So lange ist´s her, aber es hat sich was getan
zuerst nochmal danke für die zahlreichen Tips zum Selbermachen. Ich möchte euch hier in einem kleinen Beitrag den Weg von meinem Asti-Glas zu einer nahezu perfekten Optik beschreiben.
Schritt 1: Nachdem ich mir alles was zum polieren notwendig war bei Stathis besorgt hatte, fehlten mir nur noch die Komponenten zum ablaugen. Ich wählte eine Mischung aus 24%iger Salzsäure und Kupersulfat. (ich weiß, eine Lauge ergibt das nicht )
PSA nicht vergessen,
Es hat hervorragend funktioniert:
Nach 15min
nach 30min
Nach 45min
nach 1:15h
So damit war es dann auch schon vorbei mit der Zeit denn es hat sich doch einiges in meinem privaten Umfeld verändert und dieses kleine Wesen benötigt meine volle Aufmerksamkeit
Polieren war also kein Thema mehr für mich und in meinem anderen Thread
http://www.astrotreff.de/topic…&SearchTerms=wer,hat,lust
habe ich verzweifelt nach jemandem gesucht der mir bei meinem Asti-Problem behilflich sein kann und Gott sei dank hat sich tatsächlich Daniel Restemeier alias "DaRestem" bei mir gemeldet und seine Hilfe angeboten. Kurzer Hand habe ich meine krumme Scheibe eingepackt, verschickt und in Daniels Hände gegeben (was ein Glück). Nach einer erneuten "ist" Aufnahme ging es dann los.
Mit Asti:
Asti in OF deaktiviert:
(==>)Daniel: Ich versuche das hier nun nach bestem Wissen und Gewissen wiederzugeben, sollte ich etwas falsch beschreiben kannst du mich gerne korrigieren.
Die Lage des Astis stand nun fest und es wurde mit der Rosskur begonnen. Der Plan war während der Rosskur von 100% Parabel auf etwa 30-50% Parabel zurück zu polieren um sie anschließend ohne Asti wieder auf 100% aufzubauen.
Leider lief das Korrigieren des Astis etwas weniger optimal als erhofft. Die folgenden Bilder der Entwicklung zeigen immer eine Darstellung der aktuellen konischen Konstante. Somit sieht man die Abweichungen in Bezug auf die derzeitige "Teilparabel" und nicht zu der 100%igen Parabel!
Bild 1 - auf dem Weg zurück zur Sphäre. Die Riefen der Astikur werden schon weniger.
Bild 2 - Die Sphäre ist erreicht. Die leichten Unregelmässigkeiten in der äußeren Ringzone ist kein Asti mehr, sondern kommt nur dadurch, dass zu wenige Interferogramme verarbeitet wurden. Sind also Artefakte, wenn man so will.
Bild 3 - Jetzt wieder auf dem Weg zur Parabel, hier bei 30% Parabeltiefe.
Bild 4 - der Zwischenstand bei 60% Parabeltiefe.
Endlich bei der 100% angekommen hat sich das bewahrheitet, was sich schon vorher immer stärker ankündigte. Die Parabel gefiel einfach nicht, weder den Berg in der Mitte, noch die Ringzone außen konnten elegant wegretuschiert werden. Irgendwie war in diesem Anlauf einfach der Wurm drin...
Also zurück zur 70% Parabel und nochmal von vorne.....
Dieses Mal war es eine Erfolgsgeschichte!Das erste Bild zeigt wirklich alle Fehler (inkl. minimalen verbleibenden Messfehlern), die in Bezug auf eine 97% Parabel übrig geblieben sind.
Ich denke, mit knapp Strehl 0,99 kann man von einem Planetenkiller sprechen.
Aber selbst in Bezug auf die 100% Parabel hat der minimal unterkorrigierter Spiegel noch einen Strehl von 0,97! Einiges von diesen zwei fehlenden Strehlpunkten findet sich als leichter Hügel in der Mitte unter dem FS-Schatten.
Ich bin absolut begeistert von diesem Ergebnis. Einen riesigen Dank nochmal an Daniel Restemeier mit seinem mir unerklärlichen Ehrgeiz mir einen nahezu perfekten Spiegel zu bauen. Mein neuer Tubus ist im Bau, Komponenten sind bestellt, alles Prima.Jetzt noch zum verspiegeln und dann kann es losgehen mit der Planetenfotografie...die nächste Saison kann also kommen.
Gruß Sascha