Beiträge von Feldstecher im Thema „Higgs Boson - Warum dauert das so lange?“

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Um etwas statistisch zu beschreiben, braucht man Stichproben, also sozusagen Teilchen :) Es mag sein, dass man mathematisch etwas beschreiben kann. Aber die Teilchen scheinen auch physisch vorhanden zu sein, oder nicht? Sie haben eine Masse, die interagieren mit der Umgebung. Sie hinterlassen im Detektor Spuren. Warum auch nicht (eines Tages) bildlich erfassen?
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    Nochmal. Wie ich oben geschrieben haben, mißt Du keine Teilchen (wie Du sagst), sondern physikalische Größen wie Ort, Zeit, Energie und Impuls. Dein Fotoapparat in die Quantenwelt um ein Higgs nachzuweisen ist das LHC.
    Es existierten keine anderen Fotoapparate (oder was immer Du dir vorstellst) um eine RaumzeitEnergieImpuls-Entität mit einer delokalisierten Ausdehung und einer Lebensdauer von fs oder weniger im Bild festzuhalten. Auch sagst Du "sie haben Masse". Das ist so auch nicht richtig. Photonen z.B. haben keine Masse (m=0) und doch kann ich sie nachweisen. Neutrinos haben ebenfalls keine oder wenn nur eine verschwindet kleine Masse und trotzdem kann ich sie nachweisen, schlicht weil sie Energie haben. Desweiteren möchte ich daraufhinweisen, dass "Teilchen" auch "Wellen" sind. Siehe de Broglie. Wie Du siehst herrscht hier ein physikalisches Weltbild das ein und die selbe Entität einmal als Welle (ausgedehnt im Raum) und als Teilchen (punktförmig) verwendet. Schizophren? Ist aber so. Diese Schizophrenie der klassischen Physik wird in der Quantenphysik aufgelöst (siehe http://de.wikipedia.org/wiki/W…us_in_der_Quantenmechanik. Weiterhin, wie ein anderen Poster geschrieben hat, müsstest Du um ein solchen Quantenobjekt einzeln zu "fotographieren" .Z.b. Photonen mit Wellenlängen die sehr viel kleiner ist als die "Ausdehnung" dieses Quantenobjektes. So und was ist die Ausdehung eines solchen Quantenobjektes? Hm? Heisenbergs Unschärferelation besagt, dass komplementäre Größen wie Energie und Zeit, sowie Impuls und Ort, nie gleichzeitig beliebig genau gemessen werden können. Und damit hast Du schonmal ein Problem. Selbst wenn Du ein ultrahartes Photon herstellen könntest das so hart (d.h. eine so kurze Wellenlänge) hätte, würdest du das Quantenobjekt entweder zertören oder es würde im besten Fall mit dem Photon wechselwirken und Du würdest wieder nichts sehen. Ein Einstieg über die Wechselwirkung von Quantenobjekten mit der Umgebung findest Du unter http://de.wikipedia.org/wiki/Dekoh%C3%A4renz.


    schönen Tag noch
    Matthias

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Slipknot79</i>
    <br />Achso, habe Elementarteilchen und Atome in einen Topf geworfen.
    Ne, ist allgemein forumliert. Ob man Elementarteilchen irgendwie "erfassen" kann, bzw weil es Materie ist (interagiert ausreichend mit der vom Menschen erfassbaren Umgebung), ob man sie bildlich darstellen kann (Außer durch abstrakte Krümmungsradien, die mich eher an Reifenspuren eines Autos erinnern, dabei will ich das Auto sehen)



    &gt;Reicht dir das nicht und willst stattdessen ein rotes Kügelchen sehen oder was?


    Nein, die Frage war: "Wie kann man sich eigentlich derartige Teilchen bildlich vorstellen? Rund? "Außenwand" woraus? Was ist innen, oder gehts nicht mehr kleiner weil wir bei den Planckschen Einheiten angekommen sind?"


    &gt;Was du siehst am CERN vom Higgs ist die Signatur.


    Streng genommen sehe ich nur Signaturen, zB Photonen die mein Auge erreichen zeigen mir die Vergangenheit. Darum geht es aber nicht.


