Beiträge von joe taiga im Thema „Projekt Seeingvorhersage zum Mitmachen“

    Hallo Ralf,


    sehr interessantes Projekt. Ich werde gerne mit meinen Beobachtungen beitragen.


    Bei meinen Aufnahmen zeichne ich immer über den Dateinamen Guiding RMS und FWHM Werte auf. Da mein Setup auf meiner Ministernwarte vollautomatisch läuft, habe ich Daten von Dämmerung zu Dämmerung. Eigentlich könnte das jeder bei Deepskyaufnahmen machen. Programme wie NINA können Metadaten über den Dateinamen speichern. Das ist zwar schwierig zu interpretieren, aber habt ihr daraüber mal nachgedacht? Da siehst du genau zu welcher Uhrzeit sich das Seeing wie entwickelt. Man sieht halt nur das Resultat und kann nicht kann nicht erkennen, ob die Einflüsse aus dem Nah oder Fernbereich kommen und welche Frequenz sie haben. Für letzteres könnte es aber eine Korrelation zum Guiding RMS geben.


    Bei Meteoblue ist meine Wahrnehmung, dass der Trend gegen das untere Ende der Skala grob passt. Wenn da 1" steht, dann ist das zwar nie genau aber das Seeing ist dann fast immer ganz gut. Nach oben kann man allerdings nicht viel drauf geben. Wenn da z.B. 1,5" steht, kann es genauso gut 1" oder 3" sein. Der Nachteil an dem Tool ist auch, dass die ihre Daten wohl nur einmal am Tag aktualisieren. Zumindest sehe ich nie, dass sich da noch was ändert. Bei Clearoutside konnte ich noch nie eine Korrelation zur Realität erkennen.


    die Auswertung am Ende wird vermutlich sogar maschinell (KI) geschehen.

    Das wäre auch das, was ich erwartet hätte. Sonst müsstet ihr ja ein komplettes theoretisches Modell entwerfen. Ihr trainiert eine KI und die lernt aus den Daten, unter welchen Bedingungen das Seeing am besten ist. Dazu braucht man allerdings sehr große Datenmengen mit möglichst vielen Dimensionen. Man braucht für jeden möglichen Fall viele Datensätze, da die KI diesen sonst nicht als solchen erkennen kann. Ich würde auch das lokale Umfeld (Berge, Wiesen, Ortschaft, etc.) in die Datenerfassung mit einbeziehen. Ein Jahr wird vermutlich nicht reichen. Sonst kann man nicht sicher erkennen, ob saisonale Effekte zufällig oder systematisch sind. Dass sowas sich gut als Master oder Doktorarbeit eignet, habt ihr ja wohl schon auf dem Radar. Eine zuverlässige Seeingprognose ist sicher auch für die Wissenschaft interessant.


    Ansonsten hätte ich noch die Frage, weshalb ihr die Datenrückmeldung über einen Account und nicht über einen Webservice macht. Beim Account bestehen immer die Probleme mit den persönlichen Daten.


    Grüße,

    Joachim