Posts from Christian Rossberg in thread „OdM September 2025 - Pegasus-Cluster (M15) mit Pease1“

    ich mit 230fach bis 400fach und mehreren verschiedenen OIII Filtern auch versucht und bin gescheitert. Der PN ist sehr klein

    und durch das nachfokussieren mit Filter schwer zu fassen. Hat aber trotzdem Spaß gemacht:

    Dazu der Beobachtungsbericht auf Astromerk: Link

    Hallo Werner, vielen Dank für den Link zum ausführlichen Beobachtungsbericht. Da hattet ihr aber Glück mit dem Wetter. Mit meinem 16"er in den Alpen zu beobachten wäre auch mal was, sind jedoch ca. 6 Stunden Anreise und das Wetter ist meist wechselhaft. Zum Filterblinken ohne Nachfokussieren verwende ich den Astronomik Klarglas Filter... Viele Grüße, Christian

    M15 mit dem bloßen Auge?

    Laut Atlas of the Messier Objects soll M15 wie ein schwer aufzulösender Doppelstern aussehen.

    In Buch "Deep Sky Wonders" schreibt Sue French: „M15 wurde unter sehr dunklem Himmel von einigen scharfsichtigen Beobachtern mit bloßem Auge gesichtet. “.


    Christopher Hay gab mir dem Tipp zur Orientierung mit einem 2x54 Weitfeld Fernglas zu starten.

    Hier ein erstes Ergebnis vom 18.9.2025 ca 22:00 Uhr:

    Enif ("die Nase des Pferdes", ε Pegasi) bildet mit δ Equ und M15 ein markantes Dreieck.

    M15 und der 15' östlich gelegene HIP106243 erschienen zunächst wie zwei dicht nebeneinander liegende Sterne. Ich bilde mir ein, nach einer Weile M15 als kleines Fleckchen gesehen zu haben.

    Am Beobachtungsplatz östlich von Darmstadt waren es (nur) SQM-L 20,52 und die Transparenz war auch nicht optimal. Die Beobachtung werde ich nochmal an einem dunkleren Standort (Rhön oder Vogelsberg) wiederholen und es danach ohne Hilfsmittel versuchen.

    Das geht visuell wohl nur mit der Blinking-Methode, wobei ein OIII-Filter immer wieder vor das Okular gehalten wird, um den PN aufleuchten zu lassen.

    Hallo Klotzi, ich verwende eine 4-fach Filterschieber von Spheretec mit Klarglas Astronomik Filter. Dann muss ich beim Blinken nicht neu fokussieren. (Habe ich mir beim Timm abgeschaut)


    Man kann allerdings auch den zentralen CC Cusp ausfindig machen (siehe im Bericht v. 2024 oben), könnt ihr mal probieren...


    Die Benamung Pegasus-Cluster find ich persönlich etwas 'misleading', da zuckt einem zu sehr die extragalakische Hirnhälfte...aber sogar Google listet als erstes dafür tatsächlich M15... aber egal.

    Hallo Peter, danke für die Ergänzungen und den Hinweis auf den zentralen CC Cusp.

    Über eine alternative Namensgebung philosophieren wir mal beim nächsten persönlichen Treffen ;)

    Vorgestern habe ich mich fotografisch mit dem 10" f/4 Newton versucht.

    Hallo Stathis, toll aufbereitet und interessant, dass 10" ausreichen.

    ich will mal einen vergebenen Versuch melden.

    Danke, dass Du auch einen gescheiterten Versuch berichtest. Das ging mir vor einem Jahr im Vogelsberg (Sternenwelt, Stumpertenrod) mit Pease1 genauso. Das Seeing war nicht gut und die Aufsuchkarte eine Qual.

    Und natürlich Pease 1 mit den 3,5mm Nagler bei 457x (ohne Filter) aufgesucht. Das Seeing war gut, Transparenz gut, SQM max 20,66. M15 sehr schön aufgelöst fast bis in Zentrum anzusehen.

    Das Trapaz und Dreieck gut sichtbar. An der vermeintlich Stelle sag ich etwas Wolken ähnliches, sehr klein. Vielleicht war er das. Aber die ✋️ ins 🔥 würde ich nicht.

    Hallo Lothar, das könnte er gewesen sein. Eine unsichere Beobachtung zu berichten, finde ich gut.

    Der September hat ja heute erst begonnen ;) Du wirst ihn noch "mit Sicherheit" knacken...

    Hallo zusammen,

    als OdM für September habe ich ein bekanntes Doppelpack herausgesucht: Den Pegasus-Cluster (M15) mit Planetarischem Nebel Pease1. Da sollte für jeden etwas dabei sein...

    Pegasus-Cluster (M15/ NGC 7078)


    Aufnahme: Christian Rossberg


    Ein paar Details über M15

    Mit ca. 6 Magnituden handelt es sich bei M15 um den zweithellsten Kugelsternhaufen am Nordhimmel. Er hat einen Durchmesser von 180 Lichtjahren und liegt 34.900 Lichtjahre von uns entfernt im Halo der Milchstraße.

    Der scheinbare Durchmesser beträgt 18 Bogenminuten. Er ist ca. 12,5 Milliarden Jahre alt, hat 500.000 Mitglieder und ca. 630.000 Sonnenmassen.

    Durch dynamische Prozesse eines Kern-Kollaps vor ca. 5,5 Milliarden Jahren ist im Zentrum ein kompakter Kern entstanden, während andere Sterne weiter nach außen geschleudert wurden.

    Ob sich im Zentrum ein schwarzes Loch befindet, ist nicht abschließend geklärt.

    Quellen: Atlas of the Messier Objects [AMO] und Wikipedia.de

    M15 mit dem bloßen Auge?

