Beiträge von Stathis im Thema „Planetary Abell 13 im Orion, das rote Auge“

    Danke an alle fürs anschauen, liken und kommentieren.


    Hallo Andreas, schönes Bild mit dem C11 und viel H-Alpha Filter.


    Die Sterngrenzgröße ermittele ich meist mit Stellarium-Web am fertigen Bild. Das ist meist nur moderat gestreckt, damit das Rauschen noch einigermaßen im Rahmen bleibt. Im stark gestreckten .tif Original komme ich in obigem Bild auf 19,9 mag. Mehrere nur eindeutig sich vom Hintergrund abgebende Sterne werden gewertet und ein Mittelwert genommen. Mit einem 80 mm f/9 ED Apo kam ich nach 4 Stunden Belichtung bei sonst gleichen Bedingungen auf ca. 18,5 mag. Ich kann mir kaum vorstellen, dass du bei so einem Himmel mit ungekühlter DSLR bis 19,8 kommst. Ich habe mir deinen verlinken Beitrag angesehen und denke, du hast bei deinem Stern die falsche U- Helligkeitsangabe hergenommen.

    Aber vielleicht geht das hier zu weit, wie wäre es mit einem separaten Thema dazu?


    Der blaue Zentralstern kommt auch sehr gut rüber.

    Der ist süß, gelle? Erst dachte ich ja, es sei der andere helle rechts daneben, fragte mich aber, warum der nicht blau ist. Erst dann erkannte ich den blauen Winzling. Gut dass man andere weit tiefere Aufnahmen der Dark Sky- Belichtungsorgie Spezialisten als Referenz heranziehen kann.

    Es gibt am Winterhimmel auch einige Abells die mehr OIII haben und auch heller sind. Wie wäre es mit Abell 10 oder Abell 12 neben my Ori?

    Der planetarische Nebel Abell 13 = PK 204-08.1 ist 2,9'x2,2' groß und wird mit einer Helligkeit von 15,3 mag angegeben. Die magere Helligkeit verteilt auf die recht große Fläche macht ihn visuell zu einem richtig schwierigen Objekt, zumal er hauptsächlich im roten H-Alpha leuchtet. So hatte ich im 24- Zoll Dobson selbst bei guten Voralpen- Bedingungen nur den SW Bogen erkannt und auch das nur mit viel Mühe. Sogar Uwe tat sich mit 27 Zoll in den Hochalpen schwer damit. Gibt es überhaupt jemand außer Frank, Friedel und Uwe, der ihn visuell geschafft hat?


    Mir war klar, der braucht Filter und vor allem Belichtungszeit! 6 Stunden mit dem 8 Zoll f/6 Newton ohne Filter (nur UV/IR- Cut) bringt zwar eine Sterngrenzgröße von 19,6 mag, aber der Nebel quält sich nur sehr schwach aus dem Himmelshintergrund. Zuvor hatte ich jedoch über 7 Stunden mit einem 6 Zoll RC und L-Enhance dual band Filter draufgehalten und war hoch erfreut, dass sich der rote Kringel selbst unter Stadthimmel doch recht kräftig hervortat. Hier das etwas beschnittene kombinierte Bild aus 2 Nächten mit insgesamt über 13 Stunden Belichtungszeit:



    Zu dem Planetary und seinem Zentralstern konnte ich gar keine weiteren Angaben finden, außer dass die ovale Form auf einen bipolaren Nebel hinweisen könnte. Der 16,5 mag helle Stern etwas rechts vom Nebelzentrum scheint mir nicht der Zentralstern sein. Eine stark gestreckte und auf 200% vergrößerte Version zeigt nämlich ein winziges bläuliches Sternchen links oberhalb dieses Sterns, der in Stellarium Web als Gaia DR2 3318052348593263488 mit 19,5 mag gekennzeichnet ist. Bläuliche Färbung und Position recht mittig im Nebel - das muss doch der Zentralstern sein?:



    In dieser Referenzaufnahme ist der blaue Zentralstern schön zu sehen, 52 Stunden belichtet mit zwei 150 mm Apos in Remote Sternwarte mit sicher sehr gutem Himmel, der wollte es aber wissen!


    Aufnahmedaten:

    - TS-Photon Newton 200/1200 ohne Komakorrektor mit Astronomik UV / IR Cut Filter: 189x2 min

    - TS-RC 150/960 mit TS-Reducer mit Optolong L-eNhance Zweibandfilter: 210x2 min

    Gesamtbelichtung: 13h18m in 2 Nächten. Darks, Himmelsflats während der Dämmerung.

    Montierung: Losmandy G11

    Kamera: ZWO ASI 294MC Pro bei Gain 122 und -10°C.

    Guiding: PHD2 Sucherguiding mit ZWO Guidescope Mini 30 mm + ASI 120MM Mini

    Bedingungen: Klarer Stadthimmel, Laternen, zum Teil Mond am Himmel. Bortle 7-8, fst meist knapp 4 mag