Hallo Freunde des Zwergs,
ich arbeite mich immer mehr in die Aufnahmen im parallaktischen Aufbau ein. Das klappt wirklich sehr gut und weil man kein Feld mehr durch Bildfelddrehung verliert, kann der Zwerg seine Stärke deutlich besser ausspielen: Weitfeldfotografie.
Samstag Abend habe ich mich noch mal über den Crescent-Nebel NGC6888 hergemacht:
240 Belichtungen à 15s, also insgesamt eine Stunde.
Ich habe ihn bewusst in die Ecke unten rechts geschoben, weil ich die umgebenden Nebelmassen mit drauf haben wollte. Ich bin mit dem Bild recht zufrieden. Das JPG wurde vom Zwerg gestackt, bearbeitet habe ich es dann auf dem iPad mit Lightroom.
Im nachherein finde ich den Hintergrund etwas dunkel. Da muss ich vorsichtiger am Histogramm ziehen. Leider blendet Lightroom nicht den Peak im Histogramm ein. Mir unverständlich, aber die restlichen Funktionen der App sind es wert.
Danach bin ich auf den Pacman in der Cassiopeia gegangen. Da bekam ich es mit einem bereits bekannten Problem zu tun:
Die Zackenlinie und der kometenförmige Blob rechts. Beide deuteten sich schon im Livebild an. Ich habe es dennoch durchgezogen, weil ich sehen wollte was dabei raus kommt. Wieder 240 x 15s = 60min. Dwarf II Stacking und Lightroom Bearbeitung.
Ich habe mir bei der Bearbeitung nicht sonderlich viel Mühe gegeben. Wozu auch. Ich frage mich jetzt eher, wo die Artefakte her kommen. Sind das Reflektionen von äußeren Lichtquellen? Die Zackenlinie deutet darauf hin. Aber warum ist der Blob dann nicht auch zackenförmig? Innere Reflektion eines Sternes außerhalb des Gesichtsfeldes? Dann müsste er auf jeder Aufnahme des Pacman zu sehen sein.
Sehr seltsam das ganze. Ich werde mal mit einer Streulichtblende experimentieren.
Eines muss ich sagen. Auch wenn die Aufnahmen des Zwerges dem Seestar nicht das Wasser reichen können, so habe ich mich mit ihm bislang keine Sekunde gelangweilt.
Ich freue mich schon, wenn Perseus und Auriga über mein Hausdach steigen. Da gibt es viele schöne Objekte für Langzeit-EAA. Ich hatte auch vor gehabt, dieses Wochenende die FITS-Rohbilder vom Zwerg auf den PC zu laden und dort mal zu bearbeiten. Aber ich konnte mich nicht aufraffen. War mir zu viel Arbeit, ich bin lieber mit meinem Hund spazieren gegangen oder habe mich an meine PS5 gesetzt. Schon zur Bearbeitung der Bilder auf dem iPad musste ich mich aufraffen.
Wie schon gesagt: ich glaube ich werde kein Astrofotograf mehr.
Bis dann:
der Schraubendreher