Hallo Filip,
"Sichtbar machen" kann man einzelne Atome nicht.
Mit Photonen, d.h. Licht, erreichen wir Auflösungen um 0,1 µm. Das ist noch viel zu grob, um einzelne Atome zu sehen. Mit Elektronen kommt man da schon weiter.
Die beste bildgebende Auflösung erreicht man aber mit einem Rasterkraftmikroskop. Das ist allerdings kein "Sehen" mehr, sondern eher das Abtasten einer Potentialfläche der Elektronenorbitale von Atomen, d.h. der um die Atomkerne "verschmierten" Ladungen. Sowie nämlich Elektronen an ein Atom gebunden vorkommen, ist die Vorstellung von Elektronen als Teilchen sinnlos. Stell dir eher so was wie eine diffuse "Wolke" vor, deren Dichteverteilung man mit einer mathematischen Gleichung beschreiben kann.
Die Begriffe "Teilchen", "Rund", "Außenwand" und "innen" sind hier mehr oder weniger sinnlos, weil solche Begriffe die Objekte, um die es hier gehr, einfach nicht korrekt beschreiben können.
Du kannst Dir damit zwar was vorstellen, das entspricht dann aber nicht der physikalischen Realität.
Letztlich müssen wir uns damit abfinden, dass unser "gesunder Menschenverstand" weder bei der Quantenphysik noch bei der Kosmologie besonders hilfreich ist. In beiden Bereichen haben wir es mit Phänomenen zu tun, die sich mit unseren Alltagsbegriffen nicht richtig und nicht vollständig beschreiben lassen.
Die beste Annäherung an die Wirklichkeit schaffen wir leider nur mit komplexen mathematischen Formeln.
Ich bedaure es sehr, bei der Höheren Mathematik ziemlich schnell an meine Grenzen zu stoßen, deshalb werden mir tiefere Einsichten zu diesen Themen wie den meisten anderen Menschen verborgen bleiben.
Mir fällt gerade eine Analogie ein: Versuch mal, eine Sinfonie für Orchester nur mit Bildern so gut beschreiben, dass sie jemand nachspielen kann! Ich kann mir nicht vorstellen, dass das gelingt.
Was die Noten für den Musiker sind, ist die Mathematik für den Physiker.
Übrigens findest Du unter Physikern erstaunlich viele Leute, die ein Musikinstrument beherrschen...
Gruß,
Martin