Beiträge von MartinB im Thema „Material für Stangen beim Dobson ?“

    Hallo Ekkehard,
    dann sollten wir wohl ab sofort alle Stahlrohre statt Alu nehmen[:D]!


    Beim klassischen Gitterrohr-Dobson mit echten Dreiecksverbänden und selbst ausrichtenden Befestigungen werden die Stangen nicht auf Biegung belastet, sondern ausschließlich auf Zug und Druck.


    Wenn Du aber schon Biegebetrachtungen anstellst, dann solltest Du wirklich dünnwandige Rohre vergleichen. Alu mit 10/13,4 mm Querschnitt ist nicht mehr dünnwandig.


    Daß sich die Durchbiegung in deinem Beispiel dennoch nur um 20% unterscheidet, spricht doch dafür, daß sich Stahl und Alu von der Steifigkeit her annähernd gleich gut eignen. Spezifisches Gewicht und Festigkeit von Al und St unterscheiden sich ja viel stärker! Genau darauf wollte ich hinweisen.


    Gruß,
    Martin

    Hallo Ekkehard,


    Das E-Modul pro mm² Querschnitt ist natürlich sehr verschieden, aber das spielt bei dieser Anwendung praktisch keine Rolle.


    Ich bezog mich auf das <b>spezifische</b> E-Modul, d.h. Steifigkeit bezogen auf die Masse. Wenn ich <b>dünnwandige Rohre</b> mit <b>gleichem Außendurchmesser</b> vergleiche, die die <b>gleiche Masse pro Meter</b> haben, dann haben Rohre aus Stahl, Alu, Kiefernholz und Titan annähernd die <b>gleiche Steifigkeit</b>.


    Gruß,
    Martin

    Gerade hab ich noch mal bei R+G 'reingeschaut. Da gibt's ja mittlerweile doch pultrudierte Rohre mit größerem Durchmesser[:p]! Für mittlere Dobsons kann man durchaus ein 16/14 bis 20/18 nehmen. Leider haben die keine 1,20 m oder 1,50 m Rohre im Programm, das gibt also ggfs. ziemlich viel teuren Verschnitt. Gedrehte Einsätze an den Enden zur Krafteinleitung sollte man aber unbedingt verwenden, sonst zerspreißeln diese Rohre möglicherweise ziemlich schnell.


    Gruß,
    Martin

    Hallo Ekkehard,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die diagonal gewickelten sind für unsere Zwecke zwar etwas schöner als die Stranggepreßten, allerdings erheblich schlechter.


    Für Zug/Druck und Biegemomente ist es Vorteilhaft, wenn die Fasern längs ausgerichtet sind - wie bei den gepreßten.
    Die gewickelten haben Vorteile bei eingeleiteten Drehmomenten.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Die Rohre, die ich im Sinn hatte, kann man z.B. bei Carbon-Vertrieb bestellen. Sie bestehen innen überwiegend aus Längsfasern, technische Daten siehe hier. Die äußere, gewickelte Gewebelage sorgt für guten Zusammenhalt und ja, kann auch Torsionskräfte besser aufnehmen, das brauchen wir hier aber nicht.
    Meines Wissens gibt es keine pultrudierten Carbonrohre mit 20 mm oder mehr Außendurchmesser. Rohre mit ausschließlich Längsfasern sind auch ziemlich druckempfindlich. An den Enden muß man gedrehte Adapter verwenden, um die Kräfte einzuleiten, einfach Loch bohren und Schraube quer durch geht auf gar keinen Fall!
    Die Krafteinleitung ist bei den Carbonrohren generell ein Problem - das sollte Gerold allerdings beherrschen, weil er schon Drachenbau-Erfahrung hat.


    Übrigens, die oben verlinkte Tabelle zeigt sehr schön, daß das spezifische E-Modul von Kiefernholz, Alu, Stahl und sogar Titan fast gleich groß ist - damit sind alle diese Materialien für ein rein visuelles Dobson-Teleskop etwa gleich gut geeignet!
    CFK-Längsfasern sind abgesehen von ihrer Steifigkeit für fotografisch genutzte Teleskope sehr gut geeignet, weil die thermische Längenänderung und damit die Fokusdrift fast 0 ist.


    Gruß,
    Martin

    Hallo Gerold,
    Glasfaser bringt nichts im Vergleich zu Alu, da hat Ekkehard völlig recht.
    Selbst bei CFK würde ich nur Rohre aus sogenannten Hochmodul-Fasern nehmen, sonst halte ich die Vorteile gegenüber richtig dimensionierten Alurohren nicht für groß genug.


    Ich kaufe meine Alurohre bei Alu-Meier in München und kann sie zum Glück selbst abholen.
    Preisbeispiel: 2 Rohre 22x1 mm je 6 m lang, kostenlos geviertelt, ergibt 8 Rohre je 1500 mm, für ca. 25 Euros (alle zusammen, nicht pro Stück!)


    Wenn Du eine Quelle für hochwertige (nahtlos, dünnwandig, möglichst rostfrei) Stahlrohre hast, z.B. 20x0,4 oder 25x0,4 mm, dann kämen die prinzipiell auch in Frage. Sowas habe ich in der Praxis aber noch nicht gesehen.


    Für ein 24" Teleskop, wo 500 € Zusatzkosten für bessere Steifigkeit verschmerzt werden können, würde ich gute Carbonrohre nehmen - die mehrlagigen mit diagonal gewickelter Gewebelage außen kosten leider richtig Geld.


    Zwei Varianten fallen mir noch ein:
    1. Vierkantrohre aus dünnen Kiefernleisten zusammengesetzt
    2. Bambusrohre
    Ich schätze, beides würde einwandfrei funktionieren.


    Gruß,
    Martin