Hallo Halbmond,
Ein Händler ist gesetzlich verpflichtet, zu überblicken, was für Einnahmen und Ausgaben er hat.
Wenn er seinen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen kann, dann muss er Insolvenz anmelden. Das bedeutet immer, dass jemand geschädigt wurde.
Im günsigsten Fall können einfach Verträge nicht erfüllt werden. Dann ist der Schaden nicht so gross, da der Gläubiger die Leistung noch nicht erbracht hat.
Anders sieht es aus, wenn der Gläubiger geleistet hat und damit Kosten angefallen sind.(siehe Baulöwe Schneider. Dort sind zahllose Handwerker um bis zu 100.000 Euro geschädigt worden)
Stoyan muss dann zunächst mit seinen Schuldnern versuchen zu verhandeln und einen Vergleich zu schliessen.
Das sähe dann bei Stoyan so aus, dass er sagt:
Lieber Gläubiger, bitte verzichte auf Deine Forderung.
Ich habe zwar noch 50.000 auf dem Konto, aber die kriegst Du nicht, denn die sind als Rückzahlung für die Abonnenten reserviert. Denen habe ich das versprochen.
Was der Gläubiger dazu sagt, kannst Du Dir denken.
Scheitern die Verhandlungen mit den Gläubigern, kann, wenn die rechtlichen Voraussetzungen erfüllt sind, ein gerichtliches Insolvenzverfahren eingeleitet werden.
Dann wird ein Insolvenzverwalter eingesetzt, der die Verbindlichkeiten regelt.
In diesem Fall hat Stojan keine Verfügungsgewalt mehr über das Betriebsvermögen, sondern der Insolvenzverwalter. Stojan kann dann nur noch zuschauen. Wenn er dem Insolvenzverwalter Vermögen entzieht, macht er sich strafbar.
Es wird dann eine Reihenfolge aufgestellt, in der festgelegt wird, wer aus dem noch vorhandenen Kapital zuerst bedient wird.
Bei sowas kommt der Endkunde immer erst ganz zum Schluss.
Da grundsätzlich nicht genung Geld für alle da ist, heisst dass, das die letzten ins Ofenrohr schauen.
Das sind in diesem Fall die Abonnenten.
Das was Stoyan da gemacht hat, ist das verrückteste Geschäftsangebot, das ich je gehört habe.
Das ist eine Anleihe mit angesagter Pleite.
Ich glaube, dass es nicht einen Geschäftsmann auf der Welt gibt, der auf solch ein iAngebot eingehen würde, ohne die Geschäftsbücher des Verlages zu kennen.
Freundliche Grüsse
Larry