Hallo Alois, liebe Mitleser,
hier meine Stellungnahme zu deinem Bericht aus der Sicht eines ATM, Gelegenheitsprüfers und Berichteschreibers.
<b>A</b> <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">… Da dieses Thema im Nachbarforum, ade gegangen ist, habe ich mich entschlossen die versprochene Antwort hier zu bringen…
…. horizontal 800 Pixel schon eine gute Möglichkeit bietet Feinstrukturen zu zeigen.
<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
Im Astronomie.de kann man nur 3 Bilder je Beitrag einstellen wenn man dafür nicht auf externe Dienste ausweichen oder eine eigene Homepage pflegen will. Bilddokumente im Format 800 x ? sind nach meiner Erfahrung fast immer ausreichend. Das gilt auch für Deinen Bericht die in diesem Bericht. Die Mühe mit der Speicherung von hoch aufgelösten Bildern ist lobenswerter Dienst am “Kunden“. Damit meine ich fachlich interessierte Leser. Wie man an der Anzahl von mehr als 2000 Klicks gleich am Tage der Veröffentlichung ablesen kann ist zweifellos reges Interesse an deinem Thema vorhanden.
<b>B</b> <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Als erstes nehme ich wahr das es in der Astroszene unterschiedliche Vorstellungen der Mikrorauheit gibt. Aus meiner Sicht muss ich diese Kontrollen in 5 Stufen einteilen. Wobei A und B noch nicht zu den Mikrorauheiten zählen...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
Meines Wissens gibt es dazu keine international gültige Sprachregelung. Falls doch bitte korrigieren. Jedenfalls ist deine Einteilung sehr gut nachvollziehbar. Im Englischen werden deine Stufen A und B als <b>Dog Bisquit, Ripple oder Medium Schale Roughness</b> die Stufe C als<b> Microripple oder Small- Scale Roughness </b> bezeichnet. Ich bin mir nicht sicher ob
Suiter in
<b>Kap 13.4. The Aberration Function of Small Scale Roughness</b>
Die Mikrorauheit vom Typ D und E mit einbezogen hat.
Betrachtet man die kontrastmindernde Wirkung Mikrorauheit im Sinne der MTF dann gibt es zwischen den Stufen C, D und E keinen Unterschied. Dh. jeweils gleicher RMS- Wellenfrontfehler bedeutet auch nahezu deckungsgleichen Verlauf der MTF Kurven. Erst bei sehr niedrigen Ortsfrequenzen, dh. sehr großen Testgitterabständen (entsprechend Objektabständen) gibt es Unterschiede. Diese sind aber bei kleinen RMS- Werten praktisch bedeutungslos. Das gilt dann auch für die kontrastmindernde Wirkung der Rauheit insgesamt.
Jeder andere opt. Fehler wirkt ebenfalls kontrastmindernd auf die Abbildung. Dazu kommt noch wie Horias bereits erläutert hat das kontrastmindernde aber leider unvermeidbare Streulicht der Optik in Form der Beugungsringe. Dazu bitte zurück zu Horias Beitrag vom 7.12. 07.12.2013 14:52 Uhr und ebenso zu seinem Beitrag erstellt am: 07.12.2013 : 14:52:33 Uhr.
<b>C</b> Zu Bild “Feldmessungen ED-Apo…“
Hier ist ganz offensichtlich der Farbfehler dramatisch höher als irgendeine Form von Rauheit. Wer hier trotzdem nach Rauheit sucht dem sei der Spaß gegönnt.[:D]
<b>D</b>
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Also bring das noch nicht viel Hilfe zur Quantifizierung.
Danach begann ich zu untersuchen ob sich die Rauhigkeit eher im Kontrast dieser Strukturen zeigt. Da bin ich fündig geworden und da muss ich sagen das
mein schönes Bild oben nicht brauchbar ist weil es kontrastverstärkt und zu hell ist.
Da ist das Bild von Kurt viel Aussagekräftiger und bewirkt durch seitliches Verstellen die gleichen Strukturveränderungen...
<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
Vielen Dank für diesen Fund, lieber Alois. Ich hab dieses
Bild in etwas modifizierter Form schon wiederholt gezeigt um die Sinnlosigkeit der Beurteilung von Rauheit allein an Hand solcher Bilder zu demonstrieren. Mir war schon bei der Erstellung klar was man zur Quantifizierung braucht:
1. Ein Lyotfilter mit genau definierter Dämpfung und Phasenverschiebung, idealerweise ¼ Lichtwellenlänge für das durchgehende Licht.
2. Eine genau definierte Breite des Filterstreifens
3. Eine fotografische Ausrüstung mit hoher Auflösung, Dynamik und Reproduzierbarkeit
4. Eine kalibrierbare Messeinrichtung zur punktuellen Vermessung des Bildkontrastes.
5. Eine spezielle Auswertesoftware bei der die bekannten Formeln zur Auswertung integriert sind.
6. Eine fotografische Ausrüstung mit hoher Auflösung, Dynamik und Reproduzierbarkeit
7. Optional: Eine Lichtquelle mit hoher Leuchtdichte um auch bei Verwendung von Lyotfiltern mit der Normdichte ND3 und mehr um insbesondere für die Prüfung von unbelegten Spiegeln genügend Licht zu haben. Eine Halogenlampe oder Power-LED reicht hier nicht wirklich.
Vermutlich gibt es noch einige Parameter mehr die zu beachten sind. Dann muss man noch berücksichtigen dass man mit der Wahl der Streifenbreite oder Form nur einen begrenzten lateralen Frequenzbereich der Rauheit erfassen kann. Das zeigen deine Aufnahmen mit dem Stufenfilter sowie mein Bilder "Anlage 2" ganz deutlich.
Ich bin neugierig auf die Meinung der mathematisch- physikalisch besser versierten Kollegen.
<b>E</b>Zu dem Zygo Protokoll nur eine Frage:
Hast du noch in Erinnerung wo die Nachweisgrenze als PtV und/oder RMS liegt?
<b>F</b> Zu der Aufnahmeserie 10“ Cassegrain mit verschiedenen Messmethoden
Da sieht man ganz klar was eine Strehlzahl wert ist die allein auf der Zernike- Auswertung basiert. Wenn man also nur mit einer Auswertesoftware von der Art „Atmosfringe“ oder "FringeXP" arbeitet dann hat man ein Problem. Das lässt sich am einfachste dadurch lösen indem man die Strehlzahl neu definiert, so in der Art sie sei ja nur ein Maß für Qualität der Parabel oder ähnlichen Blödsinn. Dem folgen Sprüche sinngemäß so: Was mir ein hoher Strehl wenn die Optik rau ist?
Bereits bei der hier vorgeführten Auswertung mit der allgemein verfügbaren FFT Auswertesoftware von Dale Eason, David Rove Michael Beck kommt ja statt stolze S= 0,86 nur recht schlappe S = 0,50 heraus eben will die hier bereits im Foucaulttest erkennbare Rauheit vom Typ A bis B mit erfassst worden ist. Wer in diesen Fall noch nach Mikrorauheit sucht der möge fündig werden.
Heute ist diese hochleistungsfähige Freeware unter dem Namen „openFringe" Vers. 12.3“ Standard bei allen Amateur- Interferometrikern. (Sorry, ich weiß nicht so genau wer der eigentliche Erfinder ist). Man kann sie auch nutzen um nicht selbst gefertigte Interferogramme auszuwerten. Dafür braucht man nämlich gar kein eigenes Interferometer.[8D]
Jetzt halte ich aber erst mal die Luft an und sage:
Der Nächste bitte!
Gruß Kurt