Beiträge von piu58 im Thema „Interstellarum wird eingestellt - Teil 2“

    > noch rasch ein Hersteller aufspringt und 7,5k€ investiert- darüber lässt es sich schon grübeln.


    Das ist doch logisch: Diese Pakete sind so attraktiv. Ich weiß jetzt nicht, was eine halbe Seite Werbung kostet, aber in dieser Größenordnung spart man ein, wenn man stattdessen über Neuigkeiten berichtet. Das kann man gegenrechnen, und offensichtlich ist es lohnend.

    > Das RS Produkt xyz besser beurteilt, als es ist?


    So direkt besteht die Gefahr nicht. Ein Einfluss wird auf jeden Fall da sein, z.B. in dem Sinn, das Schwächen, vielleicht genannt, aber in ihrer Bedeutung nicht voll gewürdigt werden. Oder Stärken überbetont. Oder ein Artikel von einer Beurteilung ganz ausgenommen wird.
    Das passiert ganz unabsichtlich; wirklich unabhängige Beurteilung ist schwierig. Und objektive ist unmöglich.


    Wir alle haben aber längst gelernt, zwischen den Zeilen zu lesen, so dass auch diese leichte Verschiebung zu verschmerzen sein wird.

    > dass es von 15.000,- € mehr oder weniger abhängt, ob der Newsletter weiterhin für alle


    Die ursprüngliche Planung sah vor, den Newsletter ganz einzustellen, wenn weniger als 15 k€ zusammenkommen. Das wäre ja dann auch weniger Aufwand gewesen. Im Laufe der Aktion wurden einige Maßnahmen geändert, um die neue Zeitschrift für Abonnenten attraktiver zu machen. Ist ja auch richtig.


    Wer nichts bezahlt, und sich also am Erhalt der Zeitschrift nicht beteiligt, bekommt auch keinen Newsletter. Unabhängig davon, ob das in erster Linie was kosten würde. Es sichert Abonnements, und das ist Grund genug für einen Verlag. Meine Tagezeitung gibt es auch online, für Abonnenten. Von der Herstellung her würde es nicht kosten, das generell freizuschalten. Die Attraktivität eines Abos wäre aber geringer, und davon lebt der Verlag.

    > Charme des "amateurigen", bodenständigen versprüht das VDS-J eindeutig eher.


    Sicher, es gibt ja auch keine Gesamt-Redaktion, welche alles "auf eine Linie" bringt. Ein Journal, was sich dem Wettbewerb (stärker) stellt, muss aber darafu achten, Kunden/Leser nicht zu verschrecken. Formeln, kompliziert zu bauende Spektroskope, Algorithmen für programmierer: Das kann man nur in homöopathischen Dosen verkaufen, bzw. es muss extrem populär aufgearbeitet werden. Im VdS-Journal gibt es diese Beschränkung nicht.

    > relativ kurzfristige Fehlentwicklung, wenn so große Reserven inzwischen aufgebraucht


    Verlagsgeschäft eben. Wenn dr Büchermarkt gesättigt ist und es dem Verlag schwerfällt, Lücken in der Astroiteratur zu finden, dann geht eben auch der Umsatz sehr stark zurück. Das ist ja der Hauptgrund dieser Initiative, die Zeitschrift auf sich allein zu stellen.

    > Händlerpakete, ... Was sollen die Händler damit anstellen?


    Ich gehe nicht davon aus, dass diese Pakte "einfach so" über dei Webseite gebucht werden. Da gibt es vorher Gespräche. Und da kommt das ganze Anzeigengeschäft mit ins Spiel, man kann ja da frei etwas verhandeln. Auf diese Weise kann es klappen.

    > wobei ich nicht erkennen kann was daran wirklich neu sein sollte


    Ich schon, als Autor habe ich da aber einen anderen Blick drauf.


    Das "Erlebnis Astronomie", also das Vermitteln der astronomischen Begeisterung, kam bisher etwas kurz. Beobachtungsberichte wurden eigentlich nicht gebracht, wenn man von den knappen Beschreibungen der Objekte der Saison absieht. Die Punkte


    • Neugierde wecken
    • Leidenschaft vermitteln
    • zum eigenen Erleben anregen
    • Erlebnisse der Leser weitergeben


    klingen da deutlich anders. Auch diese Punkte


    • in jedem Heft Inhalte sowohl für Einsteiger als auch Spezialisten
    • Ideen und Vorschläge der Leser aufgreifen und umsetzen
    • Leser zu Mitarbeit einladen


    zielen in die Richtung. Zwischen den Zeilen ist eine stärkere Ausrichtung in Richtung Einsteiger zu entnehmen, sicherlich ein richtiger Schritt für die Zeitschrift. Ich erkenne das daran, das Astronomen als "Sterngucker" bezeichnet werden, vor paar Monaten eigentlich undenkbar. Diese Forderung, sich stärker Anfängern zuzuwenden, wurde schon lange an die Zeitschrift gerichtet. Sie wurde aber nicht mit - ich sage mal - Herzensblut umgesetzt. Ansätze gab es freilich.


    Neu ist auch, dass der Newsletter auf jeden Fall gemeinsam mit der Zeitschrift erhalten wird, auch wenn 115 T€ nicht erreicht werden. Er wird dann nur eingeschränkt verteielt, was völlig vernünftig ist.
    Ich freue mich über diese konzeptionelle Arbeit und hoffe, dass die Zielsumme erreicht wird.

    > Zeitgenossen herausreden können, es sei nur ein leerer Briefumschlag
    Man kündigt rechtzeitig und erbittet eine Bestätigung. Wenn das nicht klappt, kann man sich noch andere Maßnahmen überlegen. Zum Beispiel ein Fax mit Protokoll (Abdruck der ersten Seite, so was gibts).