Ich bin selber kein Interstellarumleser, aber habe ein paar alte Ausgaben. So kenne ich nur den "alten Stil" und ich sah Interstellarum (aus politischen Gruenden lieber ausgeschrieben) immer als Gegenstueck zur SuW an, die ja eher die Forschungsseite beleuchtet und Amateuren nur einen Teilbereich bietet.
Ich denke, das Problem der Magazine schlechthin ist, dass es heute so viele andere Informationsquellen gibt. Zum Beispiel ein "Magazin", in dem in Echtzeit neue Themen entstehen und diskutiert werden, mit Moeglichkeit der persoenlichen Interaktion und Unterbereichen fuer alle. Und das kostenlos. Eines dieser "Magazine" heisst Astrotreff.
Ich erinnere mich an vergangene Tage, als das Oeffnen des SuW-Umschlages ein Highlight war. Neues aus der Forschung, interessante Amateurarbeiten oder neue Fernrohre auf dem Markt - die Hauptinformationsquelle war halt die Zeitschrift. Heute, in der schnellebigen Internetzeit, hat das Medium Zeitschrift erhebliche Konkurrenz bekommen. Wenn ich heute die SuW bekomme, blaettere ich sie kurz durch, lege sie zur Seite und lese sie erst ein paar Tage spaeter, sollte ich Zeit finden. Die Informationsflut Internet graebt anderen Medien das Wasser ab.
Und ich denke, ob die Aufmachung nun mehr "hip" ist mit Farben und Hochglanz, oder mehr inhaltsbezogen mit eher hausbackenem Auesseren, all das wird nicht die Wende bringen. SuW hat noch das grosse Plus, das die Zeitschrift seit 1962 der "Platzhirsch" ist und eine forschungsnahe Redaktion dahinter steckt. Da wird es fuer andere Magazine wirklich eng. Ich habe mich gewundert, dass es hier in UK vor 10 Jahren tatsaechlich eine Magazinneugruendung gab, "Sky at Night", jetzt etwa so praesent wie die "Astronomy Now". Das ging wohl nur dank der Popularitaet der gleichnamigen Fernsehserie mit Patrick Moore, und dank konsequentem Marketings.
Eine Loesung sehe ich nicht. Es ist halt wie mit den Jahrbuechern (der Ahnert ist ja auch am Eingehen), ein Buch setzt sich durch und das andere verkuemmert, denn zwei Jahrbuecher wird sich kaum jemand beschaffen.
Wenn also die Redaktion von Interstellarum in den letzten Jahren schon Marktforschung betrieben hat und die Entscheidung ueber Aenderungen stets an das Feedback der Lesermasse gekoppelt wurde, dann kann man den Machern nichts vorwerfen.