Beiträge von maxosaurus im Thema „Gerold's 10 Zoll“

    Hallo Gerold,
    der Spiegel hält was er im Foucault versprach. Wenn der Rand des Sternscheibchens intrafokal nicht ausfranst, dann ist der Rand gut. Alle Sternchenscheiben rund -> kein merklicher Astigmatismus.
    Prüf jetzt mal noch die Korrektur: Intrafokal um ca. 1mm defokussieren, dann die Grösse des FS-Schattens <b>in Bezug auf die Grösse des Sternscheibchens </b>abschätzen (z. B. 1/3 des Sternscheibchens).
    Dann extrafokal gleich viel defokussieren (also auch 1mm ab Fokus) und wieder die Grösse des FS-Schattens abschätzen. Falls Du intra und extrafokal die gleichen relative Wert abschätzt, hast Du eine perfekte Korrektur. Falls nicht, defokussieren extrafokal kürzer oder weiter, bis die gleiche relative Grösse des FS-Schattens erreicht wird und poste uns den Wert. Bei Drehfokussierern einfach den Vorschub einer ganzen Umdrehung messen und dann 1/x vor- und zurückfahren, entsprechend ca. einem Millimeter.


    Grüsse Max

    Hallo Gerold,
    das sieht besser aus als ich gedacht hätte. Beugungsbegrenzt ist der Spiegel mit Sicherheit, ausser die 7-Zonen-Masken-Messung würde etwas ganz anderes zeigen.
    Jetzt fehlen noch 2 Tests, um die Laborarbeit abzuschliessen:


    1. Rand prüfen. Das geht einfach mit einem Ronchi-Gitter, bei abgefallenem Rand oder abgesunkener Kante machen die Linien dann am Rand einen extremen Schwung. Die Prüfung geht auch mit Foucaulttester, einfach ca. 10mm extrafokal stellen und die Messerschneide (vertikaler Schatten auf Spiegel) auf Mitte Spiegel einstellen. Wenn du nun den Schlitz vor der Lampe des Testers immer schmaler machst, dann siehst Du plötzlich Beugungsstreifen. Bei abgefallenen Rand machen die einen plötzlichen Bogen am Rand, das wär dann der Bereich der abgedeckt werden muss. Bei 25cm sollte der nicht grösser als ein paar mm sein, sonst ist's plötzlich nur noch ein 9zöller [xx(]



    2. Astiprüfung
    Hast Du die Montierung bereits so weit, dass Du den unverspiegelten Spiegel (was für ein Widerspruch!) am Stern testen kannst? Ansonsten solltest Du noch einen Sterntest im Labor durchführen, Anleitungen hierzu findest Du im Forum hier genügend. Da geht's nur noch darum, Astigmatismus auszuschliessen, den man mit Foucault kaum messen kann. Sternbildchen sollte bei höchster Vergrösserung noch kreisrund sein.


    Grüsse Max

    Hallo Gerold,
    du schreibst, dass die Messungen "bis auf ein paar Zehntel" gleich waren. Die paar Zehntel sollten ein paar Hundertstel sein, falls Du sicher sein willst, dass der Spiegel wirklich soooo gut geworden ist.


    Vorerst den Spiegel also mal nur zum Prüfen anfassen!


    gib in Figure XP mal alle Einzelmessreihen ein. Dann kannst Du die Funktion Monte Carlo anwählen. Aus deinen Werten (min. 3 Messreihen, besser 5) macht der Comp pro Messung eine statistische Wahrscheinlichkeitsverteilung. Im MonteCarlo-Modul einfach die angegebenen Werte bestätigen. Dann macht er mittels Zufallsgenerator (Monte Carlo, also Roulette[;)]) für jeden Messwert auf der Basis der Wahrscheinlichkeitsverteilung künstliche Messreihen, einige tausend davon. Die werden auf Strehl ausgewertet und du erhälst vom Programm automatisch eine Summenhäufigkeit. Darin siehst Du, wie wahrscheinlich der Spiegel, welchen Strehl hat. Liegen zu viele Werte unter 0.8, dann ist's noch kritisch.
    Was Du auch noch machen solltest, sind Messungen an ca. 6 Zonen , da das Programm z. B. auf deinem Bild den erhobenen Rand einfach mal hineiniterpoliert hat. Den gibt's wahrscheinlich gar nicht. Die 6 Zonen kannst und solltest Du anderst wählen als die vier bisherigen. Vergleiche dann die Auswertungen und die MonteCarlo-Auswertungen.


    Viele haben gute Erfahrungen mit der Schnittweitenmessung mit Foto (webcam/digiknipse) gemacht. Horia hat hierzu ein Programm geschrieben, die Auswertung geht kaum noch länger als von Hand, es können damit auch viele Zonen (10-20)gemessen werden und die Kamera und der Comp sind auch nicht immer so optimistisch wie wir....[:D]



    Siht gut aus für Dich![^]


    Gruss Max

    Hallo Gerold,
    in Figure XP hast Du einen ROC (Krümmungsradius, d.h. doppelte Brennweite) von 1400mm bei 254mm Öffnung eingegeben. Stimmen die Werte? Soll das Ding wirklich f2.75 werden?[;)]
    Der ROC ist der Abstand zwischen Spiegel und Messerschneide (Lichtquelle auf gleicher Höhe mit Messerschneide). Falls Du Dich mit dem ROC geirrt hast, dann wird das Teil jetzt wahrscheinlich kräftig überkorrigiert sein. Falls es wirklich f2.75 wird, was solls denn für ein Teleskop werden?


    Grüsse
    Max