Hallo Petra,
es geht nicht um Spiegel wie bei Spiegelreflexkameras, sondern um Reflektionen des Lichts innerhalb des Linsensystems, die zu solchen "Geisterbildern" führen können.
Das Objektiv ist ja auch bei einer Digicam aus mehreren Linsen aufgebaut. Und durch eine Glas-Luft-Trennfläche geht das Licht niemals vollständig hindurch. Mindestens 4% werden an jeder Trennfläche zurückgespiegelt. Dabei wirken die Oberflächen der Einzellinsen je nachdem als Konkav- oder Konvexspiegel, also lichtsammelnd oder -zerstreuend.
Auf diese Weise werden Anteile des Mondlichts ggf. mehrfach im Objektiv hin- und hergespiegelt, bis sie schließlich auf dem Aufnahmechip landen.
Bei Aufnahmen im Tageslicht merkt man davon meist wenig, weil das ganze Bild hell ist. Da erzeugt jeder helle Bildpunkt solche Geisterbilder. Die verteilen sich dann über das ganze
Bild, und legen einen leichten Grauschleier darüber. Insgesamt sieht das Bild dann vielleicht etwas flau und kontrastarm aus, aber das fällt nicht besonders auf.
Anders bei Aufnahmen mit großem Helligkeitskontrast, besonders hier beim Mondfoto. Da sind die Geisterbilder der wenigen hellen Bildteile im großen dunklen Umfeld nicht zu übersehen.
Natürlich spielt die Qualität des Objektivs dabei eine Rolle. Die Linsen werden mit Metallschichten bedampft, welche die Reflexe vermindern sollen. Daher sehen viele Objektive im gespiegelten Licht - je nach verwendetem Metall - rot, grün oder blau aus. Das hat natürlich seinen Preis, und bei einfachen Urlaubsknipsen wird daran gerne gespart, denn damit fotografiert der werte Besitzer eh meist bei Tage oder mit Blitz.
Was für eine Kamera hast Du verwendet?
Gruß, mike