Hallo zusammen,
das ist also das, was manche Leute "Schönwetterkatastrophe" nennen..
Hab ihn am 19.07. und am 20.07. kurz nach Mitternacht nochmal beobachtet, gezeichnet und fotografiert.
(==>)Mathias: Kann mir gut vorstellen, dass die Sichtbarkeit des Plasmaschweifs sehr von den Bedingungen abhängt. Auf den Fotos ist er ja bläulich, entsprechend gering dürfte ja der Kontrast zum bläulichen Dämmerungshimmel sein, auch wenn wir die Farbe nicht visuell sehen können.
Vermutlich machen die paar Grad Unterschied im Breitengrad einiges aus? Hier bei 48° N ist astronomische Dämmerung mittlerweile kurz vor Mitternacht. Danach konnte ich den Plasmaschweif ziemlich deutlich im 8x56 Feldstecher sehen und insgesamt über 10° Länge verfolgen. Den Staubschweif konnnte ich über 11° verfolgen. Trozu durchziehender Schleierwolken.
Hier sind meine Zeichnungen aus der Nacht von Samstag auf Sonntag, mit 8x56 Feldstecher und mit 12" Dobson bei 49x Vergrößerung:
Im Dobson-Teleskop war der vordere Teil des Schweifs sehr hell. Nach hinten hin immer breiter, weiter von der Koma weg war er breiter als das Gesichtsfeld und ich konnte nur durch Hin- und Herbewegen des Teleskops Unterschiede in der Gesamthelligkeit des Bildfelds erkennen.
Das ist mein Foto vom 19.07. 0:08-0:17 MESZ mit Canon EOS 70D, Sigma 105 mm f/2.8 bei f/2.8, ISO 1600, 21 x 19 Sekunden, farbig und monochrom:
Dann nochmal letzte Nacht 23:17-0:13 MESZ mit vorübergehender Unterbrechung wegen Bewölkung. Gleiche Kamera wie oben, Objektiv Canon EF-S 18-55 mm bei f = 55 mm, f/5.6, ISO 1600, 75 x 32 Sekunden belichtet:
(==>)Peter und Martin, wegen der Vermutung zum Windschatten des Kerns. Das Phänomen wird in der Literatur auch als "Schatten des Kerns" bezeichnet, obwohl es physikalisch kein Schatten ist. David Seargent erwähnt in seinem Buch "Visually Observing Comets" das Fallbeispiel C/1962 C1 (Seki-Lines), der das auch hatte. Da war anscheinend um das Perihel herum die Staubproduktion verringert, entweder weil eine vorher ausgestoßene Staubwolke Sonnenlicht blockierte oder weil es wegen der großen Hitze gleich verdampfte (so zumindest die beiden beschriebenen Theorien, Seite 125f.).
Clear skies
Robin