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Kollege, mir fehlen die Worte. Eine bildliche Darstellung von Elementarteilchen... Es GIBT keine. Und warum sind Krümmungsradien abstrakt? Die sind sehr konkret und lassen Schlüsse auf Impuls und Ladung zu. Falls dich das an Autospuren erinnert, da stelle dir Elementarteilchen halt als Autoreifen vor. Was du sehen willst interessiert die Quantenwelt leider nicht. Du kannst sie aber mathematisch beschreiben - und DASS ist das Wunder. Wieso ist es überhaupt möglich die Natur mathematische zu beschreiben? Mathematik ist die Sprache in der Physiker denken, und gemessen werden Größen, die wir in unserem Makrokosmos auch messen können wie Energie und Impuls. Unsere Sprache und damit unsere Vorstellungen sind aus der Alltagswelt (wie deine Autospuren). Du kannst dir ja auch keinen 11 dimensionalen Raum vorstellen obwohl ich ihn mathematisch ohne Probleme behandeln kann.

    Also von was reden wir jetzt? Von Atomen oder Teilchen? "Teilchen (hier Atome)" was soll das heißen? Atome sind Atome und Teilchen sind Teilchen. Was du siehst am CERN vom Higgs ist die Signatur. Reicht dir das nicht und willst stattdessen ein rotes Kügelchen sehen oder was?

    Gar nicht, weil jede Vorstellung falsch ist. Die Vorstellung "Teilchen" resultiert aus unserer Makrowelt und haben mit der Quantenwelt nichts gemein. Es sind einfach Entitäten mit bestimmten Eigenschaften. Die Teilchenphysik ist mit der Entdeckung des Higgs noch lange nicht abgeschlossen. Eines der grüßten Mysterien ist immernoch die Vereinung der Quantenfeldtheorien mit der Gravitation. Hierzu gibts verschiedene Ansätze z.B. Supersymmetrie, die mit einem Schlag die bisherige Anzahl der "Teilchen" verdoppeln würde. Bisher wurde aber noch kein supersymmetrischen Teilchen gefunden usw. usw.


    [zitat]
    "Die Quantentheorie ist so ein wunderbares Beispiel dafür, daß man einen Sachverhalt in völliger Klarheit verstanden haben kann und gleichzeitig doch weiß, daß man nur in Bildern und Gleichnissen von ihm reden kann.
    Werner Heisenberg, Physik und Philosophie"
    [/zitat]


    Matthias

    Tja, warum dauert das alles so lange hier ;)


    Hier wurde ja schon auf die Software und Datenverarbeitung hingewiesen. Ebenso aufwendig ist die Hardware. Du musst erstmal einen Tunnel graben 27km im Umfang (gut der war durch LEP schon da), du musst den Beschleuniger bauen und mehrere Detektoren (schon mal einen in Natura gesehen?). Du musst diese gigantische Höllenmaschine erstmal in den Griff bekommen, du musst tausende von Wissenschafter, Ingenieure, Techniker, Studenten etc. im Griff haben, die auch noch global verteilt arbeiten! Schon mal ein Projekt geleitet bei dem der Großteil der Mitarbeiter tausenden von Kilometer voneinander entfernt arbeiten und am Ende alles zusammenpassen muss? Du brauchst Simulationssoftware, Anaylsesoftware und du braucht RechenZENTREN, ja im Plural um die Masse an Daten aufzubereiten und zu analysieren. Daneben kostet so ein Projekt Kohle. Und zwar richtig! Das musst du den Politikern erstmal aus der Nasen kurbeln, denn die haben garantiert andere Problem als ein Higgs zu finden, das für sie so gar keine Probleme löst.
    Ich freu mich für Peter Higgs, dass er es noch erlebt hat! Danke an das CERN und alle Mitarbeiter, die leider auf Grund der Nobelstatuten keinen Preis entgegen nehmen konnten.


    viele Grüße
    Matthias (ex-Desy [CELLO], ex-CERN [DELPHI])



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Slipknot79</i>
    <br />Als Laie frage ich mich, warum dauert es so lange, das Higgs Boson endlich eindeutig nachzuweisen?


    Man lässt Teilchen im LHC aufeinander prallen, dann zerfallen sie in weitere Teilchen. Warum kann man nicht zB 1 Tag später schon eine Aussage treffen? Man weiß ja schliesslich, wonach man suchen wollte, da man sich das schon vorher überlegt hat.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">