Beiträge von Pardon im Thema „Taugt in der Videoastronomie das Nyquist-Kriterium zur Brennweitenanpassung des Kamerarasters?“

    Nyquist-Shannon-Abtasttheorem


    Nyquist-Kriterium (Strecker-Nyquist-Kriterium, Stabilitätskriterium von Nyquist)


    Eine gewisse Ordnung in der Verwendung der Begriffe scheint mir hilfreich. Ein Theorem, oder auch Lehrsatz, als Kriterium heranzuziehen, ist an sich bereits hinterfragenswert. Und ein entlehntes Theorem auf seine Tauglichkeit in der Fotografie zu hinterfragen ist meines Erachtens sogar empfehlenswert. So sind wir hier zusammen, um zu beraten …


    Betreibt man die Überlegungen zur Auflösung nicht als Kunst um der Kunst willen, sondern zur Übertragung einer visuellen Botschaft an einen oder mehrere Betrachter, kommt man nicht umhin, alle Aspekte der Aufnahme- und Wiedergabemedienkette zu berücksichtigen.


    Ist unter den Betrachtern ein Pixelpeeper, wird man ihn klugerweise anders bedienen wollen als den Buchverlag, der auf der lackierten Umschlaghülle eines neuen Buches mit Hilfe meines Fotos das Buch neuen Astrofreunden schmackhaft machen möchte. Ebenso wird ein Entdeckertyp, der noch schnell mal einen Kometen nach sich benannt wissen möchte, auf andere Wiedergabequalitäten aus sein, als ein Wissenschaftler, der …. und so weiter und so weiter.


    Taucht man in die Entstehungskette ein, stösst man irgendwann auf die Kontrastübertragung . Und deren Bedeutung. Um es kurz zu machen, die Kontrastübertragung ist ganz offenkundig ein ganz wichtiger Faktor für die Wahrnehmung von Beobachtungsdetails.


    Demzufolge wäre es mir wichtig, einen Sensor (meinetwegen auch das Auge) derart an die Eingangsoptik anzukoppeln, dass nicht nur möglichst viel native Auflösung übertragen wird, sondern auch möglichst genau das Kontrastangebot.


    Wenn dabei Kauf- oder Einsatzentscheidungen getroffen werden sollen, helfen mir persönlich nur Sensorkennlinien weiter. Ein Blick in solche sendet mir die Botschaft, auch die aktuellen Sensoren brauchen


    Licht, Licht, Licht, Licht, Licht …..


    um zu performen. Das schrittweise Herantasten an F/10, von F/20 oder gar F/25 ausgehend, um mal aus einem aktuell anderen Faden zu zitieren, wird von den häufig benutzten Barlow-Optiken nicht gut unterstützt. Und so bleibt vielen Astrofreunden das schrittweise Experimentieren versperrt, weil die oft verwendete 2x-Barlow eben keine 1,15x oder so, zulässt.


    Für mich zusammengefasst: Nyquist wäre mir vermutlich nicht böse, wenn ich sein Theorem für meine aktuell anstehenden Entscheidungen beiseite nehme und eine Schublade tiefer ablege.


    Letztlich war es Jan durch seine Ausführungen, durch die ich mich ermuntert fühlte, das Thema Sensorankopplung erst gar nicht mit einer Barlow anzugehen, sondern gleich zu anderen Ansätzen zu wechseln.


    Dazu zählt die Okularprojektion, allerdings nicht mit Okularen, sondern mit dafür vorgesehenen Optiken, wie speziell gerechneten Projektiven. Ich strebe stufenlos Ankopplungsfaktoren von 0,5x bis 1,5x an, um flexibel auf Seeingbedingungen, möglichst kurzen Einzelbelichtungszeiten und Primäroptiken eingehen zu können.


    Hier mal ein Quick-and-Dirty Foto von der Sonne als Einzelfoto mit verkleinernder Brennweitenankopplung.


    Jan, besten Dank für deine in die Gemeinschaft gerichteten Ermunterungen, es in der Astrofotografie mal etwas experimentierfreudiger anzugehen.


    Stets klaren Himmel, Pardon




    Nachtrag 00:40Uhr: Redaktionelles, Versuch ein Link-Symbol zu entfernen, und zwei zu ergänzen. Habe es nicht hinbekommen.

    Nachtrag 08:10Uhr: …