Beiträge von Astrominimalist im Thema „????Fachgruppe "Visuelle Deep-Sky-Beobachtung"????“

    Hallo Jens,
    noch ein Beitrag von mir - diesmal zu dem "DS-Einsteigerproblem". Ich denke, dass die FG genau mit den genannten Dingen viel bietet, Buch, DSL und (nicht nur) die alten IS-Ausgaben habe ich mir bald besorgt, als ich mein DS-Interesse intensiver auszuleben begann. (War vorher semi-professioneller Rockmusiker, also nachts meist auf Bühnen in hellerleuchteten Ballungsräumen, dazu meist 1-2 Bier... ideal für Deep Sky).
    Ich glaube, das Problem der Einsteiger ist: "Was kann ich schon interessantes bieten? Die grauen Reiskörner, die ich sehe? Und was soll ich da überhaupt zeichnen?" Gerade das Messierprojekt ist da eine gute Sache, oder auch die "Objekte der Saison" im IS. Aber ich kann mir vorstellen, dass aus euren Reihen noch weitere Ideen für Beobachtungsprojekte kommen könnten, die Einsteiger motivieren, zusammen mit "alten Hasen" zu beobachten und auszuwerten.
    Mal ein Vorschlag, was ich meine: Bis jetzt finde ich noch kein zusammenhängendes Projekt über die Mindestanforderungen für Messierobjekte. Ich könnte die DSL nehmen, dazu das alte IS mit R. Stoyans Bericht zu der Sichtung im 10x50. Aber mal in einem überschaubaren Zeitraum die geballte Technik an die "Front" zu werfen und zu schauen, ob jemand M81 wirklich mit bloßem Auge sieht oder mit welcher Öffnung M 76 flächig wird... Klar klingt das sehr nach DSL, aber als Anhang zum "Zeichnen der Messierobjekte" hätte man sogar eine geeignete Plattform. Ich z.B. habe letztens M1 im 8x30 indirekt gesehen, bei fst 5,7 mag. Da brauchte ich keinen 12-Zoller, nicht mal Alpenhimmel - aber laut DSL hat das vor mir scheinbar niemand so probiert. Obwohl es riesigen Spaß macht.
    Klare Nächte
    Kay Hempel

    Hallo Leute, hallo Jupp,
    nachdem du mich 3x zitiert hast, muss ich darauf reagieren:
    genau so sehe ich das auch! Nicht die Größe der Optik entscheidet, sondern Erfahrung, Wissen, Fähigkeiten!
    Oder will sich ernsthaft jemand einen Anfänger auf einer Stradivari anhören? Dann lieber einen Könner auf einer Kaufhausgeige. Da ich berufsmäßig mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen (ca. 16 - 24) zu tun habe, sehe ich schon einen gewissen Trend hin zu den "gebratenen Tauben in den Mund". Natürlich nicht bei allen, aber viele lassen bei den ersten Misserfolgen schnell die Flügel hängen, trotz professioneller Unterstützung.
    Um wieder auf die Astronomie zurückzukommen: noch nie war dieses Hobby so leicht wie heute, wenn man sieht, was Teleskope kosten, wieviele Vereine etc. es gibt, dazu das Internet. Da gibt es auch viel mehr Menschen, die damit in Berührung kommen. Deshalb ist die Bandbreite der Hobbyastronomen auch viel größer als vor 15-20 Jahren. Das macht es z.B. für die FG nicht einfacher, wobei hier ja niemand irgend etwas muss. Schwieriger stelle ich mir da die Herausgabe von Astrozeitschriften vor...
    CS
    Kay

    Hallo Leute,
    auch ich möchte kurz meinen Senf dazugeben:
    Sowohl bei den auf der FG-HP angegebenen Projekten als auch in der Mailingliste finde ich v.a. Sachen für große Optiken und exzellente Bedingungen. Da können viele nicht mithalten, ich auch nicht.


    Und mein ganz persönlicher Eindruck ist, aber das ist wirklich nicht ganz ernst zu nehmen: die FG-Mitglieder kennen sich alle persönlich seit vielen Jahren, besitzen mindestens 16-Zöller und treffen sich alle drei Monate in den Alpen und zeichnen dort den Draco Dwarf und den Pferdekopfnebel und MGCPGC 100000-0000 ;)


    Was die DSL angeht, habe ich dem Dirk im Herbst noch etliche Fernglasbeobachtungen (10x50, 8x30) geschickt, so ganz im Sinne eines "Astrominimalisten", der eben schaut, welche Mindestoptik für ein Objekt nötig ist. Nur leider ist diese Liste für viele recht abschreckend, auch ich musste mich einarbeiten - jetzt aber liebe ich die Arbeit damit, weil sie auch mir echte Herausforderungen bietet!


    Etwas übersichtlichere Projekte im kleineren Rahmen - und für kleinere Optiken fehlen mir bei euch, wobei ich denke, dass die "Objekte der Saison" im Interstellarum und das "Zeichnen der Messierobjekte" im Nightsky da einiges bieten - und ihr diese Sachen ja eher unterstützt, als sie als Konkurrenz zu begreifen, oder?


    Wo wollt ihr selbst hin? Weitere eigene Projekte zusätzlich zu den o.g.? Ich hätte da etliche Ideen... Wobei immer die Frage bleibt, wen ihr in erster Linie ansprechen wollt:
    Anfänger, "Extremsportler", Leute mit kleinen Optiken allgemein...?


    Und was wollt ihr erreichen:
    aktive dauerhafte Mitarbeit, Hin-und-wieder-Gucken, Unterstützung "externer" Projekte, ein Netzwerk aller DS-Freunde über Zeitschriften und Internetforen hinaus...? Alles gleichzeitig wird wohl schwierig.


    Klare Nächte
    Kay Hempel