Beiträge von BenN im Thema „OdM März 2023 – eine kleine Sternhaufen-Wanderung von nah nach Fern in den Zwillingen: M 35, NGC 2129, NGC 2158, IC 2156 und IC 2157“

    Hallo Christoph und Seraphin,

    Noch ein Funfact zum off topic Pismis 27: der ist in einen blauen Reflexionsnebel eingebettet, der auf den allermeisten Fotos vom Affenkopfnebel einfach fehlt, weil da mit Schmalband draufgehalten wird und RGB nicht jeden interessiert. Dabei ist gerade der Kontrast von rot zu blau so toll. Aber wie gesagt: off topic.

    Zu diesem Off-Topic Thema "Farben bei Nebeln" fällt mir noch etwas ein, was für uns jeweils sehr denkwürdig war. Ich zitiere aus meinem Südafrikabericht 2018:


    " ... Und die Farben des Trifidnebels erschienen mir erneut anders herum als auf den Fotos: Auf denen ist der Emissionsteil vom starken H-Alpha Lichtanteil her rötlich, und der Reflexionsteil bläulich. Visuell ist dagegen von H-Alpha nicht mehr viel zu erkennen, und dann kommt der ins türkis gehende OIII-Anteil viel besser zur Geltung; ... Dass mir der lichtschwächere Reflexionsteil dabei leicht rötlich erscheint, dürfte dem Kontrasteffekt geschuldet sein. Das haben Friedhelm und ich schon alles sehr schön mit dem 13-Zöller auf Reunion gesehen, als M20 gleichermaßen zenitnah stand, und Friedhelm im Hinblick auf die Farben auf den Fotos witzelte: 'Alles Lüge'. Das ist doch mal eine Verschwörungstheorie, die schwarz auf weiß - nein, rot auf blau - direkt am Okular bewiesen werden kann ;-)"


    Servus

    Ben

    Hallo Christoph,


    ich finde, dass M35 schon sehr gut für größere Feldstecher oder kleine Fernrohre geeignet ist - gerade bei niedriger Vergrößerung: Dann hebt sich der sternreiche, etwas länglich-sackförmig geformte Haufen schön kompakt im Kontrast zum umgebenden Hintergrund der Milchstraße ab.

    Ab hinreichend dunklem Himmel kann ich ihn indirekt mit bloßen Augen ausmachen, bei richtig guten Bedingungen fällt er deutlich ins Auge. Und im 10-Zöller kann ich den Farbkontrast zu den eingestreuten gelblichen Sternen gut erkennen.


    Zu NGC 2158, jeweils bei guten - aber nicht außergewöhnlichen - Alpenrand-Bedingungen:


    Neulich im 99mm Spektiv: " ... der ferne Nachbar NGC 2158 fiel gleich als Nebelchen ins Auge, ich konnte ihn aber nicht auflösen."

    Im 120mm Refraktor: "... der benachbarte, viel weiter entfernte Haufen NGC 2158 ist gut als unaufgelöster kleiner Nebel erkennbar."


    Im 9,5 Zoll Fünfling:" ... löste sich bei 97x in eine ganze Menge feinster Puderzucker-Sternchen auf."


    Ich hab vom 16-Zöller her einen großartigen Eindruck in Erinnerung: Sehr sternreich & dicht, und schon richtig hell. Und die vielen Sternchen sind einfach sofort da, ohne dass man indirekt danach suchen müsste.


    Servus

    Ben