Beiträge von Jonas242 im Thema „Dithering“

    beim mgen ist bei eingeschaltetem dithern / random displacement die belichtungs-steuerung mit dem versetzen der einzelbilder synchronisiert .. d.h. wenn du das dithern vom mgen nutzt MUSST du auch die belichtungs-steuerung vom mgen nutzen .. oder eher andersrum: wenn du mit dem mgen keine aufnahmeserie (exposure-funktion) startest, faengt er ja gar nicht erst an mit dithern :) ..


    wenn du extern die belichtungszeiten steuern willst, musst du die irgendwie mit den zeiten des mgen, den pausen, den zeiten die er fuer den versatz benoetigt - synchronisieren .. da du ja sonst evtl mitten in der aufnahme eines bildes einen versatz drin hast .. will man ja nicht. die wartezeiten VOR start einer einzelnen aufnahme sind konfigurierbar (ausschwingzeit), die belichtungszeit ja auch - nur - die zeit, die er ZUM versatz des aktuellen bildausschnittes braucht allerdings nicht .. so hab ich also im endeffekt keine sekundengenaue auskunft, wie lang er zwischen den einzelnen belichtungs-zeiten wirklich an zeit benoetigt .. und kann das nicht mit einem externen tool synchronisieren ..

    alles nur bezogen auf aufnahmen mit EOS und ohne Anspruch auf absolute Korrektheit:
    wenn du ditherst, kannst du dir die darks tatsaechlich sparen, kurze erklaerung: der sensor besteht aus einer unmenge an pixeln mit vorgesetzten verstaerkern, microlinsen, ueberlauf-gates usw. - allein durch die technische fertigung, die toleranzen usw. - gleicht kein pixel dem anderen, d.h. selbst wenn du das ausleserauschen mal ignorierst und einfach ein dark-frame (bild ohne jeden einfall von photonen) anfertigst - siehst du farbiges rauschen, das besteht zu einem teil aus vollkommen zufaellig verteiltem rauschen (thermisches rauschen), welches sich bei jedem dark unterscheiden wird - und - rauschen, welches durch unterschiedliche verstaerker bzw fertigungstoleranzen der einzelnen pixeln kommt. letzteres ist also oertlich gebunden und bildet ein konkretes rauschmuster, und wird bei jedem darkframe an der gleichen stelle sein. ein Extrem-Fall davon sind hot und cold pixel.


    was passiert wenn ich viele bilder ohne jeden versatz stacke, d.h. jedes bild ist idealerweise absolut deckungsgleich - hot/cold-pixel addieren sich fein und koennen relativ leicht erkannt und beseitigt werden - allerdings addieren sich auch die oertlich fixen rauschmuster da diese ja in allen frames uebereinander liegen - diese bilden dann im fertig gestackten bild einfach noch staerkere muster ... wenn meine bilder nicht exakt pixelgenau deckungsgleich sind - erhalte ich von bild zu bild einen kleinen versatz - der aber nur in eine bestimmte richtung geht - ergebnis im stacking: ich bekomme streifen im stack. um eben diese musterbildung zu verhindern - nutzt man entweder darkframes (hier mittelt sich das thermische rauschen innerhalb eines stacks weg, das muster-rauschen bleibt erhalten da deckungsgleich ueber jedes frame - das kann dann von jedem einzelnen lightframe abgezogen werden) - oder - man dithert: d.h. jedes bild ist um einen mehr oder weniger zufaelligen wert an pixeln versetzt - so dass sich die rauschmuster wenn die bilder anhand der sterne ausgerichtet werden eben NICHT mehr deckungsgleich uebereinander befinden .. resultat: die rauschmuster koennen sich nicht ueberlagern und durchs stacken verstaerken, man bekommt bei nicht-so-100%-korrekter-nachfuehrung keinerlei streifen mehr im bild ...


    was ist nun der vor/nachteil von darks zu dithern? .. da das thermische rauschen mit der temperatur steigt, sich aber auch die fixen rauschmuster mit hoeherer temperatur verstaerken - macht ein darkframe nur dann sinn, wenn sich temperatur-differenz der darkframes zu lightframes in sehr sehr kleinem rahmen haelt (alle 7 grad verdoppelt sich das thermische rauschen) .. wenn ich dithere - erspare ich mir diese temperatur-abhaengigkeit .. ich benoetige keine dark-library, laufe nicht gefahr, dass die darks nicht zu den lights passen usw. - weiterhing: im zusammenspiel mit sigma / sigma-median stacking - wird das rauschmuster nicht nur weg-gemittelt - sondern sogar komplett entfernt ..


    aus eigner erfahrung kann ich einfach nur sagen - erst seit ich dithere - kann ich mit der eos wirklich einigermassen ordendliche astro-pics machen .. keine streifen, keine stacking-artefakte, keine hintergrund-muster ...


    *aechz* - viel text .. hoff das war auf die schnelle alles so einigermassen korrekt