Beiträge von Lucifugus im Thema „Zeigt her euren Beobachtungsplatz!“

    Auch in Kärnten treiben die Wölfe ihr Unwesen.

    Servus Christian,


    ich will den Thread jetzt nicht ins Off Topic überführen, kann mir aber nicht verkneifen, hier einen Kommentar anzugeben, zumal dein Link auch auf die Forderung nach wolffreien Zonen prominent platziert. Schafe sind nunmal Beutetiere des Wolfes. Deshalb den Wolf auszurotten, empfinde ich als unethisch. Auch der Wolf hat ein Recht, auf diesem Planeten zu leben. Würden die Schäfer nicht einfach ihre Tiere unbewacht nachts (und tags) herumgrasen lassen, wären die Probleme gar nicht vorhanden. Schäfer, die Herdenschutzhunde einsetzen, haben kein Problem mit Wölfen. Dafür sind diese Hunde gezüchtet und quasi optimiert worden. In Graubünden werden (um ein Beispiel aus den Alpen zu nehmen) Herdenschutzhunde eingesetzt und die bewachten Schafherden haben keine Probleme, was Wölfe angeht.


    Was halt mit Wölfen nicht mehr geht: Nebenerwerbsschäfer, die die Tiere sich selbst überlassen und ab und zu mal vorbeischauen, um sie von Platz A zu Platz B zu bringen, um sie wieder allein zu lassen. Um das zu ermöglichen, einfach wieder die Wölfe auszurotten (wolffreie Zonen) empfinde ich als ein Unwesen der Menschen.


    Ich fände es "saucool", wenn ich beim Spechteln ein Wolfsrudel heulen hören könnte. Ich mag Wölfe <3


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Ich hab mir auch den Spaß gemacht, deinen Standort nur anhand deiner Bilder mittels Google Maps zu ermitteln - ich wußte ja, wo ich ungefähr suchen muss. Gar nicht weit weg hab ich - schon länger her - mal auf einer Lichtung im Vilgertshofener Forst beobachtet, nahe der Straße von Dießen nach Rott.

    Servus Ben,


    ein Blick in meine Galerie hätte gereicht:



    Dann warst du wirklich sehr nah und kennst die Himmelsqualität ja bereits. Ist zwar "nur" Bortle 4, aber knapp an 3 dran.

    Mensch, Dich werden viele um Deinen Beobachtungsort beneiden. Auch um die Bärenfellmütze ;)

    Die falsche Bärenfellmütze *hihi.

    Wenn ich manch anderen Beobachtungsplatz hier in dem Thread sehe, dürfte nicht sehr viel Neid aufkommen, denke ich. Manche sind ja direkt in Bortle-3-Bereichen.


    Vielen Dank an alle für die vielen Sternchen und Pokale (hätte ich gar nicht erwartet) und auch für die generell positiven Rückmeldungen in Bezug auf die von diesem Ort stammenden Berichte (bzw. auch von meinem Ausweichplatz, der auch über die Galerie festzumachen ist.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus beinand,


    ich baue meist erst auf, wenn es schon dunkel wird, weshalb ich keine Fotos von meinem Teleskop bei Tageslicht an meinem Beobachtungshügel habe. Ich habe aber vom Gassigehen unter tags ein paar Landschaftsfotos von dem Beobachtungspunkt aus (ist eben auch Teil einer meiner Gassirunden mit Hamish, unserem Plüschohr).



    Als Einstimmung auf den kommenden Winter hier ein Abendfoto mit Bergpanorama. Etwas rechts von der Mitte ist die Zugspitze zu sehen. Bis auf den Peißenberg (man sieht die Beleuchtung des dortigen Fenrsehturms und des Klosters, wobei letzteres später immer abgeschaltet wird) habe ich keinerlei Ortschaften / Laternen / Hausbeleuchtungen, die ich von dort aus direkt sehen kann. Leider ist der Horizint trotzdem aufgehellt: südsüdwestlich von Schongau/Peiting, südsüdöstlich etwas weniger von Weilheim und im Nordotsten deutlicher von München. Im Westen wäre noch Denklingen, aber da ist der Horizontblick eh nicht vorhanden (wegen eines kleinen Wäldchens) und nordnorwestlich noch von Landsberg, aber auch das deckt der Wald ab. Kurz gesagt: es ist wirklich sehr dunkel in der Nacht.


    Sehr hoch ist der Hügel nicht, aber man ist eben doch etwas weiter oben als unten in der Ebene, weshalb die freie Sicht auf die Berge besteht. Ich komme hier in direkter Südrichtung bis runter auf -41° (habe ich per Foto geprüft, in einer Sommernacht im südlichsten Skorpion).



    Diese schöne Eiche in Ostsüdostrichtung stört auch nicht oder kaum. Und falls doch (wenn da mal ein Komet genau dort zu sehen wäre). dann baue ich das Teleskop eben etwas weiter unterhalb auf. Die Fahrspur zeigt die Straße an. Selbige ist asphaltiert, weshalb man sehr gut aufbauen kann (und auch ein eventuell zukünftiger Dobson sich hier wohlfühlen würde), geht aber in einen (frei befahrbaren) Waldweg über. Hier fährt bis auf den Jäger und seltener Landwirte niemand in der Nacht. Und falls ja, sind die bisher immer über die Wiese an mir vorbei gefahren. Der Jäger ist eh sehr nett und wir haben schon mehrfach geratscht.



