Hallo Uwe und Ralf,
ich geb‘s ja zu, ich bin ziemlich unerbittlich. Aber nur Sternchen geben und verbal applaudieren, das bringt doch niemanden weiter. Abgesehen davon, dass uneingeschränktes Lob runtergeht wie Öl. Ihr seid so gut, dass Eure noch mögliche Weiterentwicklung wirklich in den Feinheiten liegt. Dazu muss man die richtigen Fragen stellen. Zum Beispiel: Gibt es denn wirklich keine Schärfung, die nicht mit Artefakten bezahlt werden muss? Wenn man die momentanen Möglichkeiten nicht hinterfragt, werden die künftigen nicht besser sein.
Der von Uwe eingestellte Vergleich macht ganz deutlich, was ich meine. Tizianos Bild (rechts) ist ganz offensichtlich klassisch geschärft. Dadurch haben dunkle Strukturen auf hellem Grund diesen unnatürlichen hellen Saum. Für die Differenzierung der dunklen Töne scheint diese Schärfung dagegen besser zu sein.
Bei Ralf (Mitte) sind zwar die hellen Säume bei starken Kontrastübergängen weniger ausgeprägt, dafür treten sie etwas stärker in den dunklen Albedogebieten auf.
In Uwes Bild sind die kleinen dunklen Flecken in den südlichen Albedogebieten weniger offensichtlich. Sie sind aber fast alle da, nur eben nicht so betont. Das finde ich am natürlichsten.
In dem sehr kleinen Getüpfel auf diesen generell guten Bildern ist bei stärkerer Schärfung schwer zu sagen, was Artefakt ist und was echtes Detail. Man müsste wahrscheinlich die hellen Gebiete und die Areale mit starkem Kontrast anders schärfen als die dunklen. Und beide Schärfungen dann reproduzierbar verheiraten. Oder generell was Neues entwickeln.
– Wenn ich Euch auf den Geist gehe, lasst es mich bitte wissen…
CS, Jörg