Beiträge von Lucifugus im Thema „OdM Oktober 2022 - Mirachs Geist“

    Servus Serpahin,


    ui, da sind ja schon sehr viele, kleine Sternchen zu sehen. Viel mehr Tiefe als ich mit meinen 8 Zoll hinbekomme ^^. Dein 12-Zöller zusammen mit deinem sehr dunklen Himmel muss ja ein Erlebnis sein.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Bianka,


    Beobachtungen nachzureichen ist viel besser, als nicht zu berichten ;-). Und man kann auch nachträglich die OdMs beobachten und dann auch Updates nachreichen. Das ist ja das schöne an solchen Threads, dass viele unterschiedliche Beobachtungen mit unterschiedlichen Optiken und bei unterschiedlichen Beidngungen zusammen kommen. So kann man dann auch dann, wenn man selber das Objekt noch nicht beobachtet hat, abschätzen, was einen erwarten dürfte. Da wäre es aber hilfreich, wenn du uns verraten würdest, welche Optik du verwneder hast ;-).


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Norman,


    das Bier wartet auf dich :-). Das Buch ist heute unbeschadet angekommen – nochmals vielen herzlichen Dank. Ist wirklich cool. An einigen der Plätze war ich schon, aber nicht zum Spechteln (z. B. an den Drei Zinnen zum Bergsteigen, ist schon lange her).


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Norman,


    kaum zu glauben. Das Haus, das Verrückte macht. Ich habe schon des öfteren gut zugeklebte Päckchen verschickt und da war das gar kein Problem. Ich hätte da vermutlich nach einer versteckten Kamera gesucht.


    Falls du mal wieder hier in der Gegend bist oder wir vielleicht mal zusammen auf einen Berg fahren (oder ich irgendwann mal in Brandenburg bin, wobei ich da eigentlich nie bin *zugeb*) bekommst du das Porto in flüssiger Form bayerntypisch retour 8o ;)


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus beinand,


    ich habe am 27.10.2022 abends in einer Spitzennacht nochmal Mirachs Geist aufgesucht. Diesmal habe ich Mirach aus dem Gesichtsfeld bewegt und nochmal genau auf die feinen Sterne geachtet. Witzigerweise erschien mir NGC 404 diesmal rund (da ich wohl auch explizit wusste, dass er rund ist und ich so vielleicht die Optische Täuschung aushebeln konnte oder weil Mirach nicht im Feld war und damit die Spikes nicht?!).


    Hier das Ergebnis:


    Im Norwesten kommen jetzt natürlich weitere Sterne ins Sichtfeld. Der eine, schwacxhe Stern, den ich bei meinem ersten Besuch eingezeichnet hatte, habe ich jetzt nicht mehr sehen können, dafür einen anderen Stern (und den sehr deutlich) südwestlich dieses fünf-Sterne-Musters westlich von NGC 404. Nordöstlich ist noch ein Stern, der dem "neuen" südwestlich entspricht und das Muster weiter symmetrisch auffüllt. Diesen Stern habe ich allerdings nicht wahrnehmen können (er ist, glaube ich mich zu erinnern, irgendwo bei 15mag, was zu schwach für meinen 8-Zöller ist).


    Fazit: das kleine Sternchen, das ich aufblitzen habe sehen (beim ersten Besuch) war wohl doch keine echte Sichtung, da bei besseren Bedingungen nicht reproduzierbar.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Michael,


    ein sehr schönes Foto! Die Doppelspikes stören mich jedenfalls nicht. Und man sieht schön, dass NGC 404 auch auf deinem Foto wirklich kreisrund erscheint, was die These, dass die ovale Wahrnehmung eine optische Täuschung ist, unterstreicht.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Was Deinen unbeschrifteten Stern angeht,muss ich dich leider enttäuschen, den habe ich nicht gesehen bzw. nicht gezeichnet.

    Servus Norman,


    stimmt, ich habe mir deine Skizze nochmal angesehen:



    Den markierten Stern meinte ich erst. Der ist aber an einem anderen Ort. Dein Bild steht ja auf dem Kopf, da ist auch die Richtung anders. An dem Ort habe ich jedenfalls nichts gesehen. War eine Verwechslung in der Zeichnung.


