Beiträge von watchgear

    Hallo Jens,


    ich bin zwar auch noch Anfänger, aber wenn sich sonst niemand meldet, kann ich Dir evtl. auch weiterhelfen.
    Du schreibst, lt. Anleitung sollst du eine Achse zum Polarstern hin ausrichten. Der Sinn der Sache ist a) das Du dann (zumindest theoretisch) anhand des Skalen (falls vorhanden) Objekte am Himmel auffinden kannst und b) die Erdrotation allein durch Korrektur in einer Achse ausgleichen kannst.
    Wie das genau funktioniert findest Du z.B. hier: http://home.t-online.de/home/Dr.Strickling/aufstell.htm
    In Deinem Fall, wenn Du vom Balkon aus keine Sicht richtung Norden hast, bist Du natürlich aufgeschmissen. Das ist aber eigentlich auch gar nicht so wichtig. Du bekommst es schon ganz gut hin, indem Du darauf achtest, dass die Montierung möglichst genau gerade steht (wenn die Beine gleich lang sind und Dein Balkon nicht baufällig ist, sollte das ohnehin so sein) und diese besagte Achse (ich glaube, es war die Rektaszension) laut Kompass nach Norden zeigt. Ausserdem solltest Du die Neigung dieser Achse ensprechend Deinem Breitengrad einstellen. Da müßte es ebenfalls eine Scala geben - die stellst Du auf ungefähr 49,5 ein.
    Wie wichtig die exakte Ausrichtung ist, hängt von der Vergrößerung ab - denn je stärker Du vergrößerst, um so schneller laufen Dir die Objekte aus dem Bild. Zum Fotografieren müßte es dann noch genauer sein - aber das hast Du ja wohl noch nicht vor.


    Deine Koordinaten scheinen übrigens zu stimmen. Das kannst Du unter: http://www.koordinaten.de/online/koord.shtml überprüfen.


    Das größte Problem wird sein, "etwas anderes zu sehen, als den Vollmond". Bei Vollmond sieht man halt nicht viel anderes. Vor allem, da der Mond zumindest zum Anfang der Nacht genau in Deiner Blickrichtung OSO steht. Aber wenn Du es schaffst, ein bisserl Richtung Süden zu schauen, findest Du Jupiter - der ist momentan nach dem Mond am hellsten und schon sehr interessant. Auch der Sternenhaufen M44 (direkt neben Jupiter) ist sehr schön.
    Damit solltest Du dich aber beeilen - also schon während der Dämmerung anfangen. Im Laufe der Nacht wandert der nämlich immer weiter nach Westen. Wenn Du ihm dann noch folgen willst, kippst Du wohlmöglich vom Balkon[:D]


    Viel Spaß heut' Nacht


    Klaus

    Zum Thema Refraktor, dass hier mittlerweile so heiß diskutiert wird, habe ich auch noch eine Erfahrung beizusteuern:
    Da ich (s.o.) nicht in der Lage war, irgendetwas Interessantes zu finden, habe ich auch geglaubt, mein Teleskop (C8) sei Schrott. Daraufhin habe ich mir einen 150/750 Refraktor (Achromat) besorgt. Der war keinen Deut besser. Natürlich ist es damit leichter, ein großes Gesichtsfeld zu erreichen. Wenn man aber schon ein C8 hat, ist's im Endeffekt sicherlich billiger, das mit den richtigen Okularen und Zenithspiegeln "widefield-tauglich" zu machen. Vor allem ist so ein C8 doch wesentlich handlicher und lange nicht so windempfindlich.

    Hi Klaus,


    gute Idee für die Digitalkamera. Den PDA lasse ich in Zukunft eher Zuhause. Ich hab' mir übrigens überlegt, jetzt da Karsten mir erklärt hat, worum es geht, werde ich in einem neuen Thema schildern, wie ich in die Irre gerannt bin. Ich denke, so blöde könnten andere durchaus auch sein und dann landet das Teleskop irgendwann im Keller oder im Ebay.


