Hallo in die Runde,
ich möchte hiermit einen Hinweis geben, dass möglicherweise die Situation mit dem Interferometer zu optimistisch eingeschätzt wird, also die Fehler Nr.2 und 3 nach der Skizze von Kai, schwerwiegender sind.
1. Licht kann als Welle verstanden werden oder strahlengeometrisch aufgefasst werden. Das Interferometer und das ASAI verstehen Licht ausschliesslich als Welle. Das ist kein Fehler. Foucault versteht man am besten strahlengeometrisch. Das ist kein Fehler. Beide Messarten sollten sich ergänzen.
Die Foucault-Messungen haben den Vorteil, dass man quasi eine natürliche Grenze hat, ab wann der Spiegel perfekt ist. (ausgenommen Asti): Jeder Strahl, der ausserhalb der Beugungsscheibe ist, wird als Falschlicht angezeigt. Der Spiegel ist dann gut, wenn im Zwielicht nichts mehr erkennbar ist. Natürlich hat man nie so einen kleinen Stern. Aber Foucault am Fernrohr mit einem richtigen Stern, da würde das obige zutreffen, wenn nicht die Turbulenzen da wären.
- Aber bei diesem Thread geht es ja um die korrekte Quantifizierung der Fehler, wann man endlich aufhören kann, nicht wann er perfekt ist. Was sagt die strahlengeometrische Betrachtung dazu:
2. Ich habe da eine rechnerische Abschätzung gemacht. Stört die Hundekuchenoberfläche mit Fehlern lateral 20mm und Höhen 65nm im Beispiel? Das war die Ausgangsfrage. Die Skizze sollte alles zeigen. Hoffentlich stimmen die Nullen, sonst ist alles gesagte sowieso falsch[:(!]
Man sieht, dass im Beispiel Strahlen um das 3.3fache des Beugungsscheibchendurchmessers ausgelenkt werden. Unten in der Skizze wollte ich andeuten, dass auch kleiner Pickel (Zitronenrinde) ebenfalls gefährliche Winkel haben.
Man kann auch abschätzen, welche maximale Höhe so ein Hundebisquit haben darf im Beispiel, damit der Strahl noch im Beugungsscheibchen ist. Die Rechnung ist schnell gemacht: 65nm : 0,0227x0,003355 = 10nm[:(]
3. Quantifizierung: Rechnerisch nicht möglich, aber solche Winkel auf der ganzen Hundeoberfläche treten überall auf, und deshalb besagt diese rechnerische Abschätzung: Aufgepasst,möglichst alles Fehlerhafte sanft wegpolieren, so gut es geht.
4. Bei der Quantifizierung von Fehlern muss man berücksichtigen, bei welcher Art von Beobachtung sie stören. Die Frage ist, wohin gelangt das Streulicht? Wenn es in der Nähe des Beugungsscheibchens ist, ist es gefährlich für saubere helle Sternbilder. Der Stern hat dann einen Lichthof, einen winzigen Heiligenschein. Suiter sagt im Kapitel Roughness, dass bei der Hundekuchenoberfläche besonders fatal ist, dass bei den vielen Winkeln der Bisquits es zu Interferenzen kommt, also sich Lichtverdichtungen um den Stern störend bemerkbar machen. Da reiche schon wenig Streulicht.
Gruss Emil