    Im Gegensatz zum Herkuleshaufen (M13), ist mir die Sichtung des Pegasushaufen mit bloßem Auge noch nicht gelungen. Zugegeben: besonders oft habe ich es bislang nicht probiert.

    Laut Atlas of the Messier Objects soll M15 wie ein schwer aufzulösender Doppelstern aussehen.

    In Buch "Deep Sky Wonders" schreibt Sue French: „M15 wurde unter sehr dunklem Himmel von einigen scharfsichtigen Beobachtern mit bloßem Auge gesichtet. “.


    • Das wäre also die erste visuelle Challenge: Falls es jemand M15 mit bloßem Auge sieht, freue ich mich über detaillierte Berichte (Standort, Himmelsqualität, Beobachtungstechnik, etc…).

    Und fotografisch?

    • Wir wäre es mit hochauflösenden Detailaufnahmen des Clusters?
    • Alternativ: schöne Weitwinkelaufnahmen vom geflügelten Pferd mit Pegasus-Cluster (M15)


    Aufnahme: Bernd Steiner


    Pease 1 (PK 065-27.1, K 648)

    Ein paar Details über den PN "K 648"

    Aufmerksam wurde ich auf Pease1 durch die „Monsterscope Challenge“ Nr. 174 im Buch Cosmic Challenge von Philip S. Harrington:

    Der Planetarische Nebel wurde er im Jahr 1927 von Francis Gladheim Pease in Aufnahmen des 100 Zoll Hooker Teleskop am Mount Wilson Observatorium in Kalifornien entdeckt.

    Pease untersuchte Sterne im Pegasus-Cluster, welche der Deutsche Astronom Friedrich Küstner zuvor katalogisiert hatte. Durch einen UV-Farbfilter fiel ihm der Stern Küstner No. 648 auf.

    Dieser war mit Filter deutlich heller als die Sterne in der Umgebung, ohne Filter jedoch ähnlich hell.

    Ein Jahr später untersuchte Pease M15 spektroskopisch und bestätigte K 648 als Planetarischen Nebel.


    Harrington schreibt, dass gute Transparenz, gutes Seeing und Vergrößerungen ab 300x notwendig sind, um Pease 1 zu sichten. Ein dunkler Himmel ist weniger relevant.

    Er gibt den PN mit 14,9 Magnituden und einer scheinbaren Größe von 1 Bogensekunde an. OIII-Filterblinken hilft beim Identifizieren.

    Den englischsprachigen Artikel mit Aufsuchkarte findet ihr auf Cloudy Nights.

    Genau mit dieser Karte hatte ich bereits vergeblich gesucht. Ob es an der Karte oder ungünstigen Beobachtungsbedingungen lag, kann ich nicht mehr sagen.


    Im Atlas of the Messier Objects wird Pease1 mit einer Helligkeit von 15.5 Magnituden und einer scheinbaren Größe von 3 Bogensekunden beschrieben; auf lang belichteten Aufnahmen sogar 1,8 Bogenminuten.

    Der Zentralstern hat 15.0 Magnituden, die Schale des PN ca. ½ Lichjahre Durchmesser und der Nebel ist ca. 4000 Jahre alt.




    Aufnahmen: Hubble potw1107a (rotiert, Norden unten)

    Wer den richtigen Weg findet wird belohnt

    Meine letzte erfolgreiche Beobachtung von Pease1 war am vergangenen Montag (25.8.2025).

    Zuvor hatte ich mir diverse Aufsuchkarten aus dem Internet ausgedruckt und ein Bild vom Hubble Teleskop invertiert und Linien eingezeichnet.

    lots stand mit seinem 14“er ca. 20 Meter von mir entfernt und hat Galaxien gejagt. Vom nächsten OdM und der erfolgreichen Beobachtung konnte ich leider nichts verraten. Ich hoffe er verzeiht mir ;)

    Seeing und Transparenz waren an dem Abend gut. Der Himmel im östlichen Landkreis Darmstadt-Dieburg hatte SQM-L 20.74.


    M15 stand nach Mitternacht ca. 50° über dem Südhorizont.

    Mit 16“ f/4,25 habe ich zunächst M15 in diversen Okularen beobachtet und bin dann mit 460x (3,7mm Okular) auf die Suche nach dem PN gegangen.

    Das Trapez im Nordwesten des Clusters fand ich schnell, ich hatte mir es aber größer vorgestellt.

    Ich bin die Sternketten entlang gegangen und habe immer mal wieder am Filterschieber von Klarglas auf OIII gewechselt.

    Irgendwann fielen mir 2 Punkte (Sterne) auf. Um den unteren war etwas kleines, nebliges zu erkennen. Das war er dann wohl. Ein Blick auf die invertierte Hubble Aufnahme bestätigte mir die Sichtung.



    Pease1_Karte.pdf basierend auf Hubble potw1107a


    Folgende Navigationswege in der Karte haben fürfunktioniert:

    1. Vom Trapez aus Richtung Süd-Osten die Sternenkette entlang.
    2. Vom Stern im Nord-Osten des markanten Dreiecks am Dreieck vorbei peilen nach Süd-West.

    Für die visuellen Beobachter

    • Ich bin auf eure Beobachtungsberichte gespannt. Wie sieht Pease1 in unterschiedlichen Teleskopen und Vergrößerungen aus? 
    • Was ist die Minimalvergrößerung für eine Sichtung mit und ohne OIII-Filter

    Und was bleibt für die Astrofotografen?

    • Versucht doch mal Pease1 bei gutem Seeing mit langen Brennweiten und Lucky-Imaging aufzunehmen


    Viel Spaß, Clear Skies und gutes Seeing


    Christian