Beiträge von Kalle66 im Thema „Start für einen 12jährigen“

    Einfach mal tagsüber den Horizont absuchen, nach LKW/Autos auf der 10 km entfernten Autobahn/Straße schauen und üben, wie man diese durch Bewegen des Dobsons im Blickfeld hält.
    Mit Geschickt kann man auch ein Flugzeug "verfolgen" (dafür aber niedrigste Vergrößerung benutzen).


    ABER ACHTUNG: NICHT DASS DAS TELESKOP DABEI ZUFÄLLIG IN DIE SONNE GESCHWENKT WIRD.**


    Auch kann man üben, dass man das Teleskop "entgegengesetzt" bewegen muss, als es im Okular aussieht, weil ja alles seitenverkehrt ist. Und wie man ein Okular (die Vergrößerung) wechselt, ohne dass man sich dabei das Teleskop verstellt.


    Das sind so Handgriffe, die man tagsüber üben kann und wo man nachts dann nicht extra eine Taschenlampe mehr braucht.



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    Die Sonne strahlt mit einer Leistung von ~1300 Watt je qm. Dein Teleskop hat ~1/30 qm Sammelfläche, fängt also ~40 Watt ein. Diese 40 Watt Leistung werden vom Teleskop auf das Okular konzentriert und landen von dort direkt ins Auge, wenn man da nicht aufpasst. So schnell funktioniert noch nicht mal der Lidreflex, wie hier die Netzhaut irreparabel verbrannt wird.
    Zum Vergleich: Ein Lötkolben arbeitet mit 20 Watt und bringt damit das Lötzinn zum Schmelzen. Den möchte auch niemand im Auge wiederfinden.


    Und einem Kollegen in den USA ist mal das Teleskop abgebrannt, weil es nicht abgedeckt war und durch eine Windbö tagsüber, während er arbeiten war, in die Sonne drehte und sich selbst anzündete. Zum Glück war's nur das Teleskop und nicht das ganze Haus, weil das funktioniert auch durch eine Wohnzimmerscheibe hindurch. Im Grunde das gleiche Prinzip, wie manch ein Waldbrand von einer Glasscherbe ausgelöst wird.


    Deshalb tagsüber immer Deckel drauf, wenn es nicht genutzt wird. Dann passiert auch nix.
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    Moin Reiner, Hallo Sandra,
    das mit dem Fußpilz ist kein Tippfehler, sondern eine programmierte "Laune" des Astrotreff-Forums. Das hat somit alles seine Richtigkeit. [:D]


    Und naja, das Wetter können wir nicht beeinflussen. Als Hobby-Astronom lernt man schnell, dass man diesem einfach ausgeliefert ist. Aber man entwickelt mit der Zeit einen bewussten Blick auf den Bewölkungsgrad, den andere gar nicht mehr haben.

    Moin Sandra,
    also Bilder von Minderjährigen ... muss nicht sein und ohne Zustimmung der Erziehungsberechtigten sowieso nicht (ok, hier nicht relevant).


    Aber vom Geschenk dann bitte schon. Wenn der "kleine" sich ne dicke Mütze aufsetzt und hinterm Okular verschanzt ist, sieht man sicher auch nicht viel von ihm. [:D]


    Gruß
    und dann hoffe ich mal auf einen klaren Abendhimmel zum Geburtstag.

    hmm,
    macht die Sache bitte nicht zu kompliziert. Erst mal den Dobson mit Grundausstattung. Dann das Interesse des Beglückten abwarten. Aufrüsten kann man auch später. Wer weiß das schon, wohin das dann führt. [;)]

    Ein 8-Zoll-Dobson wird anfangs in Einzelteile zerlegt angeliefert. Da sind IKEA-Möbel-Kenntnisse gefragt, die Holzbox zusammen zu bauen. Danach besteht das Teleskop im Wesentlichen aus zwei Teilen: Tubus und Holzbox (Rockerbox). Der Tubus passt perfekt längs auf die Rücksitzbank eines Autos, die Holzbox in den Laderaum. Beides vom Gewicht vergleichbar mit einem Getränke-Kasten. Ich sehe da keine Probleme.


    Gruß

    Sandra,
    es gibt zu viel von diesen Begriffen. Was für den einen wichtig, ist dem anderen egal. Ohne praktische Erfahrung bleibt es ein Kauf mit der Katze im Sack.


    Zum Nachlesen und Stöbern ist die Webseite http://www.deepsky-brothers.de/ von Armin sehr hilfreich und jeder konkrete Hinweis könnte eine Wiederholung dessen sein, was er zusammengetragen hat.