    Gruß


    Klaus

    So Leute,


    obwohl ich jetzt längst in der Heia liegen müßte - eins muß ich noch loswerden:
    "KaStern" hat mich heute unter die Fittiche genommen und mir fiel es wie Schuppen aus den Haaren (...und ehrlich gesagt, wie Eiszapfen von der Nase:-)
    Ihr hattet natürlich völlig recht. Der PDA ist Mist. Das Fernglas ist wichtig (wenn's das richtige ist). Ich weiß jetzt zwar immer noch nicht genau, wo die Glocken hängen - hab' sie aber schonmal deutlich leuten hören.
    Ich könnte mir vorstellen, dass viele Anfänger ebenso in die Irre laufen wie ich - deshalb werde ich Morgen hier einen kleinen Roman hinterlassen, über das, was ich gelernt habe.


    Aber erstmal geh' ich in die Koje - muß Morgen um 6 Uhr 'raus.


    Vielen, vielen Dank nochmal an Karsten....


    Klaus

    Tach Zusammen!


    Ich weiß nicht, ob es vielleicht vielen Anfängern so geht wie mir. Geblendet von den tollen Bildern im Internet oder auch auf der Verpackung des eigenen Teleskops, versucht man, genau solche Objekte zu finden und landet total auf der Nase.
    Wenn man sich dann an die "Freaks" wendet, verstehen die meist gar nicht, welches Problem man eigentlich hat, geben gut gemeinte Ratschläge und weisen natürlich darauf hin, dass man Bilder wie in den Hochglanzprospekten ohnehin nicht erwarten kann.
    Damit war mir aber nicht geholfen. Ich wollte kein "Hochglanzbild" und es mußte auch nicht in Farbe sein. Ich wollte überhaupt mal etwas ausser Mond und Planeten und natürlich Sternen sehen....
    Schlussendlich hat mir dann ein Mitglied dieses Forums - "KaStern" - geholfen, indem er sich eine Nacht lang mit mir auf dem Acker herumgedrückt hat und mir erklärt hat, worauf es ankommt. Dabei ist mir klargeworden, welche Fehler ich gemacht habe. Es war wirklich, als wenn man nach zwei Jahren Autofahren gesagt bekommt, dass es im Vorwärtsgang besser geht!
    Deshalb hier ein kleiner Roman, um andere vor diesem Irrweg zu veschonen:


    1. Motivation
    Was will ich eigentlich sehen? Ich denke, es geht mir wie den meisten Anfängern. Jeder, der mal durch ein "Rohr" gesehen hat weiss, dass Sterne eigentlich uninteressant sind. Sterne sind Punkte - und das bleiben sie auch, egal wie stark man vergrößert.
    Interessanter sind Planeten wie Jupiter und Saturn. Da gibt es was zu sehen! Schwierig ist das auch nicht - abhängig vom verwendeten Teleskop sind die Planeten halt mehr oder weniger groß, scharf.....
    Was mich aber eigentlich "antörnt" sind Objekte wie Nebel oder Galaxien, also die ganzen "Mxxx" und "NGCxxxx" und so weiter. Die will ich sehen und finde sie nicht. Warum?


    2. Verwirrungen
    Zum einen wird man bereits durch die "Features", über die Teleskope angepriesen werden, in die Irre geschickt. Zum anderen gibt es da noch eine historische Begriffsverwirrung, die einen dann völlig am Bahnhof landen läßt:


    2.1 Vergrößerung
    Dass die angeblich möglichen Vergrößerungen mit denen Teleskope oftmals beworben werden, ziemlicher Bockmist sind, bekommt man eigentlich schnell mit. Dass es gerade bei den o.g. Objekten überhaupt nicht auf Vergrößerung ankommt, sagt einem aber niemand.
    Ich z.B. habe mich mit den Teleskopen, angefangen vom "Tschibo-Rohr" bis zum 8" SC, langsam hochgekämpft - immer die mögliche Vergrößerung, die ja in erster Linie auch von der Öffnung abhängt, im Blick. Natürlich habe ich auch bei den Okularen immer auf möglichst hohe Vergrößerung geachtet. Völliger Schwachsinn! Die hohen Vergrößerungen machen Sinn, wenn's um Planeten, oder einen einzelnen Mondkrater geht. Die meisten Nebel und Galaxien (zumindest die, mit denen man wohl anfangen sollte) sind riesig. Mit den Okularen, die ich mir bisher zugelegt habe (die niedrigste Vergrößerung, die ich hinkriege, liegt bei 100fach), würde ich z.B. die Andromedar-Galaxie nur zu einem Bruchteil sehen können, da sie weit größer als mein Gesichtsfeld ist.


