In Anlehnung an wambos hiesigen schönen Bericht - http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=220888 - ... nun mal meine ersten und ebenso subjektiven Eindrücke ...
Jetzt habe ich den Bresser AR 102/1350 erstmals ausgepackt ... Zunächst war das Gerät recht sicher eingepackt. Gut.[:)] Schon ziemlich langes Teil ... Zunächst den Zubehörkarton ausgepackt ... hier war ein Plastik-Zenitspiegel, ein Okular mit 26er Brennweite, der Sucher (eine Orgie in Plastik [:0], hier waren nur die zwei Linsenfixiereinschraubringe aus Metall und die Linsen aus Glas; ansonsten - "Plaste und Elaste aus dem (chinesischen) Schkopau" - die Älteren hier werden diese Redewendung noch kennen ).
Die Befestigungen des Suchers - sowohl am Sucherrohr - aus Plastik - wie auch am Teleskop selbst sind denn wohl einem 3-D-Drucker entsprungen; das sieht zumindest sehr danach aus. Geradezu bizarr: man kann den Sucher schön wackeln lassen: zieht man seitlich etwas an ihm und lässt ihn dann los, *prrrrr* ... schwingt der aus. Fast schon lustig. [:D]
Auch die Taukappe des Teleskopes - Plastik, wobei dies hier nicht so stört.
Der Fairness halber muss aber gesagt werden: es handelt sich bei diesem 4-Zöller um ein immerhin komplettes Gerät (also OTA & Zubehör) für 259€.
Kommen wir zum Teleskop selbst: der Tubus ist aus ... aaaah ... Alu. Einfach und recht solide. Gut. Bei der Fassung begegnen wir dann wieder dem altbekannten Plastik, aber genau dies Plastik ist ja auch der Grund, warum das Teil überhaupt hier steht ... sozusagen der "Projektgegenstand". Einen recht wertigen Eindruck hinterlässt der Okularauszug; in 2" gefertigt - mit einem Adapter für 1 1/4". Das eine Drehknöpfchen war zwar etwas locker, aber mit einem Imbussschlüssel ist das zu beheben. Der OAZ läuft recht gut, hat aber einen relativ kurzen "Weg".
Schön sind die Schellen mit Montageschiene unten und einer Art Griff oben. [:)]
Wo man - neben den ganzen Plastikteilen - wirklich unnötig geizig war - die "Innenausstattung" des Tubus. Der ist zwar mattschwarz gestrichen, zeigte beim Durchschauen am Tag aber lebhafte Reflexe ... Das dürfte zumindest bei Mond und auch helleren Planeten lästig sein können ... mal sehen. Hier stumpfe Farbe oder sowas wie D-C-Fix Verlours (sollte in China ja nicht teuer herzustellen sein) .. wäre ein beträchtlicher Gewinn.
Aber primär mal: die Fassung.
Geparkt habe ich den ca. 4.2 Kilo schweren Tubus auf einer alten SP-Montierung; angenehm hier: die Schellenkonstruktion passt genau in die Schraubaufnahmen der SP-Montierung. Gut!
So ganz viel weniger als die SP/GP-Montierung sollte es dann aber auch nicht sein, vielleicht geht noch so gerade eben die NP - das dann aber auf einem sehr stabilen Stativ. Minimontierungen á lá "EQ-3" und so ... nee, das ist Dödelkram. Da gehen 60/910er Teleskope gut drauf, dann ist aber auch aus der seriösen Perspektive ... Ende Gelände.
Gerät wartet nun auf dem Balkon .. Wetter .. klärt auf aber starker Wind. Das macht einen ersten Test nicht gerade einfacher ...
Leider hat es mal wieder in selbstredend üblicher "Qualität" seines Amtes gewaltet: inform von Wolken. So blieb mir nur ein kurzer Blick auf die Venus ... aber der hatte schnell eine erste Ansage gemacht (V= ca. 80fach): Bild unscharf. Das war auch nicht der immer noch etwas unruhigen Luft zuzuschreiben: Das Bild der noch fast runden Venus hatte einen "rundlichen Schwanz" nach ca 11 Uhr. Habe ich dann etwas defokussiert, sah man einen Kreis an dessen 5-Uhr-Position dann die Venus selbst zu erkennen war. Natürlich war das nur ein schneller Blick. Aber der hatte schon eine gewisse Aussagekraft.
Scheint so, das es wirklich Anlass zu diesem Projekt gibt ...
Erste Verbesserungsvorschläge sind: Wenn es denn schon Plastik sein muss ... zumindest für die Suchermontage dann richtig h a r t e s Plastik nehmen und nicht dieses *prrrrr*-Weichzeugs. Den Tubus innen wirklich abdunkeln ... eine zusätzliche Blende und dann so etwas wie schwarze D-C-Fix-Veloursfolie (könnte man auch dem Sucher spendieren, der reflektiert innen auch) da rein, das würde schon nennenswerten Erfolg bei der Streulichtreduktion bringen.
Beides kann nun wirklich nicht teuer sein, liebe chinesische Produzenten ... da machen wir für Euch schon umsonst die Beta-Tester und bringen Euch kostenlos praxisnahe Tips ... also hört mal hin ;-). Und wenn man dann noch - sollte es die Fassung sein - hier eine stabile Lösung hinbekommt, kann dieser 102er ein richtig guter langer FH sein, der viel Spass machen kann. Das ist die Hoffnung und das wäre das Ziel! [^]
Ich werde weiter berichten, hier und auf meiner Seite (werde da die Tage eine extra Sparte einrichten). To be continued.
Greetz Hannes