Moin,
ich kratze auch hin und wieder mal Metall.
Die Maschinchen sind recht klein und die Qualität eher so lala. Im Prinzip sind da die zäheren und theoretisch schärferen HSS-Werkzeuge im Vorteil. Wobei HSS und HM haben ja auch eine sehr weite Spanne hinsichtlich ihrer Eigenschaften.
ICH kann die Meißel mit meinem Equipment nicht brauchbar (nach)schleifen, wodurch eine HM-Schneide für mich effektiv billiger ist. Außerdem schont das das Zeitbudget. DAS Kernproblem bei diesen Spielzeug-Drehen und Fräsen ist imho, dass die sehr weich sind. Ein wenig zu schnell oder zu viel Zustellung und es gibt Bruch. Mangelnde Übung und Anleitung durch Geübtere tun ihr übriges.
Ich verwende effektiv für ALLE Materialien Alu-Schneidplatten (Solche für VA und Stahl habe ich auch getestet. Sowohl Noname-Fernost als auch Label wie Atorn und Garant). Die Schneiden sind scharf aber empfindlich. Also LAAAANGSAM. Schneller geht bei kleinerem Spanungsquerschnitt. Das gibt aber meist unendlich-Späne, was großer Mist ist. Bei Stahl wird es zusätzlich mangels richtiger Kühlschmierung so heiß, dass der Schmierstoff raucht - auch nicht schön.
Beim Innengewinde ist es tatsächlich auch HSS (Komet Bohrstahl). Beim Außengewinde HM-Teilprofilplatten für VA. Unbeschichtete Platten scheinen da seeehr exotisch - also nicht zu bekommen. Die habe ich sowohl in Stahl, Alu und zuletzt auch in POM genutzt (VA-Stahl ist sicher noch einmal schwieriger. 1.4104 finde ich einfacher als 1.4305. Die Beständigkeit ist ähnlich.).
In meiner seltenen Praxis: LAAAANGSAM, wenig Zustellung und gut schmieren! Meine Drehe kann als langsamste Geschwindigkeit nur 125/min. Bei Gewinden VIEL zu schnell für den Lämmerschwanz (Bei Kunststoff oder kleiner als M20 geht es noch.). Ich drehe die paar Gewindegänge manuell am Futter. Mindestens bei den letzten 2 bis drei Schnitten. Ansonsten, wie schon angemerkt: Nur radiales zustellen ist für das Ergebnis schlecht.
Das dauert insgesamt recht lange. Das Ergebnis ist dann aber für meine Ansprüche gut brauchbar.
M48x0,75 in POM:
Oder M42x0,75 in Alu 6082. Die Gewindespitzen sind nach dem drehen mit sehr feinem Schleifpapier (800 - 1200) etwas geglättet, da nach dem Drehen doch immer ein wenig gratig.)
Das größte was ich so mal gemacht habe, war ein Futter für ER40-Spannzangen aus Automatenstahl. Das Gewinde war M48x1,5 (meine ich).
Und zu guter Letzt: Hier geht es meist nur um den Spaß am praktischen Arbeiten als Ausgleich zum Büro-Job. Super Beispiel: der Adapter von Jürgen. Das Ding tut was es soll. Dass es kosmetisch nicht so schön ist, ist eigentlich egal. Ggf. erkennt man die Ursache, und kann es beim nächsten Mal vielleicht besser machen. Hinweise, wie Dinge besser gehen, sind natürlich immer hilfreich.
Also weiter viel Spaß am Werkeln und erfolgreichen nutzen der Bastelwerke.
CS
Harold