    Es freut mich, dass dir die Zeichung gefällt. Letzten Endes sind sie ja immer auch subjektiv, da die genauen Positionen nicht exakt erfasst werden können, man die Helligkeiten kaum zueinander passend markieren kann und man sich feinste Sterne auch mal einbilden kann oder die Position verwechselt. Man schaut auch nicht an jede Stelle des Ausschnitts gleich intensiv an (ich meine das indirekte Sehen – man muss da ja immer wieder einzeln an den Stellen, di eman prüft, "vorbeisehen". Gerade da kann man schnell die Position verlieren. Hier bei NGC 404 ist natürlich die Sternarmut der Region ein Vorteil. Man darf einer Zeichnung also eh nie zu 100% glauben. Insofern lasse ich meinen Punkt an der Stelle, wo ich meine, ihn gesehen zu haben.

    Bei der Mustererkennung / den Proportionen habe ich den Vorteil, dass ich viel am Mikroskop gezeichnet habe (als Biologe) und dass ich als Schüler Kunst als Leistungskurs belegt hatte (bin dennoch, was Kunst angeht, ein schlechter Zeichner). Künstlerisches Zeichnen ist aber ganz anders. Nur das mit den Proportionen und die Technik, mit dem Groben zu Beginnen und dann mit dem Feinen aufzufüllen ist von Vorteil. Was mich aber immer wieder rauswirft, ist der Umstand, dass das Zeichenpapier möglichst dunkel im Rotlicht ersaufen muss, damit ich nicht meine Lichtempfindlichkeit verliere...


    Die Überlegungen zur Wahrnehmung der Form von NGC 404 hier im Thread finde ich auch sehr spannend. Die optische Täuschung kann gut sein. Die Galaxie ist eh so diffus, dass eine genaue Form schwer auszumachen ist. Dass aber so viele ein leichtes Oval sehen, ist schon witzig.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Holger,


    stimmt, das Seeing war (zumindest bei genügend Abstand zum Horizont) ausgesprochen gut. Bei 203× scharfzustellen war gar kein Problem. Und natürlich, dann bleibt das Licht des Sterns auf eine kleinere Fläche begrenzt und dünnt sich nicht aus, was bei schlechtem Seeing ja bei hohen Vergrößerungen der Fall wäre. Das erklärt die doch gute Grenzgröße im Teleskop.


    Servus Ben,


    stimmt, den Eindruck mit der Milchstraße im Pegasus hatte ich auch, als ich aufgebaut habe. :rolling_on_the_floor_laughing:


    Servus beinand,


    ja, ich habe gerade nochmal oben im Thread nachgelesen - ihr habt alle die Galaxie als ellipsoid wahrgenommen. Schon kurios, das ssie auf Fotos kreisrund ist. Das lässt sich dann wohl nur über die Helligkeitsverteilung innerhalb der projezierten Kreisfläche erklären.


    Liebe Grüße,

    Christoph


    P.S.: NormanG – du hast den kleinen Stern, den ich in meiner Skizze nicht beschriftet habe, in deinem 12-Zöller auch gesehen, wie ich gerade an deiner wunderschönen und kunstvollen Zeichnung nachvollziehen konnte. Ich habe zwar nur 8 Zoll, aber ich glaube nicht, dass ich ihn mir eingebildet habe. Mir war das Muster auch nicht präsent, da ich für gewöhnlich (und auch hier) andere Abbildungen erstmal ignoriere, um unvoreingenommen das zu zeichnen, was ich sehe und nicht das, was ich sehen müsste.

    Servus beinand,


    heute (mittlerweile schon gestern) war es so weit: endlich klarer Himmel! Erst sah es nicht gut aus, da pünktlich zum Sonnenuntergang Zirren aufzogen und der Himmel plötzlich dicht war. Laut Wetterradar sollten die sich aber erstmal wieder verziehen. So kam es dann auch, sprich: ich bin rausgegangen / zu meinem Beobachtungsort gefahren. Als Teleskop habe ich meinen 8" RC f/8 genutzt.


