Mein etwas zu lang gestalteter Kommentar schadet denke ich eher, als das er hilft. Durch die Antwort des Verlages musste ich zudem feststellen, dass einige meiner Kritikpunkte nicht fundiert genug waren und durch bestehende Strukturen bereits gelöst werden konnten. Ich bitte um Entschuldigung.
Vielen Dank für Ihre konstruktive Antwort weiter unten im Thema!
<font color="orange">Willkommen im Astrotreff, lieber Herr Koch. Wenn Sie das nächste Mal das dringende Bedürfnis haben, eine Diskussion hier im Forum dadurch völlig sinnentstellt zurückzulassen, daß Sie ihre zuvor verfaßten Beiträge wieder löschen, denken Sie doch bitte daran, wie schwer Ihnen dies im Falle eines bereits gedruckten Leserbriefs an eine Zeitschrift fallen würde. Wir ziehen es in diesem Forum vor, wenn der Diskussionsverlauf erhalten bleibt. </font id="orange">
Liebes Oculum-Team,
anbei ein offener Brief, in dem ich Ratschläge zur Optimierung und zum Fortbestand Ihrer in vergangenen Tagen sehr schönen Zeitschrift geben möchte:
- Analysieren Sie den Markt! Schalten Sie eine umfangreiche Online-Umfrage! Fragen Sie die Abonnenten, was Sie wünschen und warum Sie im Gegensatz zu den Digitalen Hobbyastronomen ihr Blatt (noch) lesen! Fragen Sie die Nicht-Abonnenten, was getan werden müsste, damit diese das Blatt lesen würden.
- Schalten Sie diese Umfrage schnellstmöglich, bevor dieses Thema hier auf 20 unstrukturierte Seiten ohne Lesbarkeit und Informationswert anwächst.
- Verwenden Sie das gespendete Geld nicht zur vermeintlichen Rettung alter Strukturen, machen Sie alles neu!
Ihr Problem sind nicht die Kiosk-Käufer, die sich an kein Abo binden wollen. Ihr Problem sind Menschen wie ich und die anderen Leute, die ihre Informationen lieber von dieser Plattform beziehen, obwohl diese Plattform in jeder Hinsicht krankt. Vor 10 Jahren schlug ich die interstellarum auf und empfand ein leichtes Kribbeln vor Spannung. Diese Spannung empfinde ich heute noch ansatzweise, wenn ich in den Foren nach reichlich Suche die passenden Themen und Berichte gefunden habe. Die interstellarum muss ich leider nach kurzem Durchblättern uninteressiert zurück ins Zeitschriftenregal stellen. Aber wie schon erwähnt kranken diese Foren in vielen Punkten! Nutzen Sie dieses Potential! Verzichten Sie auf die Kioskkäufer! Holen Sie sich die genervten Amateure zurück, die sich momentan mit diesen Foren zufriedengeben müssen.
Vermutlich kaufen die Kioskkäufer am Kiosk statt im Abo, weil sie der Zeitschrift nicht trauen, für 70 EUR im Jahr auch regelmäßig relevante Informationen zu liefern. Daher schauen sie dem Gaul an der Zeitschriftentheke lieber zunächst ins Maul. Aus diesem Grund werden Sie die Kioskkäufer kaum zum Aboabschluss bewegen können.
- Benennen Sie Ihre (nicht-kommerziellen) Konkurrenten. Das sind in in Sachen Beobachtungs-, Test,- Erfahrungs-, und Reiseberichten dieses und das andere Forum!
- Sie hätten vor 5 Jahren ein eigenes Forum oculumtreff.de aufziehen sollen! Holen Sie das schnellstmöglich nach!
- Erkennen Sie die Schwächen Ihrer nicht-kommerziellen Konkurrenten. Sehen Sie sich das blaue Forum an. Unstrukturierte, unübersichtliche, schlecht sortierte, sich 1000fach wiederholende, nervtötende Informationen. Ziehen Sie ein Board hoch mit ordentlicher Struktur und vor allem ordentlicher Moderation. Und dann holen Sie sich die Autoren (zurück)! Einige von diesen Autoren beklagen in diesem Thema lautstark die Probleme von Interstellarum, sind sie doch selbst mitverantwortlich. Wer seine eigenen Beobachtungsberichte lieber hier einstellt, statt sie an IS zu schicken, sollte sich nicht wundern.
- Sehen Sie den Konflikt: Jeder – egal ob Spiegelschleifer, ATMler, Deepsky-Beobachter, Fotograf oder sonst etwas bezieht seine Informationen aus diesen Foren oder aus Privatseiten bzw. veröffentlicht hier eigene Informationen. Dabei besitzen diese Foren so viele Nachteile, Probleme (wie schon genannt: nervig, unstrukturiert, unsortiert...). Genau diese Diskrepanz ist Ihre Chance! Machen Sie all das richtig, was hier schief läuft.
