hmm,
selbst beim indirekten Sehen bleibt das Auge ja nicht starr auf einem Punkt. Das zeigen Eye-Tracker-Untersuchungen.
Ich "wackle" schon immer am Tubus, wenn ich Objekte an der visuellen Grenze vom Hintergrund ablösen möchte. Das Wackeln muss nur langsam genug sein, denn nachts reagiert das Auge ja träger. Und es macht m.E. nur bei kleinen Vergrößerungen Sinn. Bei hohen Vergrößerungen am Dobson wandert das Bild eh schnell genug durch bzw. "Wackeln" schadet, denn nach jeder Berührung dauert es ein Moment, bis das Bild sich überhaupt beruhigt hat.
Beim Herauslösen von Veränderungen im Bild dürften neuronale Verschaltungen eine Rolle spielen (salopp gesagt, das spielt sich im Hirn bzw. auf dem Weg dorthin ab). Es hilft ungemein sowohl dem Jäger als auch der Beute im Tierreich. Und es hat auch seine Grenzen, wenn sich dann im Bild zu viel bewegt/verändert. Nehmt z.B. ein Schilfgras, dass sich im Wind bewegt. Darin kann ein Vogel sich perfekt verstecken, solange seine Bewegungen im Rhythmus der Grashalme erfolgen.
Die Reizverarbeitung von Seheindrücken ist eine Wissenschaft für sich und ich bin nicht wirklich im Thema. Aber ich würde es nicht mit dem Rhodopsinverbrauch einzelner Sehzellen erklären, was beim Field Sweeping passiert. Die Nachreize z.B. bei der Komplementärfarbwahrnehmung tagsüber ist meines Wissens ein neuronaler Effekt, wenn Nervenzellen noch feuern, nachdem der Reiz schon vorbei ist.
Lustig ist auch der Umgang mit Sinneseindrücken. Ich z.B. gehöre eher zu der Sorte von Menschen, die eine "Fehlmeldung" äußern, wenn ich etwas nicht reproduzierbares wahrnehme. Andere sind da forscher oder haben einfach bessere Augen.