Hallo zusammen
hier ist mein Bericht zum HTT 2013:
<u>Besuch des 14. HTT vom 3.bis 5. Oktober 2013</u>
Dieses Jahr ging unsere Reise zu Teleskoptreffen nach Jeßnigk bei Herzberg an die schwarzen Elster.
Micha und Mike, Reiner und Ich waren die Representanten der Backnanger Sterngucker beim 14.HTT,
dem Teleskoptreffen des Ostens.
Los ging die Reise am 3.Oktober kurz nach 9 Uhr, wir fuhren bei Schwäbisch Hall auf die A9
vorbei an Nürnberg und Bayreuth ins Vogtland, wo wir auf der Brückenraststätte Frankenwald
über der A9 an der ehemaligen innerdeutschen Grenze zum Mittagessen gingen.
150km weiter ,hinter Leipzig befuhren wir ein kurzes Stück auf der A14 Richtung Dresden.
Bei Taucha bogen wir auf die auf die B 87ab und reisten über Torgau nach Herzberg.
In Jeßnigk angekommen standen auf dem Tacho 541 km Fahrstrecke.
Mit dem 30“ Dobson im Anhänger kamen wir um 17 Uhr auf dem HTT Gelände an.
Die Zeit bis zum Eintritt der Dunkelheit verging wie im Flug.
Ein Rundgang über das Gelände mit Begrüßung einiger bekannter Gesichter
Der Aufbau unserer Fernrohre und ein kurzer Snack an Rogers Imbiss,
Schon war es Zeit sich warm Einzukleiden.
M13 und die Galaxie NGC 6207 wurden als erste Objekt im 30“ eingestellt.
In unserem neuen 25mm 100° ES Okular waren Beide im Gesichtsfeld zu sehen.
M51 war das nächste Objekt, der 90°Knick des Spialarms neben dem Begleiter
im Okular war leicht zu sehen, die Schlangen hinter der Leiter wurden länger.
NGC 6210, planetarischer Nebel im Herkules, auch "Turtlenebel" genannt,
wurde ins Gesichtsfeld des Okulars gefahren und die Vergrößerung auf 300fach erhöht.
Der Zentralstern war einfach zu sehen, der Umriss des Nebels war oval
und im Inneren konnten Strukturen im Türkis des Objekts erahnt werden.
Der Helixnebel NGC 7293 war das nächste Objekt.
Bei 120 fach im 100° Okular füllte dieser das Gesichtsfeld nahezu zur Hälfte aus.
Mit dem UHC-Filter hob sich der ovale Nebel deutlich von der Umgebung ab.
Neben dem Zentralstern waren weitere Sterne in der Nebelmasse sichtbar.
NGC 7009, der Saturnnebel war das nächste Schaustück im 30“
Bei 300 fach waren ohne Schwierigkeiten 2 Spitzen die Ansen des Saturnnebels sichtbar.
Die Farbe des Saturnnebels erschien fahlgrün.
In den Fischen wurde der Spiralnebel M74 eingestellt,
der bei 170fach im 17mm Ethos schöne um den Kern gewundene Arme zeigte.
Die Superman Galaxie NGC 7479 im Perseus zeigte uns bei 170fach schöne Häkchen an beiden Enden des Balkens
Die Beobachterschlange hinter der Leiter wollte unbedingt M31 sehen.
Eingestellt im Skywatcher FH 120/600 konnte die Format füllende Ausdehnung von 4° bestaunt werden.
Im 30“ wurde die Zacken in den Staubstreifen bewundert.
Als nächstes Objekt wurde M33 gewünscht.
Bei 170fach sind Format füllend 3 Spiralarme mit zahlreichen knotenförmigen Aufhellungen zu sehen.
NGC 604 leuchtet auffällig heraus.
Das Erfassen aller Details nimmt weit mehr Zeit in Anspruch als der nächste Wartende erlauben würde.
Wir sind bei einer Starparty, dehalb der Nächste Bitte!
Und immer schön für den nächsten Beobachter das Objekt wieder in die Mitte stellen.
Zur Abwechslung wurden anschließend schwierigere Objekte angefahren.
Neben Gamma in der Cassiopeja wird der Reflexionsnebel IC 63 eingestellt.
Mit dem UHC Filter kann auch unser Grandseigneur Reiner das Objekt lokalisieren.
Der Planetarische Nebel PK 104-29.1 = Jones 1 setzt die Reihe der schwächeren Objekte fort.
Mit dem OIII Filter können wir das Vanillekipferl, ein C förmiges Objekt sehen.
Am Cat-Eye Nebel, NGC 6543 können die Augen wieder verblitzt werden.
Im grasgrünen Nebel leuchtet ein weisser Zentralstern.
