Beiträge von Robin im Thema „Komet C/2020 F3 (NEOWISE)“

    Hallo zusammen,


    das ist also das, was manche Leute "Schönwetterkatastrophe" nennen.. ;)


    Hab ihn am 19.07. und am 20.07. kurz nach Mitternacht nochmal beobachtet, gezeichnet und fotografiert.


    (==>)Mathias: Kann mir gut vorstellen, dass die Sichtbarkeit des Plasmaschweifs sehr von den Bedingungen abhängt. Auf den Fotos ist er ja bläulich, entsprechend gering dürfte ja der Kontrast zum bläulichen Dämmerungshimmel sein, auch wenn wir die Farbe nicht visuell sehen können.
    Vermutlich machen die paar Grad Unterschied im Breitengrad einiges aus? Hier bei 48° N ist astronomische Dämmerung mittlerweile kurz vor Mitternacht. Danach konnte ich den Plasmaschweif ziemlich deutlich im 8x56 Feldstecher sehen und insgesamt über 10° Länge verfolgen. Den Staubschweif konnnte ich über 11° verfolgen. Trozu durchziehender Schleierwolken.


    Hier sind meine Zeichnungen aus der Nacht von Samstag auf Sonntag, mit 8x56 Feldstecher und mit 12" Dobson bei 49x Vergrößerung:



    Im Dobson-Teleskop war der vordere Teil des Schweifs sehr hell. Nach hinten hin immer breiter, weiter von der Koma weg war er breiter als das Gesichtsfeld und ich konnte nur durch Hin- und Herbewegen des Teleskops Unterschiede in der Gesamthelligkeit des Bildfelds erkennen.


    Das ist mein Foto vom 19.07. 0:08-0:17 MESZ mit Canon EOS 70D, Sigma 105 mm f/2.8 bei f/2.8, ISO 1600, 21 x 19 Sekunden, farbig und monochrom:



    Dann nochmal letzte Nacht 23:17-0:13 MESZ mit vorübergehender Unterbrechung wegen Bewölkung. Gleiche Kamera wie oben, Objektiv Canon EF-S 18-55 mm bei f = 55 mm, f/5.6, ISO 1600, 75 x 32 Sekunden belichtet:



    (==>)Peter und Martin, wegen der Vermutung zum Windschatten des Kerns. Das Phänomen wird in der Literatur auch als "Schatten des Kerns" bezeichnet, obwohl es physikalisch kein Schatten ist. David Seargent erwähnt in seinem Buch "Visually Observing Comets" das Fallbeispiel C/1962 C1 (Seki-Lines), der das auch hatte. Da war anscheinend um das Perihel herum die Staubproduktion verringert, entweder weil eine vorher ausgestoßene Staubwolke Sonnenlicht blockierte oder weil es wegen der großen Hitze gleich verdampfte (so zumindest die beiden beschriebenen Theorien, Seite 125f.).



    Clear skies


    Robin

    Hallo zusammen,


    mit etwas Verzögerung sind hier meine Ergebnisse vom letzten Wochenende. Den Komet hatte ich in der Nacht vom 11.07. auf 12.07. beobachtet.


    Im 8x56 Feldstecher konnte ich den Schweif über eine Länge von ca. 5° erkennen. Hier ist meine Skizze davon:



    Außerdem habe ich es fotografisch versucht, mit Canon EOS 70D, EF 200 f/2.8 Objektiv bei f/2.8, ISO 1600, 239 x 5 Sekunden, zwischen 21:57 und 22:29 UT.
    Leider hat DSS beim Registrieren den Komet auf den meisten Frames nicht erkannt und Fitswork hat die Farben nicht richtig wiedergegeben (hab die Einstellungen nicht hinbekommen). Deswegen habe ich die Einzelbilder mühsam händisch mit Photoshop auf den Kometen gestackt.
    Ich habe versucht, nichts an der Farbe zu ändern. Der Komet war ja während des Aufnahmezeitraums unterschiedlich hoch überm Horizont bei fortschreitender Dämmerung. Entsprechend hat sich die Himmelsfarbe an der Position des Kometen im Laufe der Zeit geändert, was zu einem Farbmatsch mit Farbgradient führte.
    Die Strukturen im Schweif (incl. Ionenschweif) sieht man in einer stark kontrastverstärkten monochromen Version etwas besser. Deswegen habe ich beides nebeneinander gestellt:



    Clear skies


    Robin

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Stefan Simon</i>
    <br />Hallo!


    Eine wunderschöne Zeichnung, Robin! Glückwunsch zur erfolgreichen Sichtung bei der geringen Horizonthöhe. Und dann noch mit einem Dobson! Das klingt stark nach Rückenschmerzen ;)


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo zusammen,


    (==&gt;)Stefan und Manfred: Vielen Dank!
    Aber das war vollkommen bequem. Hab einfach am Beobachtungsstuhl den Sitz auf die unterste Stufe gestellt und saß damit bequem unterm Dobson. :)


    Hier ist noch ein Foto, das ich heute Morgen gemacht habe:



    Mit Canon EOS 70D, EF 100-400 L II bei f = 400 mm, f/5.6, ISO 1600, 5 Sekunden belichtet. Nachgeführt mit Skywatcher StarAdventurer.
    03:29 MESZ
    Nahezu unbearbeitet (nicht mal kalibriert).


    Habe mich gefragt, ob die Wolken tatsächlich Leuchtende Nachtwolken sind. Aber jetzt findet man ganz viele Fotos dieses Kometen, bei denen auch von Leuchtenden Nachtwolken die Rede ist.
    Früher dachte ich, 48° N sei zu weit südlich dafür. Liegt vielleicht daran, dass ich um die Zeit normalerweise schlafe. ;)



    Clear skies


    Robin

    Hallo Manfred,


    der Komet sieht richtig beeindruckend aus mit parabelförmig eingehülltem Schweif, der sich nach hinten hin auffächert, und einem dunkleren Bereich in der Mitte. Mit heller, runder, aber kleiner Koma.


    Hab ihn heute Morgen 03:50-04:05 MESZ in einer Wolkenlücke beobachtet, nur 2° überm Horizont, mit 12" Dobson und 8x56 Feldstecher.


    Die Helligkeit konnte ich nicht schätzen wegen Wolken vor der nächsten helleren Sternen.


    Hier ist meine Skizze davon:



    Clear skies


    Robin