Ansaugens empfiehlt sich kälteres Wasser. (Kochendes Wasser bitte vermeiden, schon deiner Hände zuliebe) Du mußt also überhaupt keie Gewalt anwenden sondern nur ein bißchen nachdenken. Und immer wieder: Zeit, viel Zeit ....


    Gruß Sven_|||

    Hallo Peter,


    das Wichtigste, das du brauchst ist Zeit und Geduld. Laß dir viel Zeit und schleife alle Korngrößen sehr lange aus, damit du nicht später deswegen zurück mußt, weil du immer noch "Löcher" unter der Lupe siehst. Das gilt ganz besonders für den Rand. Spiegelschleifen ist ein Geduldsspiel und braucht viel Ruhe und Zeit. Beim Feinschliff versuche die Handwärme vom Spiegel wegzuhalten. Abwechselnd Spiegel oben/unten ist OK. Beobachte was der Spiegel beim Schleifen macht. Ob er sich z.B. festsaugt, weil die Mitte hohl ist, oder ob er "kippt". Denn Flächenkontakt prüfen indem man die Flächen reinigt, trocknet, ein Gitter mit einem Bleistift aufzeichnet und durch Schleifbewegungen prüft, wo Spiegel und Tool Kontakt haben. Unbedingt ein Logbuch führen mit allen Erfahrungen und zwischendruch unbedingt aufhören und nur nachdenken, was da passiert. Nervosität erzeugt ganz schlechte Optiken.


    Sven_|||