Beiträge von Gesarah im Thema „OdM Juli 2022 - IC 5076, Barnard 351 und NGC 6991 - Nördlich von Nordamerika – Reflexion, Absorption und Sternengefunkel“

    Hallööchen ... ähm... ich wär es nochmal :saint: :saint:

    Also, lieber Christoph, mir lässt sowas ja keine Ruhe, und wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe ... ja, also, man sagt mir hin und wieder eine gewisse Hartnäckigkeit und Sturheit nach ;)


    Jedenfalls, gestern bin ich trotz mäßiger Wetteraussichten nochmal nach Zainingen gefahren und war mehr als überrascht, dass kein einziges Wölkchen den Himmel trübte! Kein. Einziges! Die vielleicht üppigste Milchstraße des Jahres zeigte sich, die Luft war so trocken wie fast nie auf der Alb. Wer hätte das gedacht!

    Die erste Station daher: hoch in den Zenit. Ich habe mir nochmal im Vorfeld ganz genau angeschaut, noch genauer als die letzten Male, und mir noch ausführlicher erklären lassen, was, wie und wo ich beobachten soll. Jetzt kann ich es im positiven Sinn kurz machen:


    ICH! Habe! Den Reflexionsnebel gesehen!!!! Erfolg, ha! :love: In dem gedachten Dreieck zeigte sich immer wieder an zwei unterschiedlichen Stellen ein heller Streifen, der eine immer etwas deutlicher als der andere. Meine Hartnäckigkeit hat sich endlich bezahlt gemacht!!!

    So muss auch eine Zeichnung nicht bis nächsten Sommer warten, ich bin ja SO glücklich!!


    Ich hänge ausnahmsweise mal den Rohscan hier an, weil nur dann die Halos und der Nebel nicht weggepflügt werden. Wenn man ganz, ganz, ganz genau hinschaut, sieht man links im Bild oberhalb des hellen Sterns mit dem Halo dann die beiden hauchzarten Fahnen. Und der Oktopus reißt auch vor Freude die Ärmchen hoch :smiling_face_with_smiling_eyes:



    Jetzt kann ich beseelt und zufrieden einen Haken dran setzen!


    Beste Grüße

    Sarah

    Hallo Christoph,


    ich wollte noch nicht aufgeben und habe es tags darauf ja nochmal vom Garten aus versucht. Da brauche ich nicht lange zu quasseln: Für den Oktopus hat es noch gereicht, dieses Mal habe ich ihn auch richtig gesehen und nicht zu nah am Stern. Meine 5 m lange und 2 m hohe Plane als Abschottung zu den Nachbarn hat mir dennoch nichts genützt, das Licht kam von allen Seiten und die Wölkchen am Himmel waren auch sehr hell.


    Tja, was habe ich also getan? Ich bin am Donnerstag dann wieder auf die Alb gefahren, dieses Mal zum Sternguckerplatz in den Nachbarort. Da war ich erfreulicherweise alleine und habe die beginnende Dunkelheit auf der riesigen, abgeschrägten Beobachterbank genossen. Die Milchstraße kam sehr früh und sehr deutlich heraus, Jupi warf keinen Halo - gute Aussichten!

    So war ich gleich wieder oben bei Deneb und habe die kurze Reise zum Ziel begonnen - das geht dank so vieler Versuche inzwischen echt schnell :D Ein drittes Mal habe ich den Oktopus gesehen und ein drittes Mal nicht gezeichnet, was mich dann im Nachhinein jedes Mal ärgert ;)

    Am Reflexionsnebel habe ich echt lange herumprobiert, ich habe einige Hilfestellungen bekommen, was ich anstellen soll und wie es klappen kann. Mal war ein Halo vom Stern da, mal war er weg. Aber ein Nebel, puh, also eher nicht. Ich hätte jemanden gebraucht, der in mein Teleskop schaut und selber prüft, ob er ihn sieht oder nicht. War echt schwierig. Entsprechend war auch beim Dunkelnebel nichts zu holen.


    Also, ein weiterer Nichtsichtungsbeitrag von mir :see_no_evil_monkey: Ich habe mein Allerbestes gegeben! Vielleicht kommt die Offenbarung nächstes Jahr bei einem Sommertreffen auf der Alb oder beim nächsten HTT, dann krame ich deinen bis dahin uralten OdM-Beitrag wieder aus und berichte von Neuem :grinning_face_with_sweat:


    Herbstliche Grüße

    Sarah

    Hallo Christoph,


    ich setze seit kurzem erste Füßchen in die OdM-Abteilung hier im Forum, seitdem ich ja im Sommer meinen Zehnzöller einheimsen konnte. So kam es, dass ich auf dein Juli-OdM aufmerksam gemacht wurde, das jetzt in den frühen Abendstunden noch ganz gut sichtbar ist.

    Also mal so vorneweg: Ich bin schon eher gescheitert gestern Abend :D Aber von vorn.


    Deine Vorstellung, die Bilder, die Berichte bisher, Stellarium, Atlas - ich habe mich wirklich gut vorbereitet, damit ich wusste, wo und wonach ich genau suchen werde. Gestern Abend war ich mit Kindern und Hund auf der Alb und habe an einer leider nicht ganz dunklen Stelle meine Sachen aufgebaut (alleine 600 m vom Auto weg auf dem Truppenübungsplatz geht mit Kiddies nicht, also war ich auf dem Hügel davor, wo südlich unten am Hang der beleuchtete Schafstall stört). Zuerst zeigte mein Dobson Richtung Südwesten, ich habe schnell gemerkt, dass ich dann aber nicht zu Deneb komme und auch nicht weiter darüber hinaus. Das berühmte Zenitloch :D Also habe ich mein Leichtgewicht einmal angehoben, nach Westen gedreht und dann ging es. Am Ziel war ich erstaunlich schnell, es macht sich doch so langsam ein wenig die Erfahrung bemerkbar, auch im Zenit :face_with_hand_over_mouth:

    Beim nördlichen NGC 6991 (im Atlas 6991a) habe ich leider nur zwei Sterne erkannt. Beim südlichen, NGC 6991b, fielen mir die oktopusähnlichen Sternketten auf jeden Fall auch auf, wobei ich heute glaube, dass ich zu nah am Stern geschaut habe (dem, der den Nebel beleuchtet).

    Den Reflexionsnebel selbst konnte ich nicht erkennen leider. Hoch vergrößern konnte ich nicht, da verschwanden die Sternlein einfach gnadenlos. 156x war absolute Obergrenze, 96x machte meist einfach mehr Sinn. Das erklärt die Nichtsichtungen eben auch.


    Die Nacht gestern war sehr dunstig, diesig, der Himmel nicht transparent. Für Römerstein war es wirklich eine echt lausige Nacht :grinning_face_with_sweat:

    Heute versuche ich mein Glück der Entspannung halber mal aus dem heimischen Garten mit Abschottung zu den gardinenlosen Nachbarn und zum Wochenende hin schaffe ich es hoffentlich nochmal auf die Alb!


    Sonnige Grüße

    Sarah