Beiträge von Nasus im Thema „Einstieg in die Astrofotografie mit CCD/CMOS“

    Hi Werner,
    CCD bzw Cmos als dedizierte Astrokamera geht natürlich auch als Einstieg. Nur ist es halt so, dass dass die meisten eh schon tagsüber Fotografieren und bei einem der Bodys nur den Sperrfilter rausnehmen und einen Clipfilter einsetzen müssen. Oder dass recht wenig Geld da ist bzw. das möglichst effizient verwendet werden muss, und man kauft sich eine gebrauchte 1000Da oder 600Da. Bis man so einfache DSLR mal ausgereizt hat, dauert es ein paar Jahre.
    Bei den "richtigen" Astrokameras kommt dann abgesehen von den Kosten auch noch weiteres Gerödel mit - sei es nur eine Stromversorgung fürs Kühlsystem oder gleich das volle Programm mit Filterrad. In der Richtung würd ich überlegen, ob ich un-be-dingt Schmalbandaufnahmen anfertigen möchte und ob es sich lohnt, das allerletzte Detail mit LL-RGB rauszuholen. Dann wäre eine gekühlte Monokamera mit motorisiertem Filterrad ab 7 Filtern und Motorfokus interessant. Wenn das nicht sein muss, würd ich eine OSC kaufen und vielleicht noch einen Tri- oder Quadbandfilter. Aber ebenfalls gekühlt. Welche genau, müsste man noch erörtern.


    cs
    Jürgen

    Hi Werner,


    der Star Adventurer ist damit schon über der Grenze - irgendwie geht zwar alles, aber er ist da nicht nur zu nah an seiner Belastungsgrenze, bei der Brennweite fängt dann auch schon das Autoguiding an, oder sehr sehr kurze Belichtungszeiten mit viel Ausschuß. Und Autoguiding braucht man, wenn die Montierung von der Nachführgenauigkeit nicht absolut perfekt ist und sie zudem nicht perfekt eingenordet ist. Man kompensiert damit also Fehler, die man sonst nur mit sehr viel Geld und sehr viel Zeit kompensieren müsste, im Vergleich zu den Kosten und dem Zeitaufwand fürs Autoguiding.


    Die kleinste bezahlbare Montierung die das kann ist die Az-Gti. Zwar nur experimentell, da das eigentlich eine Alt-Az ist, aber mit der neuen Firmware soll das wohl auch parallaktisch klappen. Ich hab mir grad eine gekauft, allerdings für einen etwas kleineren 72/432. Ab nächster Woche werd ich das mal ausprobieren. Zumindest braucht das Teil nicht wesentlich mehr Platz als mein Star Adventurer und arg viel schwerer ist es auch nicht. Zwischen meiner ursprünglich als Reisemontierung angedachten EQM-35 [ eine EQ-3 mit sehr großem Schneckenrad] liegen da Welten. Von iOptron gibt es auch noch eine kleine parallaktische Montierung mit interner Stromversorgung, die irgendwo zwischen Az-Gti und EQ-3 liegt. Zwei Knackpunkte gibt es halt bei der Reisefreudigkeit: Die Montierung selbst ist selten ein Problem. Die Stromversorgung (interner oder externer Akku oder Kabeltrommel) und das Stativ (richtiges sperriges Stativ oder reicht auch ein gutes Kamerastativ) sind da eher das Problem. Bei einem 'richtigen' Stativ würde ich mal nach einem Vixen P90 schauen oder was es bei Berlebach so gibt. Wobei ich zum Glück nur im Urlaub aufs Stativ achten muss; wenn ich dienstlich unterwegs bin, kann ich ja das von meinem Tachy privat nutzen.


    Bzgl. Software: Zum Glück gibt es da mehr als genug an opensource. Bei der Aufnahme kommt es eher darauf, was man wie aufnehmen möchte, bei der Datenauswertung aka Bildentwicklung ebenfalls.
    Für Deepsky lass ich die Aufnahmen und das Guiding von PHD² steuern, die Einzelbilder stack ich mit Deepskystacker, das Summenbild wird dann mit Fitswork weiterverarbeitet und den Feinschliff bekommt das Bild dann mit Gimp (seit der gegl-Umstellung für unsere Zwecke eh mächtiger als PS).


    cs
    Jürgen