    Beim Aufbau merkte ich schon die hohe Luftfeuchtigkeit. Aber man kann nicht alles haben. Zumindest kein Nebel und im Moment waren die Zirren nur horizontnah und im Südosten, Andromeda war frei zu sehen. Um die Augen dunkalanzupassen habe ich erstmal mit meinem Fernglas ein bisserl beobachtet. Direkt bei Mirach ist ja der eindrucksvolle riesige Platais 2, ein Bewegungshaufen, der kaum ins Fernglas passt (9 × 42). Er ist nur 190 pc entfernt und ist ein Sternhaufen, der sich in Auflösung befindet. Innerhalb dieses Haufens finden sich zig Galaxien, so auch die Galaxienkette in den Fischen, die ich mit dem Fernglas natürlich nicht sehen kann.


    So, mittlerweile war es halb zehn und die Augen waren angepasst und die Dämmerung weitgehend vorbei. Also ran an den Speck und Mirach eingestellt.


    Schon im Übersichtsokular (38 mm, 43 ×) war NGC 404 sofort zu erkennen (ist ja auch ziemlich hell). Mirach glänzt wunderschön orange und der Geist ist klein und diffus. Also hochvergrößert auf 81× (20 mm-Okular) und Mirachs Geist war schön diffus zu erkennen. Weiter hoch auf 203× (8 mm-Okular) und Papier, Bleistift und Radiergummi geschnappt und gezeichnet. Fertig war ich um 21.50 Uhr MESZ. Die Zeichnung ging recht schnell, da nur wenige Sterne im Gesichtsfeld bei 203× waren. Neben Mirach, der einen kleinen, dezenten Halo bildete war vor allem HD 6892 mit seinen 8m6 sehr auffällig. Westlich von NGC 404 war ein kleines Sterndreieck (zwischen 12m7 und 13m3) recht auffällig. Westlich davon war tauchte dann ein weiterer Stern aus, der – wie ich eben nachgeschaut habe – visuell nur 14m0 hell. Wundert mich, da die Bedingungen nicht so prickelnd waren. Wenn das Papier während des Zeichnens feucht und weich wird, dann ist die Luftfeuchtigkeit suboptimal. Je länger man beobachtet, umso mehr Sternchen tauchten auf. Ein 14m1-Stern blitze noch auf, dann ein weiterer (der in der Skizze nicht beschriftet ist). Mit Aladin finde ich genau da einen Stern, dessen visuelle Helligkeit ich aber nicht ermitteln konnte. Eigentlich sollte ich den nicht sehen können. Vielleicht war das Aufblitzen dieses Sterns auch Einbildung. Ich habe ihn aber eingezeichnet, denn da blitzte was...


    Hier nun die Skizze (erst unbeschriftet, dann beschriftet):





    Ich muss zugeben, dass ich NGC 404 bisher noch nie "besucht" habe. Das OdM hat mir dieses nette Objekt nähere gebracht. Der Farbton von Mirach ist wunderschön und dann dieser kleine Wattebausch dazu... Was ich seltsam fand: NGC 404 kam mir nicht exakt kreisrund vor, sondern minimal ellipsoid. Ich habe es auch so eingezeichnet. Laut Fotos und Angaben im Netz ist sie aber kreisrund. Sehr seltsam. Ein stellares Zentrum ist mir nicht aufgefallen, NGC 404 war nur strukturlos diffus.


    Nach Mirach habe ich dann Hickson 10 besucht, aber nur NGC 529 sicher gesehen. NGC 536 war nicht so klar, ich meine beim Bewegen des Bildes eine sehr schwache Aufhellung gesehen zu haben... und dann kamen Zirren. Schnell noch zur Galaxienkette in den Fischen rund um NGC 385, aber natürlich waren auch hier schon leichte Zirren und ich habe keinerlei Wattebäusche mehr sehen können (ist alles in der Nähe von NGC 404, falls jemand Lust hat, die Kette abzuklappern, nachdem NGC 404 besucht wurde).


    Ich habe dann auf Offene Sternhaufen umgeschwenkt (und weitere Zeichnungen gemacht). Das muss ich aber erst noch zusammenstellen. Jetzt geht es erstmal in die Falle.


    NGC 404 hat wirklich Spaß gemacht! :) :thumbup: :thumbup: :thumbup:


    Liebe Grüße,

    Christoph