Beiträge von mkoch im Thema „Zygoreport eines 3,5" Antares Fangspiegels“

    Kannst Du mir erklären, warum die Power gerade bei 45°, aber nicht bei 90° so starken negativen Einfluss nimmt? Welche Oberflächenfehler zeigt der Spiegel mit der bei mir angegebenen Power? Und vor allem - was ist Power bzw. warum wird sie bei Parabolspiegeln nicht angegeben?

    Unter "Power" versteht man den Zernike-Term Z3, das ist die gleichmäßige sphärische Krümmung der Oberfläche. Bei senkrechtem Lichteinfall (wie beim Parabolspiegel) spielt dieser Term keine Rolle, weil du ihn durch nachfokussieren ausgleichen kannst. Es ist praktisch nur eine kleine Änderung der Brennweite und die ist irrelevant. Weil der Z3 Term in diesem Fall keine Rolle spielt, darf man ihn bei der Auswertung deaktivieren.

    Anders sieht die Sache aus, denn der Spiegel unter schrägem Lichteinfall verwendet wird. Wenn die Oberfläche eine gleichmässige Krümmung hätte, dann würde sich das in der reflektierten Wellenfront als Astigmatismus bemerkbar machen. Deshalb darf man bei Planspiegeln (die mit schrägen Lichteinfall verwendet werden sollen) den Z3 Term nicht deaktivieren.

    Wieder anders sieht die Sache aus bei einem Planspiegel, der für einen Test in Autokollimation verwendet wird. Hier haben wir senkrechten Lichteinfall, und der Z3 Term spielt (in gewissen Grenzen) keine Rolle und darf bei der Auswertung deaktiviert werden.


    Gruß

    Michael

    Möglicherweise wurde auch der Oberflächenschnitt absichtlich so geordert, weil ich würde den Schnitt durch die schlechteste Stelle machen.

    Es scheint eher so zu sein, dass der Hersteller gar nicht weiss das man die Position der Profillinie verändern kann. Der andere Testreport der hier gezeigt wurde ist 4 Jahre älter und da liegt die Linie genau an der gleichen Stelle: Horizontal und leicht oberhalb der Mitte.


    Gruß

    Michael


    Das ist unlogisch, weil der PV Wert entlang der Linie nicht größer sein kann als der PV Wert über die ganze Fläche.

    Ich habe selber MetroPro und bin mir ganz sicher. Das Diagramm oben links bezieht sich auf die ganze Fläche und das Fenster "Surface /Wavefront Profile" bezieht sich auf die Profillinie, deren Lage man frei wählen kann. Wenn man die Linie so legen würde, dass sie durch das Flächen-Minimum und Flächen-Maximum hindurch geht, dann wären beide PV Werte gleich. Wenn die Linie nicht durch diese Punkte geht, dann kann der PV Wert der Profillinie nur kleiner werden.


    Gruß

    Michael

    nein, nicht mal Wurzel 2, sondern geteilt durch Wurzel 2. Bei schrägem Einfall unter einem Winkel phi zur Flächennormalen ist der Wellenfrontfehler einen Faktor cos(phi) kleiner als bei senkrechtem Einfall.

    Das ist richtig und führt zu der interessanten Erkenntnis, dass man sogar ein Stück Sandpapier als perfekten Spiegel verwenden könnte, wenn nur der Einfallswinkel des Lichts klein genug ist.


    Gruß

    Michael

    Hallo Micha,


    der Wert 0.06 bezieht sich auf die ganze Fläche, und der Wert 0.017 bezieht sich nur auf die Profillinie. Das ist die Linie, die in dem oberen linken Bild eingezeichnet ist. Je nachdem wo man diese Linie hinlegt, kommt natürlich ein anderes Ergebnis raus. Der Scale-Faktor 0.5 besagt, dass sich beide Werte nicht auf die reflektierte Wellenfront beziehen, sondern auf den Oberflächen-Fehler. Der Wellenfront-Fehler ist doppelt so groß.

    Daher hat der Fehler in der reflektierten Wellenfront 0.12 waves PV, bezogen auf die gesamte Fläche.

    Das ist zwar nicht das was beworben wurde, aber trotzdem gut genug.


    Gruß

    Michael