Beiträge von astrometer im Thema „Carl Zeiss Jena DDR-Schulteleskop, Mensicas 180/2550 (?) auf Montierung Ib (?)“

    Hallo Andreas,


    Welches Fett sollte ich denn verwenden? Gibt es da bestimmte Anforderungen bei diesem Feingetriebe, das nachts auch bei niedrigen Temperaturen zum Einsatz kommt?

    Ich habe vor einem halben Jahr meine AP 900 mit AeroShell 33 neu gefettet, das heißt nur die Schneckenräder und Schnecken, und jetzt läuft sie wieder so leicht und weich wie am ersten Tag. Ob die Schneckenräder der Ib so einfach zugänglich sind wie die der AP-Montierungen, kann ich allerdings nicht sagen. Das alte Fett habe ich übrigens nur mechanisch mit einer Zahnbürste entfernt. Ich würde die Getriebe nicht auseinanderbauen und auch nicht mit Waschbenzin völlig altfettfrei machen. – Es gibt auf Youtube einige Anleitungen zum Thema „Montierung neu fetten“.


    Das AeroShell hat als Flugzeugfett den nötigen Temperaturbereich für den Astroeinsatz und altert weniger als klassisches Fett. Berücksichtigen muss man bei der Wahl des Fetts, auf welche Metalle man sie gibt. Fette mit Schwefelanteil sind wohl nicht gut für Aluminium. Das solltest Du aber noch mal selber recherchieren. Bei mir ist die Fettauswahl schon eine Weile her. Das AeroShell gibt es mit und ohne Schwefel. Ich glaube, meines ist ohne, denn die AP-Schneckenräder sind aus Alu.


    CS, Jörg

    Hallo Andreas,


    so einen Cassegrain hatte ich mal, und zwar ab 1970, als erstes größeres Teleskop nach dem Bastelfernrohr 50/540. Es gab diesen Cassegrain 150/900/2250 (vorn offen, vier Streben ca. 4000 Ostmark) und den teuereren Meniscas 150/2250 (vorn Korrekturplatte mit Gegenspiegel, knapp 7000 Ostmark). Später kam dann der von Jürgen erwähnte Meniscas 180/1800 heraus.

    Ich bin mit dem 150er Cassegrain nie richtig glücklich geworden. Er brauchte ewig zum Abkühlen und lieferte wegen der großen Obstruktion keinen guten Kontrast. Ich hab ihn deshalb nach wenigen Jahren gegen einen Refraktor AS 100/1000 getauscht. Zeiss Jena hat meinen Cassegrain 1976 zurückgenommen und ins optische Museum gegeben. Dort hab ich ihn später nochmal besucht.


    Was mir bei Deinen Bildern aufgefallen ist, ist diese seltsame Kurbel am RA-Antrieb. Die ist bestimmt nicht original, sondern dürfte nachträglich angebaut worden sein. Etwas schwergängig waren die Feintriebe schon bei den Neugeräten. Ich fürchte, dass die Schneckenräder nach so vielen Jahren von verharztem Fett blockiert sind und dass sich deshalb nichts mehr bewegt. Das müsste alles gründlich gereinigt und neu gefettet werden. Wenn ich mich richtig erinnere, sind einige Zahnräder nur mit Madenschrauben auf den Achsen geklemmt. Dadurch könnte es sein, dass sie rutschen, wenn der Widerstand zu groß ist. Aber sorry, es ist lange her, dass ich da hinein geschaut habe. Deshalb diese Aussage bitte mit Vorsicht genießen.


    Wenn Du mit diesen Schätzen beobachten willst, würde ich an Deiner Stelle abwarten, welche anderen Instrumente Du noch bekommst. Falls ein AS 100/1000 oder auch „nur“ ein AS 80/1200 dabei ist, wäre das ein Teleskop, das mehr Freude macht.


    CS, Jörg