Beiträge von Stathis im Thema „M42 zum ersten mal!“

    Köstlich!
    So schön wie du es schreibst, werden Errinnerungen wach. Ich war damals deutlich jünger als du jetzt, als ich mit diesem Pappfernrohr aus der alten Brille meiner Mama mitten aus der Stadt den Orion Nebel für mich entdeckte. Ich sah nicht mehr als einen Stern (Trapez) mit erwas Nebel drumherum, aber egal, das war ein Sternentstehungsgebiet und ich stellte mir vor, wie da drin so richtig der Teufel los ist und ständig neue Babysterne ausgebrütet werden. Ich erzählte es am nächsten Tag meinen Schulfreunden und erntete nur Achselzucken und Hohn. Sie fassten mir an die Stirn, ob ich Fieber hätte. In der Tat es war eine besondere Art von Fieber, das inzwischen längst kronisch geworden ist.


    Wenn du das nächste Mal draufguckst, probiere alle Vergrößerungen durch, die du hast, und beobachte, wie sich das Aussehen ändert. Du wirst merken, dass der türkisgrüne Schimmer am besten bei geringer Vergrößerung kommt (die Farbsensoren brauchen halt eine hohe Flächenhelligkeit). Bei höherer Vergrößerung hingegen zeigt sich die fleckige Struktur im hellen Zentralteil um das Trapez, während die Farbe verschwindet und die schwachen Ausläufer im Hintergrund absaufen.


    Und wenn du schonmal dort bist, probiere doch gleich noch den blauen Reflektionsnebel NGC 1977 um den nördlichen Stern vom Schwertgehänge. Ist deutlich zarter, aber ein schöner Kontrast zum grellen M42. Die blaue Farbe sieht man visuell nicht.


    Dann gibt's noch weitere Gasnebel im Orion, die du gucken kannst, wie z.B M78 oder den Flammennebel NGC 2024 direkt neben dem südöstlichen Gürtelstern. An dem Pferdekopfnebel allerdings wirst du dir die Zähne ausbeissen, auch wenn er noch so berühmt ist. Der geht nur bei richtig gutem Gebirgshimmel und H-Beta Filter.