Beiträge von halbmond im Thema „Interstellarum wird zum Jahresende eingestellt“

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Klarinetto</i>
    <br />Bei der ganzen Sache sollte man trotzdem fair bleiben. Wenn andere Leute soviel verdienen, dass sie 48Millionen Steuern nachzahlen müssen, nachdem sie Millionen hinterzogen haben, und dann wieder nach 7Monaten sich ihre Lachscremesuppe leisten können, dann könnte man ins Grübeln kommen....
    aber ein GANZ anderes Thema..
    Wenn der einzige Grund das liebe Geld ist, was IS kaputt macht, die Forderungen der Mitarbeiter, ? wie gesagt, alles Spekulationen, die aber ERLAUBT SEIN MÜSSEN wenn einer von mir Geld will!, dann sollen die einfach zusammenrücken; Abstriche an den eigenen Ansprüchen machen. Wenn bei mir einer meine gigantischen :)) Honorarsätze nicht zahlen kann, gehe ich halt runter, bis er es kann, und gut ist. Besser einen Spatz in der Hand als eine Taube auf dem Dach.
    Verhungern tun wir schon nicht.
    Klarinetto
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ANTWORT:
    Daß die IS-Publikationen allesamt so wenig eingebracht haben sollen, ist kaum nachzuvollziehen. Neben der Zeitschrift gab es ja auch noch jede Menge Bücher. Den Fernrohr-Führerschein empfand ich als genial. Da sollten doch wenigstens 10.000 gedruckt worden sein. Da blieb doch was hängen, auch für das Team. Ronald Stoyan und Thomas Baader waren dicke Freunde oder wenigstens langjährige Geschäftspartner, da wird der eine den anderen kaum im Regen stehen gelassen haben, wenn es um die Einführung einer neuen Teleskopreihe ging ("Scopos").
    TS und astroshop haben sogar für IS-Astrobücher geworben, und auch der SuW publizierende Verlag hatte die oculum-Publikationen im Programm.
    Da waren doch alle einschlägigen Kanäle hinreichend besetzt.
    Mehr ging nicht.
    Und das soll nicht genug gewesen sein ?
    Armes Astro-Deutschland.

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: astromaster</i>
    <br />Hallo Leute,


    den ganzen Schrott hier kann man doch nun zusammen mit der Zeitschrift beenden....


    Gruß und cs,


    René
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">#


    Die ursprüngliche Frage war, warum eine von absoluten Insidern und Fachleuten gemachte Hochglanzzeitschrift wie Interstellarum unternehmerisch gescheitert ist. Dazu sind einige Faktoren, so wie ich meine, sauber herausgearbeitet worden.
    Interstellarum hing aber besonders am High-End-Amateur, am Hardcore-Astrofotograf und an der daran hängenden Zuliefer-Industrie wie Baader, TS, astroshop und APM.
    Die Frage ist jetzt doch, warum dieses System aus sich selbst heraus nicht mehr funktioniert, d.h. welche Faktoren dazu beigetragen haben, daß jemand um 100k bittet, um eine Zeitschrift weiterzuführen, die sich jahrelang selbst getragen hat, eben mit Hilfe von FS-152S und Fornax-mounts.
    Klar ist, daß Baader keine CCD-Kameras mehr für 15k verkauft und bei 90% der Amateure die Montierungslaufbahn bei einer EQ-6 zuende ist. Ist High-End in der Amateur-Astronomie ein Auslaufmodell und hat Interstellarum den Boden unter den Füssen weggezogen ?
    Gibt es neben der Deflation in der EU-Wirtschaft auch so etwas wie eine geringere Investitionsbereitschaft der Sterngucker ?
    Die Edelmarken existieren ja alle noch, und selbst Schulsternwarten werden mit 400k RC-Systemen bestückt, also ganz so schlecht wird die Nachfrage nach Edeloptik nicht sein.
    Vielleicht alles eine Frage der immer weiter zurückgedrängten Printmedien ?

    Das Positive ist trotz allem nicht außer Acht zu lassen: viele Sternfreunde wollen Interstellarum in seiner gegenwärtigen Form erhalten, und sagen tatkräftige Unterstützung zu (immerhin EUR 33.000.-). Das hätte man der kleinen, weit versprenkelten Astrogemeinde nicht unbedingt zugetraut. Immerhin sagen hier Leute, die sich nicht kennen, Barbeträge in Mark und Pfennig zu, ohne das an allzuviele Bedingungen zu knüpfen. Da funktioniert der große Astroclub Deutschland doch ganz gut.
    Den Beitrag von Larry W. verstehe ich dahingehend, daß relativ leicht die Kohle weg sein kann, entweder beim Treuhänder (Gebühren?) oder bei erfolgreichem Crowdfunding beim Starter der Aktion, insbesondere wenn der trotz Erreichen der Zielvorgaben nicht die versprochene Leistung liefern kann.
    In jedem Fall ein gutes Exempel, daß die Sternfreunde schon mal was riskieren, wenn es um die Beibehaltung bestimmter Medien-Erzeugnisse geht.
    Nur: was ist in der Astroszene passiert, daß ein solcher Tanker fast untergeht ? Ich kann mich noch gut erinnern, als bei SuW die Abo-Kündigungen dutzendweise eingingen, weil endlich eine gescheite Alternative auf dem Markt war. Und damals gab es auch noch eine weitere österreichische Astro-Publikation mit einer 20k-Auflage.
    Hat das Internet damit die astronomische Fachzeitschrift als solche für alle Zeiten und endgültig verdrängt ?

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: skyweek</i>
    <br />Habe mal ein kleines Update zum Status der Rettungsaktion per Crowdfunding für die Zeitschrift interstellarum verfasst.


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Dafür vielen Dank !
    Was passiert eigentlich mit den Mitteln aus dem Crowdfunding, wenn der Verlag nicht weiter geführt wird und Insolvenz anmeldet ?
    Gewiß, mein Beitrag liegt nur im Promille-Bereich, aber ist das Geld dann einfach weg ?=

    Vermutungen
    - Interstellarum war ein Werbe-Magazin für Hochpreisprodukte geworden, die nicht mehr ausreichend erfolgreich vermarktet werden können.
    - Interstellarum hatte sich zum Ziel gesetzt, Amateur-Astronomen der mittleren Schiene auf den High-End Markt zu ziehen, was aufgrund der
    wirtschaftlichen Verhältnisse der Zielgruppe nicht funktioniert hat.
    - Interstellarum wandelte sich vom Credo "von Amateuren - für Amateure" zum Hochglanzmagazin im Dienste der einschlägigen High-End-Anbieter.
    Das haben die Leser geschnallt.
    "Testberichte" wurden zu Werbebroschüren.
    Man sollte niemals versuchen, die Amateurastronomen für dumm zu verkaufen.
    Letztendlich ein schönes Beispiel dafür, daß man Marketingvorgaben der Auto-Industrie oder bei Luxus-Artikeln nicht 1:1 in den Astrohandel
    übertragen kann.
    Ein Fernrohr hat einen Nutzwert, aber im Gegensatz zum BMW oder zur Breitling-Uhr einen geringen Prestigewert.
    Da der fehlt, ist ein 6"-APO für 15k einfach überteuert.
    Punktum.
    Da hilft dann auch kein Hochglanz und kein Stoyan, das Rohr bleibt beim Händler.