Beiträge von BenN im Thema „Komet C/2022 E3 (ZTF)“

    Hallo miteinander,


    Ralph und ich haben am Sonntag abend ein paar Stunden im Ammergebirge beobachtet, und da wurde natürlich auch nach dem Kometen geschaut. Er war nicht mehr so hell wie bei unserem Ausflug nach Scharnitz vor knapp drei Wochen, zeigte im Feldstecher aber immer noch einen deutlichen Schweifansatz. Ich hatte auch den 9,5-Zoll "Fünfling" mit dabei - Ralph schreibt: "Der Komet ZTF C/2023 steht zwischen Mars und Aldebaran und ist leicht zu finden. Hier im Dunkeln bringt er es im 15x50 auf grob 0.5 Grad Schweif. Im Fünfling fallen 2 Kanten im Schweif auf. Ob da der Gasschweif noch dabei ist?" Wir waren uns nicht sicher, aber wenn ich Nauta's Beitrag # 183 hier sehe - vielleicht doch ...


    12.2.2023, 21:44 - die Lage des Kometen zwischen Mars und Hyaden:



    Ralph's Aufnahme:



    Seine Infos dazu: "Die Aufnahme mit der winzigen Sony RX100 ist mit 50mm äquivalenter Brennweite gemacht. Der Stack aus 30 x 6sec wurde bei Blende 2.8 aufgenommen. Der Komet zeigt sich deutlich, aber klein. Da ich ohne Darkframes gearbeitet habe, gibt es viel Rauschen und Farbverschiebungen, welche sich nur teilweise kosmetisch kaschieren lassen mittels diverser Bildbearbeitungsprogramme."


    Servus

    Ben

    Hallo miteinander,


    letzte Nacht hab ich auch nichts Größeres unternommen, sprich aus der Stadt herauszufahren - laut Wetterberichten sollte es bei uns ja etwa bis Monduntergang gegen 3 Uhr klar bleiben. Der Komet war aber hell und konzentriert genug, dass ich ihn aus der Münchner Innenstadt heraus, von der Wiese an der Alten Pinakothek , im 8x42 Feldstecher problemlos als diffusen Fleck erkennen konnte.


    Die Schnellsuche wurde noch dadurch erleichtert, dass der Komet fast direkt auf der Linie von den äußeren Kastensternen des Großen Wagens (Merak - Dubhe) zum Polarstern hin lag.

    Und wem hier ist diese Linie nicht vertraut, man braucht sie ja spätestens, wenn die Frage nach dem Polarstern kommt ... ;)


    Servus

    Ben

    Hallo miteinander,


    das Tiroler Hochplateau um Seefeld war schon in der Vornacht wolken- und nebelfrei geblieben. So haben sich Ralph und ich gestern entschlossen, es dort zu probieren: Meine Motivation war - wenn auch mitten in der Arbeitswoche - hoch, da ich den Kometen bisher ja noch gar nicht gesehen hatte. Wir fanden südlich von Scharnitz einen geeigneten Parkplatz, und wurden belohnt. Der Himmel blieb trotz erheblicher Feuchtigkeit klar, die Temperatur lag um -8 Grad.


    Den Komet konnte ich mit bloßen Augen - vor allem indirekt - gut erkennen, und er zeigte im Spektiv einen deutlichen Schweif; der Staubschweif erschien mir leicht gelblich, und ich meinte auch einen kurzen Gegenschweif ausmachen zu können. Da das Gerät jedoch zunehmend eineiste, verlegten wir uns später vor allem auf die Beobachtung mit Ralph's 15x50-Feldstecher - Ralph schreibt: " Visuell ist uns erst mal unklar, welche Schweifteile wir sehen. Neben der ausgedehnten Koma kann ich am westlichen Rand des Schweifgebildes einen kurzen Strahl erkennen. Sehr viel länger ist ein diffuser, eher gerade erscheinender Schweif, der gegenüber dem Horizont bei ca. 1h30 steht, die Verbindungslinie der Sterne Hd132890 und 133206 passiert und etwa 1.7 Grad lang erscheint und dabei den Stern 131494 in der Richtung östlich leicht verfehlt. Da wird uns klar, dass wir damit den Gasschweif gesehen haben, welcher den Staubschweif mittig verlässt. Erstaunlich, dass der Gasschweif so gut entwickelt und vergleichsweise hell ist."


    Sein Fazit: "Jetzt haben wir unseren Job, trotz schwierigen Wetters perfekt erledigt und etwa um 1h fahren wir wieder heim. Gegen 3h sind wir bei mir zuhause und Ben quartiert sich unter dem Dach ein. Jetzt ist Schlaf dringend nötig und sehr verdient."


    24.1.2023, 23:06 - die Lage des Kometen links vom Großen Wagen:




    Ralph's Aufnahme - "Asakar 180mm f4.5 an MFT, 10x20 sec., mit diversen Programmen sehr stark bearbeitet" :




    Servus

    Ben