- Wenn ich mir vorstelle, dass alle Informationen (Berichte, Produktdiskussionen usw.), die unstrukturiert wie nur irgendmöglich in den Wirren dieses Forums schlummern, auf einer Interstellarum-Plattform digital, schnell, übersichtlich und klar zur Verfügung stünden – all Ihre Probleme (und auch meine) wären gelöst.
- Kämpfen Sie nicht gegen übermächtige Konkurrenten! Lassen Sie die Astrofotos auf Astrobin stehen.
- Die Gründe für den Abstieg von interstellarum liegen vor Ihnen. Autoren veröffentlichen Ihre Berichte lieber in diesen Foren und auf Ihren eigenen Weblogs statt in Ihrem Blatt. Bieten Sie diesen Autoren eine neue, bequeme, bessere Plattform! Bieten Sie eigene Weblogs für Hobbyastronomen an! Meindeepskytagebuch.oculum.de! Überzeugen Sie diese Menschen, ihre Informationen strukturiert und übersichtlich auf Ihrer neuen Plattform statt in den Wirren des Internets veröffentlicht zu haben. Die Autoren, die Sie seit der ersten Stunde in 1994 schätzen, werden Ihnen gerne folgen! Machen Sie Einnahmen mit Onlinewerbung, die auch als Werbung gekennzeichnet ist. Menschen, die sich von dieser Werbung gestört fühlen, werden wissen, diese auszublenden.
- Investieren Sie kein Geld in Smartphone-technologie! Setzen Sie lieber auf gebündelte und strukturierte Informationen. Wenn ich heutzutage meine Infos beziehen möchte, die ich vor Jahren noch aus Ihrem Blatt beziehen konnte, muss ich mich stundenlang vor dem Bildschirm aufhalten und an 1000 Stellen des Internets wirre Informationen beisuchen. Lösen Sie dieses Problem konsequent. Sich mit einer "App" abzugeben wird sicher hierb ei nicht helfen.
- Bieten Sie ein durchsuchbares Archiv aller Artikel sowie den Download einzelner Artikel an! Die besten, strukturiertesten Informationen nützen nichts, wenn man nicht erfährt, dass Sie existieren. In den vergangenen Ausgaben Ihres Blattes steckt unendlich viel wertvolles Wissen. Machen Sie dieses Wissen einfach (!) zugänglich.
- Bieten Sie maßgeschneiderte Abonnments für einzelne Artikel oder Kategorien an. Deepskybeobachter sollen nur Artikel aus der Kategorie Deepsky erhalten und zahlen! Wenn Sie jeden Artikel einzeln, online, für alle Zeit der Welt, einzeln bezahlbar und von einer Suchfunktion findbar anbieten, können Sie diesen Artikel außerdem bewerten lassen. An Zugriffszahlen, Kaufhäufigkeit und Bewertung sehen Sie, was die Leser reizt und wovon Sie mehr möchten. Und in welche Themen sich keine Investition (mehr) lohnt. Vereinen Sie die Vorteile Ihrer Zeitschrift und der der Foren. Bieten Sie für jeden einzelnen Artikel Sofort-Kommentar-Optionen an. Statt dass interessante Themen in wirren Foren disktuiert würden, würden diese Fortan unter den von Ihnen digital zum Kauf angebotenen Artikeln diskutiert werden. Und wer eine lange und intensive Diskussion unter einem Artikel liest, wird durchaus stark interessiert sein, diesen Artikel auch zu kaufen. Um diese Idee weiterzuspinnen: Schauen Sie sich moderne Frage-/Antwort-/Diskussionsplattformen an, z.B. die Stack Exchange network software, siehe http://stackoverflow.com/
Antworten werden bewertet, gut bewertete Antworten wandern nach oben, themenfremde Antworten werden gelöscht usw. Die Folge: Sachfremnde und nicht zielgerichtete Antworten müssen nicht mal gelöscht werden, sondern unterbleiben von ganz allein. Ein und das selbe Thema wird nicht zweimal aufgegriffen, über die Suche finden sich schnell die passenden Antworten. So bleibt ein Thema klar, strukturiert, einfach und übersichtlich - selbst wenn Händler oder Idioten sachfremd antworten. Mir ist rätselhaft, warum angesichts der gravierenden Mängel des blauvioletten Forums noch niemand auf die Idee kam, eine eine solche Question- and Answer - Software für Astronomie zu etablieren. So eine Radikalkur hätte das blauviolette Forum dringend nötig.
- Finden Sie raus, was informationsgierige Hobbyastronomen wissen wollen. Schauen Sie sich an, was in diesem Forum disktuiert wird. Einfacher und billiger kommen Sie nicht an diese Informationen. Erkennen Sie nun die Schwachstellen dieses Forums und machen Sie es besser! Bieten Sie Antworten auf die Fragen – klar, übersichtlich, neutral.