Leider wird das Seeing schlechter und so bleiben uns mehr Details verborgen.
Die schöne Galaxie NGC 6503 im Drachen steht nicht weit östlich und ist deshalb das nächste Objekt der nächtlichen Tour am 30“.
Wir können eine schöne schmale Spindel bei 170 fach betrachten.
Das animiert zum Einstellen der Vorzeige-EdgeOn Galaxie NGC 891 in der Andromeda.
Wie mit einem Lidschattenstift gezogen teilt das dunkle,schmale Staubband das Leuchten
dieser diese schöne Galaxie in der Kantenansicht mittig in 2 Hälften auf.
Ich schwenke den 30“ wieder in Richtung Norden und stelle den
Planetarischen Nebel PK 164+31.1 = Jones-Emberson1 im Sternbild Luchs ein.
Mit Hilfe des OIII Filters ist ein ringförmiges Objekt mit 2 gegenüberliegenden Aufhellungen, der galaktische Kopfhörer zu sehen.
Nach einer Aufwärmpause mit Ralf Hofner um 3 Uhr morgends steht
Orion nun etwas höher im Osten, unsere Gäste wollen den Orionnebel sehen.
In einem Eisblauen Zentrum um das Trapez sind zahlreiche in räumlicher Tiefe gestaffelte dunkle Strukturen zu sehen.
Die hellen Aussenkanten der Schwingen zeigen eine zarte braunrote Tönung.
Leider lässt das Seeing weitere Komponenten der Trapezsterne nicht zu.
Der Pferdekopfnebel ist das nächste Wunschobjekt.
Ich stelle das Objekt mit Hilfe des H-Beta Filters ein
und „Stoffie“ kann das Pferdchen anhand von meiner Beschreibung lokalisieren.
Komet C2012-S1 Ison ist im aufgehenden Löwenkopf das Objekt unserer Begierde.
Zuerst tief im Dunst gerudert, finde ich das Objekt nach gut halbstündiger Suche
als ein diffuses leicht elongiertes Nebelbällchen 2° oberhalb von Mars auf.
Wenige Minuten später ertrinkt das sichtbare Wattebäuschchen des ca. 11,5 mag hellen Kometen
in der zunehmenden Helligkeit des Zodiakallichts.
( das ist mein Komet Nr.35 )
Ein Gockel im Garten neben dem HTT Gelände begrüßte mit lautem Krähen das deutliche Aufleuchten des Zodiakallichts am Osthorizont.
Durchgefroren vom kalten Ostwind bei ca -2° Celsius lege ich mich um 5 Uhr im Schlafsack in meinem Auto ab.
So richtig warm wird mir nicht.
Am Vormittag um 10 Uhr geht es noch etwas zerknittert zu Rogers legendärem HTT Frühstück,
bei dem für 5 Euro so viel gefuttert und Kaffee getrunken werden kann wie man möchte .
Nach einer Katzenwäsche und Zähneputzen begeben wir uns auf eine Platzrunde.
Beim Markus steht das 230 mm Lunt Sonnenfernrohr betriebsbereit da und ich stelle mich in die Warteschlange.
So richtig haut mich das Bild noch nicht vom Hocker.
Aber Nachmittags ist es mit einem Bino und einem Satz 24mm Panoptik Okularen versehen,
die mit Glaswegkorrektor etwa 100 fache Vergrösserung ergeben.
Der Detailreichtum auf der Sonnenoberfächen, zahlreiche Strukturen in Protuberanzen rund um den Sonnenrand
und ein zarter gut aufgelöster Spikulenrasen trotz leichter Zirren am Himmel begeistern mich.
Was geht da bei stahlblauem Himmel?
Am späten Nachmittag fand man sich zu Wulle Bier und schwäbischen Trollinger Wilhelm "trocken" vom Colloquium Wirttemberg in unserem Camp ein.
Ein Snack mit Hartwurst und Käsewürfeln vervollständigt die Sitzung, welche bis in den späten Abend dauert.
Aufgrund von Zirren am Himmel haben wir uns auf einen gemütlichen Teil geeignet,
und sind relativ zeitig in den Schlafsack gekrochen.
Nach einer ausgedehnteren Nachtruhe waren wir uns nach dem Frühstück einig anhand der Wettervorhersage bereits am Samstag abzureisen.
Gegen 13 Uhr 30 ist das Gespann in Jeßnigk gemütlich losgefahren und um 21 Uhr in heimischen Gefilden angekommen.
Dankeschön an die Organisatoren und fleißigen Helfern des HTT
für dieses wunderbare Teleskoptreffen.
Für beobachtete Objekte, welche ich hier nicht erwähnte,
-die mir im Trollinger „trocken“ untergegangen sind-
bitte ich um Nachsicht [8D]