Beiträge von Stathis im Thema „Star Adventurer Schneckenfehler ermitteln“

    Gestern bei gut Halbmond, Zirren am Himmel und vermutlich schlechtem Seeing wars wieder Zeit für Jugend Forscht. Zunächst habe ich mit Nina 3 Point Polar Alignment auf fast eine Bogenminute genau eingenordet (was vermutlich deutlich genauer ist als mit dem Polsucher und Kochab Methode) und dann nach Vorbild von Günter weiter oben das PHD2 Guiding angeworfen:



    Das Bild zeigt über knapp 6 Minuten auf einer Skala von +/- 16" den RA Fehler in gelb. Ohne Guiding kriege ich ca. diese +/- 16" peak to peak wie hier gezeigt, in einigen Fällen auch mehr. Das ist fast dasselbe, wie Günter gemessen hat und insgesamt besser, als die ursprünglich ermittelten +/- 26" peak to peak weiter oben aus den Langzeitbelichtungen.


    Selbst mit Guiding sind Ausschläge von ca. 4-5" peak to peak zu sehen. Ich habe verschiedene Einstellungen ausprobiert für Aggressivität, Hysterese und Belichtungszeit, aber besser als das kriege ich es nicht. Ich denke, damit wird man leben müssen? Oder gibt es ATM Möglichkeiten, die Zahnräder abzuschleifen bzw. zu entgraten, damit der Lauf ruhiger wird? Hat jemand so etwas schon mal probiert? Wie verhalten sich andere kleine Montierungen?


    In der Praxis habe ich ohne Guiding mit dem Canon 200 mm f/2,8L mit 30 s Subs weniger als 10% Ausschuss. Mit Guiding geht auch 200 mm Tele + 2 Converter mit 2 min Subs ohne Ausschuss. Das liegt aber eventuell auch daran, dass das Canon Tele nicht ganz so scharf ist und mit 2x Converter schon mal gar nicht und somit potentielle Nachführfehler in der Unschärfe untergehen. (Siehe Beispiel Markarian's Chain (M84, M86...) im Virgo). Versuche mit einem Vixen ED 80/720 mm mit 2,5 kg netto ohne Kamera zeigen diese 4-5" Guiding Fehler deutlich als Eiersterne, die ich per Fitswork wieder rund rechnen muss (siehe M67 Beispiel). Ok, wer packt schon eine 70 cm lange Röhre auf eine Star Adventurer, aber wir sind ja hier bei Jugend forscht, da darf ich?


    Weitere Beispiele mit dem Vixen ED 80/720 auf SA mit PHD2 Guiding mitten aus der Stadt bei Mondlicht und/ oder Sahara Staub aus der Schönwetterperiode letzte Märzwoche, Sterne mit Fitswork nachträglich gerundet:


    NGC 4565 and Friends:


    M46 mit PNs NGC 2438 und Minkovski 1-18:


    Blackeye Galaxy M64:


    Leo Triplet:


    Leo I bei Regulus:


    Bilddaten jeweils in den Bildunterschriften

    Vielen Dank für eure Beiträge, alles sehr interessant.


    Ich habe gestern das Canon 100 mm f/2,8 L auf meine Olympus E-M10 geschnallt und einfach mal diverses Zeug fotografiert.

    Ein Ausschnitt der Orion Gürtelsterne mit verstellter Polausrichtung, gestackt mit Sequator als "StarTrails" von 49x20 Sekunden = 16 min Gesamtbelichtung ergibt wieder einen Gesamtfehler von ca. 55" peak to peak:



    Das passt ja so in etwa mit euren Ergebnissen. Da sich eine recht gleichmäßige Schlangenline ohne großartige Sprünge zeichnet, denke ich, dass bei guter Einnordung auch 200 mm Einzelframes 30-60 s gehen müssten? - so zumindest meine Hoffnung. Mit 30 s Einzelbildern kann man ja bei lichtstarken Objektiven so einiges ablichten. Mit Guiding Gedöns will ich eigentlich nicht auch noch anfangen.


    Hier noch mal ein Orion mit Olympus E-M10 MIII unmodifiziert + Canon 100 mm L bei f/2,8 und ca. 50 Minuten Gesamtbelichtung bei 400ASA. 10+20 s Subframes, Darks, Flats, kein Bias. Gestackt mit Sequator, weiterverarbeitet in RawTherapee. Klarer Großstadthimmel, der Halbmond ca. 30° entfernt:



    Trotz dickerem Mond als 3 Tage zuvor sehe ich selbst bei aggressiver Hystogramm Streckung viel weniger "Walking Noise Pattern" als mit der Canon 450D und einen gleichmäßigeren Hintergrund. Weiterhin scheint die Olympus das H-Alpha noch einigermaßen mit einzufangen, während die Canon ziemlich blind dafür ist. Mit der Olympus MFT Kamera habe ich mich ohnehin schon seit längerem angefreundet: Kleiner, leichter, eingebauter Timer, Schwenkdisplay, kleinere schärfere Objektive. Nur die Batterien lutscht sie schneller leer.


    Hier noch ein Lensflare /Streulicht Härtetest: Halbmond bei den Plejaden und Ceres:



    10-15 minütige Belichtungen von Uranus im Aries hoch am Himmel und Polarstern in Richtung Stadtzentrum brachten gut 13 mag Grenzgröße.

    Hallo Leute,


    ich wollte schon immer mal einen Tracker für nachgeführte Weitfeld und leichte Tele Aufnahmen haben und da kam mir eine Privatanzeige für eine Skywatcher Star Adventure hier im Forum gerade recht (vielen Dank noch mal an den den Verkäufer).


    Jetzt wollte ich austesten, wie gut der Tracker nachführt, damit ich in etwa abschätzen kann, welche Brennweite ich wie lange belichten kann. Dazu habe ich das Olympus 40-150 mm Zoom auf meine Olympus E-M10 MIII bei f=150 mm Blende f/22 und 200 ASA eine einzelne 8 Minuten lange Belichtung an den Orion Gürtelsternen mit nach Osten verstellter Polachse gemacht, damit die Sterne in Deklination wegdriften und sich der periodische Fehler auf dem Bild abzeichnet. Auf dem Bild ermittele ich einen periodischen Fehler ca. 52" (+/10"). Als Maßstab habe ich den Abstand von Zeta und eta Ori mit 4.874" genommen:



    Ist das so zulässig? Wie groß ist der Fehler bei euren Star Adventurers? Welche Brennweiten könnt ihr wie lange belichten ohne übermäßigen Ausschuss zu erhalten? Im Netz finde ich einige Extrembeispiele mit kleinen Apos, die jedoch meist geguidet sind. Hier hat jemand mit genaueren Mitteln einen Fehler 87" Peak to Peak ermittelt. Länger belichten konnte ich leider nicht, da die Olympus App nach 8 Minuten abschaltet. Eine längere Brennweite habe ich zur Zeit noch nicht zur Verfügung.


    Anschließend habe ich einen Praxisstest am Orion gemacht, mitten aus der Stadt und 24% Mond: Canon 450D unmodifiziert + Canon Makro 100 mm f/2,8 L bei voller Blende und 400 ASA. 38 Bilder zu je 39 Sekunden= 25 Minuten Gesamtbelichtung + 20 Darks, keine Flats. Gestackt mit Sequator, weiterverarbeitet in Fitswork und RawTherapee:



    Wie kriegt man das fleckige Aussehen (grünes und rotes Farbrauschen?) weg? Muss ich dazu noch länger belichten? Andere Tricks?