Hallo Alois hallo Horia
Vom Aufbau entspricht der Lyot-test fast dem Foucaultest .
Beim Foucaultest bewirkt schon das Abschneiden einer unterschiedlichen Menge von Licht 0.Ordnung die Intensitätsänderungen .
Um zu sehen ob dies auch den Lyot-test beeinflußen kann , habe ich ein Beispiel gerechnet :
Ein sphärischer Spiegel habe als Fehler parallele Rillen in Dreieckform , also mit geraden Flanken bei konstanter Steigung .
Wellenlänge lambda = 550nm = 0,55µm
Periodenlänge = g = 5,5mm = 5500µm
Fehlerhöhe Xpv = lambda/20 = 0,0275µm
Krümmungsradius = R = 2400mm
Öffnungsverhältnis ROC = 10
Radius Beugungsscheibe p = 6,7µm
Die Steigung der Flanken : +-tan(A) =X/(g/2)
transversale Ablenkung +-u = R * 2 * tan(A) = 0,048mm
notwendiger Kantenabstand u+p = 55µm = 0,055mm
notwendige Streifenbreite 2*(u+p) = 0,110mm
Wenn man diese Werte einhält , geht alles Licht 0.Ordnung durch die Dichteschicht und wird damit anders wie bei Foucault gleichmäßig abgeschwächt .
So läßt der "Foucaulteffekt" beim Lyot-test nicht erklären .
Bleibt noch die Phase der 0.Ordnung .
In der Herleitung der Lyotformel (Übersetzung von Rolf) steht :
"Wir können die deformierte Welle als das Ergebnis der beiden folgenden Wellen betrachten :
1.) Eine sphärische Welle , die ihre mittlere Fläche darstellt und die die gleiche Amplitude A in allen Punkten hat .
2.) Eine sphärische Welle in 90° zu der Ersten ,deren Amplitude A' viel schwächer ist und von einen Punkt zum anderen variiert , proportional zum Abstand zwischen der deformierten Welle und der mittleren Fläche" .
Eine ungestörte Welle 1.) gibt es in meinem Beispiel aber auch nicht annähernd . Nehmen wir an , daß die Höhenfehler der Rillen Phasenfehler (ausschließlich) der 0. Ordnung erzeugen , so ergibt sich :
Lambda/20 = 18° , sin(18°) = 0,31 und da die Tangente in beide Richtungen kippt +-0,31
Bei einem Fehler von Xpv = 2nm ergibt sich +- 1,3° und ein Sinuswert von +- 0,02 . Diese Rillen wird man im Foucaultbild wohl nicht mehr sehen können .
Dies würde bedeuten , das die Lyotformel nur dann korrekte Werte liefert , wenn der Spiegel im Foucaultest glatt ist .
Soweit ist alles nur Speculation . Eine Herleitung , Korrekturechnung oder Experiment kann ich leider nicht liefern .
Gruß Rainer