Beiträge von Mettling im Thema „OdM Oktober 2022 - Mirachs Geist“

    Hallo Alex,


    das ist doch eine tolle Zeichnung geworden. NGC404 ist nun wirklich kein leichtes Objekt für den Einstieg ins Zeichnen und ich finde das hast Du gut gemacht. :)


    Ich finde es ganz fantastisch, wieviele Zeichnungen dieses Objektes wir jetzt schon hier gesammelt haben. Zeichnen steht immer noch ein bisschen im Schatten der Astrofotografie. Aber der Vorteil ist halt, dass man relativ schnell zu einem Ergebnis kommt. Und es ist etwas, was man mit dem eigenen Auge und der eigenen Hand zu Papier (oder in meinem Fall aufs iPad) gebracht hat. Ich freue mich generell über jede Zeichnung in Beobachtungsberichten und natürlich auch in der Astrotreff-Galerie.


    Ich wollte gestern Abend auch noch mal einen Versuch machen, aber als ich dann endlich Zeit hatte, war der Himmel natürlich schon wieder dicht und die ersten Tröpfchen kamen runter. Aber ich gebe nicht auf!


    Bis dann:

    Marcus

    Hallo Seraphin,


    die Zeichnung is doch toll. Ich finde sie super. :thumbup:

    Ich wünschte, ich hätte bei meiner verunglückten Beobachtung so viele Sterne gesehen wie Du.

    Würdest Du sie auch in die Galerie hochladen? Je mehr Zeichnungen wir da haben, um so besser.


    Bis dann:

    Marcus

    Guten Morgen allesamt,


    gestern Abend hatte ich endlich mal wieder Gelegenheit ein bisschen zu beobachten, nachdem mir die letzten klaren Nächte und Wolkenlücken sämtlich entgangen waren.

    Aber es war klar und ich wollte gerne eine schnelle Skizze von Mirachs Geist machen und sehen, was der kleine 60mm Apo vermag. Zudem gab es einen doppelten Schattenwurf auf Jupiter.


    Also den kleinen 60/360 TS Apo auf die Vixen Porta geschnallt und zusammen mit dem 6“er Reisedobson in den Garten gewuchtet. Das war kurz vor neun, also schnell noch Jupiter gemacht. Der Newton war natürlich noch warm, also keine Chance. Im kleinen Apo bei rund 100x zeigte sich mittelprächtiges Seeing, aber den einen Schatten konnte ich schnell dingfest machen. Der andere stand schon nah am Rand und ich bin mir nicht 100%ig sicher, ihn wirklich gesehen zu haben.


    Eine 3/4 Stunde später bin ich dann wieder raus. Prompt erfolgte die große Ernüchterung. Der Himmel war so hell wie in der späten Dämmerung. Deutlich blau, im Osten (Industriegebiet in 10km) mit Orangestich. Milchstraße im Zenit so gerade zu erahnen. UMi zeigte bestenfalls m4.5, also alles andere als eine Galaxiennacht. :(

    Aber egal, ich bin nicht zum Spaß hier. Jupiter zeigte weniger Details als zuvor, das Seeing war eingebrochen. Super.

    Mirachs Geist habe ich über die Jahre ein paar mal beobachtet, aber nie besonders intensiv. Durch die Nähe des hellen Sterns ist das Objekt eher kurios als ästhetisch. Aber immerhin wusste ich, was mich erwartet.

    Im 60mm Refraktor war das unter den Bedingungen eine harte Nuss. Bei indirekter Beobachtung und durch schwenken des Teleskops konnte ich bei verschiedenen Vergrößerungen eine kleine Aufhellung ausmachen, das war es dann aber auch. Am besten ging es noch mit dem 7mm Nagler bei rund 50x.

    Also zum 6“ Newton gewechselt. Die größere Öffnung machte sich sofort bemerkbar. Nachdem ich mich orientiert hatte, war die Galaxie schnell gefunden. Allerdings blieb sie auch hier eine kleine, diffuse Aufhellung. Ich bilde mir ein, einen leicht kondensierten Kern gesehen zu haben, aber das kann täuschen. Generell war der Anblick alles andere als toll. Das Seeing verschmierte die feinen Sterne (die Christoph so schön gesehen hat) und machte sie kaum sichtbar.

    Ich habe dann auf eine Zeichnung verzichtet, ich hatte einfach keine Lust.


    Mittlerweile machte sich der aufgehende Vollmond hinter den Bäumen bemerkbar, der Himmel im Osten war massiv aufgehellt.

    Moment. Vollmond? Wir haben fast Neumond! :/


    Anscheinend zog eine Nebelbank oder eine diffuse Wolke über den Osthimmel und wurde vom Industriegebiet wunderbar illuminiert. Es sah wirklich aus wie Dämmerung oder Mondaufgang. Na toll. ||

    Ich habe dann noch ein paar Sternhaufen abgeklappert, ich hatte eigentlich vor ein paar der von Christoph hier vorgestellten Objekte zu beobachten. Aber irgendwie brachte das keinen richtigen Spaß vor dem deutlich aufgehellten Hintergrund. Ich habe dann noch ein bisschen Jupiter gemacht und Refraktor und Newton verglichen. Ich war sehr überrascht, wie viele Details der Apo trotz seiner geringen Größe zeigt. So langsam kann ich die Faszination, die Apos auf ihre Freunde ausüben, nachvollziehen. Die nadelfeinen Monde und die kontrastreichen Wolkenbänder sind sehr schön. Wer weiß, vielleicht vergrößere ich mich noch mal in der Richtung.


    Um halb elf hatte ich dann aber wirklich keine Lust mehr und bin wieder rein. Auch wenn die Ergebnisse den Bedingungen entsprachen, bin ich dennoch froh mal wieder ein bisschen was gesehen zu haben. Vielleicht wird es die nächsten Tage ja noch etwas transparenter, dann sollte der 6“er deutlich mehr zeigen können als vergangenen Nacht.


    Bis dann:

    Marcus