Beiträge von Kalle66 im Thema „Amateur-Sub-Apertur-Interferometer (ASAI)“

    Moin


    Das mit der Streifenzahl/Streifenqualität erinnert mich mit an die Frage, wie man auf einer Schallplatte in 'einer' Rille ein Stereo-Signal (für zwei Kanäle) unterkriegt. [;)]


    (==>)Kurt
    Wie liest eigentlich ein Programm wie OF die Streifen aus?
    Soweit ich weiß, ermittelt es anhand von Bilderkennung
    a) die geometrische Lage der Streifenmitte (Verlauf/Richtung)
    b) quer zum Verlauf die Farbverteilung und die Abstände zum Nachbarstreifen (der Farbverlauf wiederum dient auch der Mittenerkennung zu a))


    Meine Frage: Wenn der Helligkeitsverlauf quer zum Streifen für die OF-Analyse herangezogen wird, dann heißt das doch, dann man peinlich genau auf eine gleichmäßig Ausleuchtung und Schärfe im Kamerabild achten muss. Meine Schlussfolgerung wäre dann, dass man die Messbilder (I-Gramme) mit Flats nachbearbeiten könnte.


    Gruß

    Emil,
    die Interferenz und Beugung kennt auch Situationen, in denen Beugungsringe Knoten bilden.
    Der Grundgedanke dahinter: Ein perfekter Spiegel wird genau an den Stellen abgeklebt, die für einen vorgegebenen Lichtstrahl (also genau ein Stern aus bekannter Richtung) zu konstruktiver Interferenz im ersten Beugungsring beitragen. Für jeden möglichen Lichtstrahl aus dem Blickfeld sind diese "ausmaskierte" Stellen allerdings einmalig. Man kann aber so z.B. den ersten Beugungsring für genau diesen Lichtpunkt "ausblenden".


    Aber genau dass macht ja das Seeing in ähnlicher Weise kurzfristig immer wieder, indem es den Weg des eingehenden Lichtstrahls um Lamda/2 "umleitet/verlängert", so dass er auf Teilbereiche des Spiegels konstruktiv interferiert (wo er im Labor destruktiv interferieren täte).


    Nebenbei: Da Du Physik nur in "anschaulicher" Weise zurecht kommst: Geometrische Optik behandelt Licht, indem es nur Winkel betrachtet aus denen es herkommt und wohin es gebrochen/gespiegelt wird. Wellenoptik betrachtet Licht, indem es zu jeder Lichtquelle die Wegstrecken betrachtet, die es bis zum Fokus (Abbildungsebene) zurücklegt. Du musst also zunächst die geometrische Optik anwenden und dann zu jedem Lichtstrahl die Wegstrecke berechnen bzw. die Differenz zur Referenzstrecke (z.B. der optischen Achse) berechnen. Diese Differenz kann man in Mikrometer ausdrücken oder in Anzahl Wellenberge einer bestimmten Lichtfarbe. Beträgt die Differenz Lamda-Halbe löschen sich Wellenberg und Wellental aus etc. Im Ergebnis bildet diese Betrachtungsweise somit ganz nebenbei alles ab, was die geometrische Optik auch kennt und darüber hinaus noch mehr. Vielleicht hilft Dir meine Vereinfachung zum Verständnis.


    Gruß

    Emil,
    sorry, ich kapier Deine Logik nicht. Streulicht kommt geometrisch aus einer anderen Richtung als das Sternlicht. Es bildet genauso wie das Sternlicht Beugungsscheibchen und Ringe um jeden seiner Ursprungsstrahlen. Wenn jetzt das Seeing schlechter ist, dann verliert zwar das Sternlicht Energie, welches sich in seinen Beugungsringen manifestiert. Genau das Gleiche passiert aber mit jedem Streulicht-Strahl. So gelangt dann also auch Streulicht in das Beugungsscheibchen vom "richtigen" Stern-Beugungsscheibchen, die Beugungsbilder überlappen sich dann mehr. Im Ergebnis kannst Du also gar nicht sagen, was Sternlicht und was Streulicht ist und Du kannst mit dieser mechanischen Betrachtungsweise auch nicht argumentieren (sprich den Fall einfach addieren). Kurt hat die passende Formel ja schon angeschrieben. Alles andere ist eine Milchmädchen-Rechnung.


    Gruß

    Emil,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Das widerspricht jeder Beobachtungserfahrung.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Du machst jetzt einen Gedankenfehler.
    Der Spiegel ist immer noch hochglanzpoliert und keine Oberfläche von Schleifpapier. Um die Beobachterfahrung zu machen, müsste erst mal einer einen solchen Spiegel haben und wissen, dass er "Rillen" im Nanometerbereich hat. Oder anders gesagt: Die Beobachtererfahrung gibt es gerade nicht. Das ist doch der Grund, warum Kurt, Kai und andere die Experimente machen.


    In dem Link von mir (letztes Posting) gibt es ein Videoclip einer CD (mit abgelaugter Reflexionsschicht), die obwohl äußerlich wie eine klare Plastikscheibe aussehend, ein gänzlich anderes optisches Verhalten aufweist. Da sind es die Daten-Rillen. Steht das im Einklang mit Deiner Beobachtererfahrung an Linsen?


    Gruß

    Kurt,
    ich bin einfach nur baff, wie Du das Prinzip "Prüfglas" in den Mikro-Kosmos verschoben hast.


    Meine Frage wäre, ob nicht einfach eine kleine Plan-irgendwas Linse oder ein 5/4"-Filter als Prüfglas ausreichen könnte. Im Grunde müsste doch sogar irgendeine konvexe Linse reichen, solange der Radius der Linsenoberfläche nicht allzustark vom Testspiegel abweicht. Oder hast Du da negative Erfahrungen gemacht?


    Aufgefallen ist mir, dass Du den Aufwand für das Prüfglas wohl deshalb betrieben hast, weil die Prüfseite teilreflektierend die Gegenseite aber entspiegelt sein soll. Dazu fällt mir der Beitrag von Dietmar ein http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=146379, der von Neutralfiltern schreibt, die per Reflexion arbeiten. Vielleicht wäre das ja was für die Steigerung des Streifenkontrasts.


    Gruß