Beiträge von Stathis im Thema „OdM März 2023 – eine kleine Sternhaufen-Wanderung von nah nach Fern in den Zwillingen: M 35, NGC 2129, NGC 2158, IC 2156 und IC 2157“

    Christoph, jetzt machst du aus dem Objekt des Monats eine ganze "Tour de Piet de Gemini" und dann auch noch so tief recherchiert. Da darfst du dich nicht wundern, wenn trotz all der zahlreichen schönen Beiträge und Bilder hier auch ich ausufernder nachlegen muss.


    Anno Domini März 1978 baute ich als Teenager dieses Brillenglasfernrohr und machte diese Zeichnung von der Region µ + η Geminorum (noch ohne M35):



    Im Oktober desselben Jahres sah ich mit diesem 10x50 Fernglas aus der Stadt in M35 sieben Sterne aber keine Konzentration zur Mitte hin.


    Im Dezember 1990 machte ich aus Nordgriechenland bei Eiseskälte mit starken Windböen mit diesem 140/500 mm Celestron Comet Catcher dieses hart erkämpfte per Hand nachgekurbelte Foto:



    Bei NGC 2158 sah ich visuell im Comet Catcher einen Stern ca. 9 mag am Südrand und einen weiteren ca. 11,5 mag am Nordende des Haufens. Dazwischen "dreiecksförmiger Nebel mit scharf definierten Rändern, nicht auflösbar".

    Im 10 Zoll Dobson vom Stadtrand Berlin bei 106- fach sah ich die Umrisse des Haufens wie ein schiefwinkeliges Dreieck und konnte ca. 10-15 Sterne auflösen. Der Rest der Fläche erschein "gemottelt" im indirekten sehen.

    In den größeren Dobsons konnte ich ihn bei besserem Seeing komplett auflösen. Wie Christoph schreibt, ab einer gewissen Schwelle kommen plötzlich ganz viele zarte Sternchen auf einmal zum Vorschein.


    In IC 2157 sah ich im Comet Catcher im indirekten Sehen 6 Sterne eng beieinander. Das muss eine kältesten Nächte gewesen sein, die ich je in Griechenland erlebt hatte. Ich machte aus der Region folgende Skizze, die im nachhinein gesehen, wenn man sie passend dreht gar nicht so ungenau ist:



    Soweit die Berichterstattung aus der Antike. Letztes Jahr machte ich von der Region ein Weitfeld- Foto mit 100 mm Brennweite, auf der man sehr schön die vielen kleinen roten Sterne in NGC 2158 sehen kann (siehe Weitfeld am Fuß des Castor: M35, Quallennebel IC 443, Affenkopfnebel NGC 2174.

    Vorgestern und gestern konnte ich mit modernem Zeuchs vom Stadtbalkon München bei dickem Mond und etwas Zirren in knapp 11 Stunden Belichtungszeit dank größerer Leihkamera an 580 mm Brennweite die gesamte Szenerie einfangen (Bildfeld 2,2°x1,5°, Bilddaten siehe Bild):