- Bitte gehen Sie mit der Zeit! Trennen Sie sich vollständig von der Printproduktion. Schenken Sie den bisherigen Abonnenten billige E-Book-Reader oder Drucker und veröffentlichen Sie nur noch digital! Bieten Sie alle bisher erschienen Informationen schnell, einfach, digital an. Sie haben es geschafft, eine Smartphone-App schreiben zu lassen. Dann wird die Erstellung einer solchen Webtechnologie auch im Bereich des möglichen liegen.
- Ob ein PDF 1x oder 100.000x vervielfältigt wird – Ihnen entstehen keine bzw. kaum Mehrkosten - vor allem verglichen mit der Druckproduktion. Bieten Sie daher die Artikel, Kategorien oder die ganze Zeitschrift so günstig an, dass die Menschen sie auch kaufen! Vielleicht hilft hier folgendes Beispiel: Wenn ich wissen möchte, welches Okular für mich das beste in der Preisklasse 250 bis 350 Euro ist, müsste ich mir diese Antwort mühselig durch unseriöse an unzähligen Stellen im Internet verteilte Informationen zusammensuchen. Möglicherweise wird diese Frage aber in einem is-Artikel bereits objektiv, neutral und seriös beantwortet. Nun, 7,90 EURO wäre mir das dann nicht wert. Bei einem Preis von 2 EUR für den Artikel hätte ich nicht lange gezögert.
- Kennen Sie die Altersverteilung Ihrer Käufer? Dann werden Sie wissen, wie viele junge Menschen darunter sind. Bieten Sie beim digitalen Abo Rabatte an, für Schüler/ Studenten/ Arbeitslose/ Behinderte Menschen!
- Bieten Sie die Sachen so günstig an, dass Sie nur direkt von Ihnen bezogen werden und sich nicht auf anderem Wege verbreiten!
Abschließend noch meine persönlichen Wünsche, also genau solche Art von Information, die Sie von möglichst vielen Interessenten sammeln sollten:
- Schaffen Sie es, dass monatlich sämtliche Beobachtungsberichte deutscher Deepsky-Beobachter bei Ihnen statt in den ätzenden Foren eingehen. Statt Tag für Tag in den ätzenden Foren zu blättern, würde ich mich freuen, einmal monatlich den Drucker anzuwerfen, die neue Rubrik „Deepsky“ des Interstellarums als PDF auszudrucken, den PC auszumachen und auf der Couch zu entschwinden. Wenn Sie das schaffen, wäre ich bereit, mehr als 7,90 EUR monatlich zu zahlen!
- Führen Sie ordentliche Produkt-Tests durch. Fordern Sie möglichst viele Amateure auf, Produkte zu testen, sammeln Sie die Informationen, stellen Sie sie übersichtlich und vergleichbar dar.
- Sie haben die Entwicklung von Amateurastronomie in den letzten 20 Jahren erlebt. Vor 20 Jahren hatte man mit 6 Zoll und 50° Okular am dunklen Feld mächtig Spaß. Heute braucht man eine mindestens 15.000 EUR teure Astrofoto-Ausrüstung oder einen mindestens 18 Zoll messenden Spiegel für visuelle Beobachtungen, um den gleichen Spaß zu haben. Und Spaß hat man auch nur dann, wenn die eigenen Fotos besser, die eigenen Beobachtungsreisen extremer und die eigene Öffnung größer als die der anderen Amateure ist. Ein gewichtiger und entscheidender Trugschluss, der aber durch das Anpreisen von neuster Technik gefördert wird und junge Amaterue letztenendes zur Aufgabe des Hobbys bewegt. Wirken Sie durch gezielte Veröffentlichungen diesem, in meinen Augen sehr falschem, Trend entgegen und zeigen Sie auf, wie schön einfache, unkomplizierte und damit preisgünstige Astronomie sein kann, wie Sie das durch entsprechende Buchveröffentlichungen in der Vergangenheit bereits getan haben. Folgen Sie Ihren eigenen Überzeugungen und schwimmen Sie gegen den Strom – dafür mit dem kleinen Strom der wahren Deepskyfreunde!
- Schätzen Sie ab, wo Zeitschriften bzw. Medien in 20 Jahren stehen werden. Treffen Sie auf Basis dieser Information nachhaltige Entscheidungen.
- Schätzen Sie ab, wo Amateurastronomie in 20 Jahren stehen wird. Okulargesichtsfelder werden wohl noch auf 150°, gut transportable Spiegeldurchmesser durch High-End-Materialien auf 30 Zoll und Fotos noch auf 5fache FullHD Auflösung anwachsen. Aber dann wars das. Dann ist der Himmel in den prächtigsten Farben gestochen scharf abfotografiert und man wird sich wieder etwas neues suchen – etwa privat erschwingliche Astrokameras an Stratosphärenballons zur Umgehung allgemein lästiger Wetterphänomene. Oder man beschließt sich zur Rückbesinnung auf Astronomie mit einfachen Mitteln – und das in Ihrer Zeitschrift zu propagieren empfehle ich Ihnen!
Die besten Wünsche für interstellarum,
K. Koch
<font color="orange">Wiederhergestellt von Caro</font id="orange">
