Beiträge von Stathis im Thema „Stabiles Gitterrohr-Dobson finden und mit mittelschwerem Linsenteleskop komplettieren“

    Die Idee der Montage war, dass der Refraktor (mit Kamera) exakt mit dem Starsense mitgesteuert werden kann und ich auch direkt das fotografieren und per EEA

    Der Starsense+ Smartphone ist nichts weiter als ein digitaler Finder, der die Position des Instruments, auf dem es montiert ist, auf sagen wir bestenfalls ca. 1 Bogenminute anzeigt. Per Dobson Handnachführung kann man damit nicht so genau nachführen, dass es für Astrophoto bzw. EAA reicht. Dafür müsste man ja mindestens auf wenige Bogensekunden genau nachführen, das schafft man nur mit motorischer Nachführung. Höchstens vielleicht für Mond / Planeten Filmen mit Belichtungszeiten im Millisekunden- Bereich und auch das sicher eher schlecht als recht.


    Stellt sich somit wieder die Frage, was du mit dem zusätzlichen Huckepack- Refraktor machen möchtest, das dir der Dobson nicht liefern kann.

    Hallo Jürgen, schön, dass du einen eigenen Thread dafür eröffnet hast.


    Ich habe in meinen Projekten den Gesamtschwerpunkt anhand aller Bauteile und deren Hebel ermittelt, also auch den Anteil in Richtung quer zur optischen Achse. Je größer das exzentrische Gewicht und je weiter von der Achse weg im Verhältnis zum Gesamtgewicht, um so großer dieser Offaxis Wert. Damit erzähle ich dir sicher nichts Neues ---> Hebelgesetz.


    Beispiele:

    1.) 1 kg 100 mm f/4,1 Newton Finder tief unten an der Spiegelbox nahe des Schwerpunktes am 17,5" f/4,5 oder 24" f/4,1 Dobson. Siehe auch weitere Beispiele von leistungsstarken Newtonfindern die Links unten auf der Seite.

    2.) Ca. 500 g schwerer 8x50 mm Sucher und diagonal angebrachter OAZ am Hut der 17 cm Zwillinge. Man sieht die exzentrisch angebrachten Höhenräder und die Ausgleichsgewichte, um es wieder in Waage zu bringen.

    3.) Ca. 1,4 kg schwerer 12x80 mm Lumicon Super Finder am 10" f/5,4 Dobson. Auch hier musste ich erheblich ausgleichen und baute später statt dem schweren optischen Sucher einen Telrad an.


    Bei der Dobsonauslegung gibt es eine sehr wichtige Grundregel: Oben am Okularauszug so leicht wie möglich, damit der Schwerpunkt möglichst tief zu liegen kommt. Bei echtem Leichtbau zählt jedes Gramm. Exzessiv ausgelebt habe ich dieses Prinzip an meinen 6" Reisedobson und 10" Reisdobson im 2 Stangen Design. Es ist schon herausfordernd genug, die Lastwechsel beim Okularwechsel abzufangen, was mit Bremsen, Gegengewichten oder übergroßen Höhenräder gelöst wird. Nie im Leben würde ich auf die Idee kommen, freiwillig einen ausgewachsenen Refraktor so weit oben anzubringen. Ich habe so etwas bisher auch nur bei Volltubus Dobsons gesehen und selbst das nur sehr selten. Sie waren mit justierbaren Rohrschellen angebracht, ähnlich wie ein Leitrohr bei Fotoanwendung. An den üblichen Gitterrohrkonstruktionen kriegt man so eine große Optik so weit oben nur mit zusätzlicher stabiler und schwerer Schiene / Traverse befestigt.


    Ich sehe es genau wie Marcus: Klarer Fall von Overengineering. Das kann man natürlich bauen a la "dem Ingeneör ist nix zu schwör", aber wie oft wird man das nutzen? Wie oft wird man sich denken: "Ach, hätte ich doch jetzt den Refraktor als Standalone, um auf die Schnelle mal auf den Mond zu schauen?"


    p.s.

    Ich lese oben von einer Kamera am Refraktor. Was möchtest du damit machen? Soll der Dobson motorisiert werden?