    Sandra,
    der Orion 100/400 Skyscanner ist faktisch baugleich mit dem bereits verlinkten Skywatcher-Heritage-100-p-Mini-Dobson. Nicht ideal, aber "brauchbar". Ein "mehr" an Optik wirst Du in der Preisklasse nicht kriegen. Das zumindest meine bescheidene Meinung.


    Das Problem in der 100-Euro-Klasse ist, dass diese Tischdobson die einzigen Geräte sind, wo man sein Geld in die (letztlich "wichtige") Optik investiert und nicht in eine (in der Preisklasse) wackligen Stativ-Mechanik. Das erkennst Du dadurch, dass schon ganz normale (brauchbare) Fotostative jenseits von 100 Euro liegen. Gelöst wird das bei den Tischdobson durch die "Dobson"-Mechanik (eine geniale Idee von John Dobson), die Mechanik mit ein paar Holzbrettern zu realisieren.


    OK, die ist bei diesem Klein-Dobson immer noch nicht optimal, kann aber jederzeit mit den Billigstativen mithalten. Und ... da aus Holz, kann man später mit Heimwerkermittel selbst Hand anlegen und viele Kleinigkeiten verbessern.


    Die Okulare sind Einfach-Okulare (Kellner-Design) und nicht wirklich empfehlenswert; bessere sprengen allerdings das Budget. Falls das Interesse des "Kleinen" nicht erlahmt, kann man da zu Weihnachten/Ostern im Zubehör "nachrüsten". Günstige Chancen ergeben sich da immer wieder auch im Gebrauchtmarkt (Ausschau halten z.B. nach sog. Planetary-Okularen: so 5mm bis 20mm (max. 3 mit Brennweiten von 5mm, 10mm und 20mm) decken den sinnvollen Bereich m.E. ab.


    Noch ein Hinweis zur "Barlow", die u.U. (abhängig vom Angebot) dabei ist oder nicht. Im Amazon-Angebot ist sie nicht dabei, dafür scheint dies 20 Euro billiger. Sei froh, denn der Kleine wird sie nicht vermissen.


    Noch eine Überlegung zum Schluss: Sind die Augen des Kleinen in Ordnung oder trägt er Brille (mit Zylinderkorrektur, Astigmasismus)? Gerade Sehfehler mit Astigmatismus könnten ihm den Spaß sonst vermiesen. Reine Kurz- oder Weitsichtigkeit spielt keine Rolle, das korrigiert man durchs Scharfstellen am Teleskop (sprich als Brillenträger ohne Brille am Teleskop), aber Astigmatismus geht so nicht. Dann bräuchte man brillentaugliche Okulare. (Gilt für Ferngläser gleichermaßen.)


    Gruß

    Norman,
    kennst du den Jungen?


    Der durchschnittliche 12-jährige kann direkt zufällig auf M31 mit einem Teleskop halten und weiß nichts damit anzufangen. Denkt womöglich, dass grad ein Wölkchen am Himmel durchzieht. Das muss ihm schon jemand mal sagen, was er da sieht. Grad am Anfang. Und dass es Kugelsternhaufen gibt? Und wo? ... woher soll er das wissen?


    Der braucht da am Anfang Erfolgserlebnisse, sonst ist nach einer halben Stunde Schluss.

    Moin,
    wichtiger als ein Teleskop ist jemand, der ihm interessante Dinge am Himmel und Zusammenhänge zeigen kann. Ideal, wenn er den Jungen dabei auch motiviert und begeistert, selbst weiter zu machen. Bis hin zum "Löcher in den Bauch fragen".


    Als 12-Jähriger ist er regelmäßig überfordert, wenn er ohne fremde Hilfe (ohne Ahnung) am Himmel ein Objekt jenseits des Mondes oder hellen Jupiters aufsuchen soll. Der weiß schließlich nicht einmal, dass es da was gibt. Hier gilt es eine Art "Schlachtplan" zu entwerfen, wer ihn wie "unter die Fittiche" nehmen soll.


    Als Literatur käme der Skyscout (https://www.oculum-verlag.de/detailview?no=2010) in Frage. Allerdings weiß ich nicht, wie gut Dein Junge mit Physik bzw. Naturwissenschaften zurecht kommt (Astronomie ist schließlich ein Teilgebiet). Verschlingt er solche Bücher oder landen die in der Ecke, weil er lieber Winnetou und Co. liest oder am PC Computerspiele daddelt.


    Kinderbücher sind da rar und ich persönlich halte auch nicht viel davon bei einem 12-jährigen. Der soll schließlich auch in 2 Jahren noch zu dem Buch greifen wollen - nach dem Stimmbruch.


    Gruß