    Hier die Eiche mal bei Tageslicht und mit meiner (ehemaligen, weil verstorbenen) Hündin Tapsie (wie gesagt: auch Gassistrecke).



    Nochmal Blick nach Süden mit Zugspitze und links im Bild dem Hohen Peißenberg.



    So sieht's dann nachts beim Aufbauen aus (deshalb noch das unaufgeräumte G'raffe am Boden (PC noch im Parkbildschirm, da auch noch nicht eingenordet). Ist von der Anfangszeit. Mittlerweile habe ich einen g'scheiten Akku, der die Nacht durchhält (bzw. ca. drei Nächte am Stück schaffen würde). Hier sieht man den asphaltierten Untergrund der Straße.



    Wenn ich nur die Kamera drauf habe, ist die Montierung ein kleiner Overkill.



    Sonnenuntergang (diesmal im zeitigen Frühjahr). Ich mag die Lichtstimmungen oben auf meinem Hügelchen einfach.



    Da oben kann's im Winter auch mal richtig kalt werden (hier mit meinem aktuellem Akku, der in einer Decke eingewickelt ist). Ich bin auf etwas über 700 Meter Höhe auf dem Hügel und wenn mal Wind kommen sollte, dann bin ich da auch ziemlich exponiert. Dann muss man sich beim Spechteln sehr warm einpacken.



    Ich bin nicht schlecht gelaunt, sondern nur eingefroren (war das Ende einer Beobachtungssession). Ich bin übrigens kein Schnurrbartträger, sondern habe einen kurzen Vollbart (sieht wegen des Schals wie ein Schnurrbart aus...). Und der Pelz ist auch nicht echt, die Mütze ist aber sehr warm.



    Zum Abschluss nochmal ein Winterbild. Ich muss auch mal im Sommer Fotos machen... (irgendwo müsste ich auch welche haben). Linker Hand (Nordrichtung) sieht man das Feld. Da steht meist Mais (Kukuruz). Und wie ja jeder weiß, mag die Wutz den Kukuruz (die Wildsau mag den Mais). Nachts sind dann in dem Feld immer wieder Wildschweine unterwegs, die den Mais fressen. Einmal hat eine Bache mich nicht bemerkt und wir waren kurz beide erstaunt (ich mehr, denn sie war sehr laut, als sie durch das Feld auf die Straße kam). Bei solchen Begegnungen sind sie aber immer sehr friedlich. Trotzdem muss ich zugeben, dass ich Respekt vor Wildschweinen habe, was auch an einer einmaligen, schwierigen Begegnung liegt, als ich mal im Wald – da war ich noch Freilandbiologe – eine schlafende Bache geweckt hatte (bin fast draufgestiegen), was sie gar nicht lustig fand. Hat aber nichts mit Astronomie zu tun.


    Tierische Begegnungen habe ich sonst meist mit Katzen, die Mäuse jagen wollen (oder nur herumlaufen, ihr Revier kontrollieren) und diversen Vögeln, die im nahegelegenen Wäldchen Lärm machen. Füchse höre ich nur: die bellen und schreien (meist weiter entfernt. Wölfe haben wir hier kaum, selten mal Einzelgänger (letztes Jahr war mal einer hier unterwegs, also in der Gegend). Ich war aber auch schon in Zentralsibirien bei sehr hoher Wolfsdichte unterwegs (im Wald, allein, ohne Waffen, nur mit Kamera und Stativ). Wölfe sind für uns Menschen harmlos, da sie sehr intelligent sind und uns daher meiden. Wildschweine sind auch sehr intelligent, wissen aber, wie extrem stark sie sind und können, wenn sie wollen, ohne Risiko angreifen. Da aber meist unnötig und zu aufwendig, machen sie das auch nicht (wie gesagt; schlau). Trotzdem sind Wildschweine die einzigen Mitbewohner, vor denen ich wirklich Respekt habe, vor allem im Dunklen und in der Nacht.


    Ich mag meinen Hügel und ich mag auch die Abgeschiedenheit dort in der Nacht, die mit dem Komfort der Erreichbarkeit per PKW verknüft ist, obwohl sich das sonst ja meist gegenseitig ausschließt. Und ich genieße die vielen Tiergeräusche dort. Ist immer wieder spannend, weil eben niemand dort hingeht und stört (bis auf den Jäger, aber auch nur selten).


    Falls mal jemand mit mir zusammen dort spechteln will – ich habe das auch auf der Karte angekreuzt. Bei mir kann man gerne mitbeobachten und/oder das eigene Teleskop mitbringen. Es haben dprt auch mehrere Teleskope platz und parken kann man gut.


    Einziger Nachteil: der Platz hat eine gewisse Nebelneigung, weil südöstlich davon mit dem Ochsenfilz ein kleines Hochmoor liegt und dort auch die Quellbäche des Flüsschen Windach sind. Daher weiche ich manchmal auf einen nebelsichereren Platz nördlich des Hügels aus, habe da aber nach Süden einen etwas höheren Horizont.


    Liebe Grüße,

    Christoph


    P.S.: laut Light Pollution Map habe ich SQM von 21,5 mag/arcsec^2 (wohl idealerweise) und Bortle 4 (deckt sich auch mit meiner Erfahrung: M 33 mit bloßem Auge zu sehen, ist echt schwer, M 13 hingegen einfach, ich komme in sehr guten Nächten auf fst 6m4.