Hallo Lutz.
Der Fokuspunkt der Webcam ist meistens etwas weiter "innen" als bei normalen Okularen, wahrscheinlich müsstest Du den OAZ nur noch n'bisserl weiter reindrehen können, damit die Abbildung scharf würde.
Wenn nur ein paar mm fehlen, könntest Du wahrscheinlich den Hauptspiegel an seinen Justierschrauben etwas weiter in den Tubus rücken (*). Das schiebt den Fokus weiter nach aussen.
(* ggf. die Justierschrauben verlängern und/oder auch die Federn verlängern/verstärken oder ein paar U-Scheiben unterlegen, damit die Federn wieder genügend Druck machen.)
Edlere Lösung wäre, den HS mitsamt seiner Halterung näher zum FS zu rücken, oder (falls Gittertubus) die Stangen entsprechend zu kürzen.
Das wird sich aber auf die Bildfeld-Ausleuchtung auswirken (je näher die Spiegel beisammen, desto dicker ist der Lichtkegel, welcher der FS umlenken muss!) und könnte, wenn der Fangspiegel jetzt schon eher knapp dimensioniert wäre (zu gunsten einerer kleineren Obstruktion) dann zu Problemen führen.
Mit Webcam oder Visuell (reichen 7mm AP und selbst diese müssen nicht 100% ausgeleuchtet sein) ist das nicht soo kritisch, aber wenn Du eine DSLR oder CCD mit grossem Chip ansetzt, reicht die knappe Ausleuchtung nicht.
Bei einem visuell genutzten Newton sollte die lineare Obstruktion (sprich: Abschattung durch den Fangspiegeldurchmesser, gerechnet % zum Hauptspiegeldurchmesser) möglichst tief sein;
an einem f/5 Newton sind unter 20% machbar, mein 12" GSO hat 25%.
Fotografisch hingegen sind 30% und mehr eigentlich gang und gäbe, selbst 40% ist noch kein Problem. Hauptsache das Bildfeld ist gut ausgeleuchtet.
Bei der Fotografie mit grösseren Chips (DSLR oder CCD) ist dann ausserdem noch wichtig, dass das Bildfeld eben ist (Flattener) und an schnellen Newtons möglichst komafrei (Komakorrektor) Diese Elemente brauchen natürlich auch etwas Fokus-Spielraum....
Aus diesen Gründen bzw. unterschiedlichen Anforderungen (es sind ja einige, die z.t. gegensätzlich sind) wird oftmals zwischen "visuellem Teleskop" und "fotografischem Teleskop" unterschieden.[^]
Und ein Dobson ist nunmal ein Teleskop, was für visuellen Gebrauch bestimmt ist...
Mit Deinem 16" f/5 ist das Nachführen einer Webcam wahrscheinlich Knochenarbeit (ich habe's mal mit 12" f/5 probiert) und nach kurzer Zeit wird sich auch eine Bildfelddrehung bemerkbar machen.
(es sei denn, Du hast den Dobs auf einer sog. EQ-Plattform.)
P.s. Wenn Du an Deinem Dobs den HS verschiebst oder Stangen kürzst, wird sich das auch auf die Balance auswirken:
- HS näher zum Drehpunkt (macht das Unterteil "leichter"; mit schweren Okularen könnte der Dob dann absacken!)
- Sttangen kürzen = Hut näher zum Drehpunkt. (macht das Oberteil "leichter"; ohne Okular (bei Okularwechsel) könnte der Tubus nach oben drehen!)
Je nach dem, in welche Richtung Du Spielraum hast (oder mehr Spielraum willst), entscheidet sich, was gescheiter ist zu tun; ggf. auch beides, dann aber im richtigen(*) Hebelverhältnis angewandt (belässt die Balance dann wie sie ist).
(* je nach dem, wie Deine Tubusballance (Hebelverhältnis OT zu UT) ist:
- bei einem Ultraleichtbau (um die 5:1) könnte das heissen: HS um 2mm schieben und Stangen um etwa 10mm kürzen.
- bei einem Lightbridge (ist's wohl etwa 2:1 bis 3:1) könnte es dann heissen HS um 3mm schieben und Stangen um 6-10mm kürzen)
Ggf. kannst Du auch die Position der Höhenräder verändern, um die Balance richtig einzustellen..
Viel Erfolg jedenfalls!