    2.2 Magnitude
    Ich habe immer gedacht, das heißt "Größe" (so von Magnus - ich bin kein Lateiner, aber ich glaube, das heißt "Größe"). Ebenfalls Schwachsinn! Die Angaben, die ich immer in meinen diversen Sky-Chart-Programmen finde (z.B. "Cartes du Ciel"), geben nicht die Größe, sondern die Helligkeit an. Das ist ein Riesenunterschied!


    Aus beiden Verwirrungen, a) dass es auf die Vergrößerung ankommt und b) dass dieses vermaledeite "8,4Mag" die Größe angibt, bin ich dann auf folgende Vorgehensweise verfallen: Ich bin mit einem schwach vergrößernden Okular (das war bei mir aber bereits 100fach) dahin gewandert, wo ich das Objekt vermutet habe. Dann habe ich jeden winzigen Punkt, der mir irgendwie "flächig" vorkam, bis zum Erbrechen vergrößert......es blieben aber Punkte, die nur immer unschäfer wurden!


    3. Die Lösung
    Wichtig ist, wie gesagt, nicht die Vergrößerung. Wichtig ist einzig die Öffnung des Teleskops. Die entscheidet, wieviel Licht gesammelt wird. Die begehrten Objekte sind (zumindest zu einem Großen Teil) so groß, dass man sie schon mit bloßem Auge sehen könnte. Sie sind einfach nur viel zu duster! Theoretisch würde ich diese Objekte also bei 1-facher Vergrößerung (ich weiß - das geht nicht...) sehen können, wenn nur mein Teleskop eine Öffnung hat, die n-mal größer als meine Pupille ist und ich dadurch n-mal mehr Licht abbekomme.
    Man sollte das Teleskop also nicht als Wahnsinns-Vergrößerungs-Apparatur sehen, sondern vielmehr als Lichtverstärker.
    Dabei hat man allerdings den gleichen Effekt, wie bei allen Verstärkern: Man verstärkt nicht nur das Signal, auf das es ankommt, sondern alle. Wer also mit einem "Riesenrohr" bei Vollmond loszieht, wird nur einen grauen Himmel sehen, da das Streulich vom Mond ebenso verstärkt wird.


    4. Ausrüstung
    Ich weiß jetzt (hoffe ich) so halbwegs, worauf es ankommt. Im Detail muß ich mich aber noch kräftig einarbeiten. Was ich bereits mitbekommen habe ist, dass es nicht reicht, ein langbrennweitiges Okular mit einer entsprechend niedrigen Vergrößerung zu verwenden. Damit wird nämlich nicht zwingend das Gesichtsfeld größer. Das hängt z.B. vom Öffnungsverhältnis und somit vom Winkel des Lichtkegels ab, der das Okular erreicht. Deshalb sollte man sich beim Okularkauf beraten lassen und vor allem sagen, welches Teleskop man hat und was man beobachten will. Wenn man die Okulare nicht bei Tschibo kauft, sondern z.B. bei "Wolfi" (Teleskop-Service Ransburg) wird man sicherlich eine gute Empfehlung bekommen.



    So - das musste ich jetzt einfach mal loswerden! Ich hoffe, es wird dem einen oder anderen "Mitrookie" helfen, nicht in die Irre zu laufen. Jetzt aber den wichtigsten Tipp zum Schluss:


    Sucht Anschluß! Ich habe den Eindruck, dass die Teleskopgemeinde ein sehr freundlicher Haufen ist. Fragt nach, ob ihr euch irgendwo 'dranhängen könnt und schämt Euch bloß nicht, weil Euer Teleskop vielleicht so klein ist. Das ist kein Wettpinkeln!
    Ihr könnt im Internet lesen, soviel ihr wollt - entweder will Euch jemand etwas verkaufen, oder Ihr bekommt Riesenabhandlungen, wo jemand den ...was weiß ich... Lambda-Quotienten seines Rohrs berechnet. Am meisten und am schnellsten lernt Ihr's, wenn Ihr Euch an jemanden hängt, der einfach mehr Erfahrung hat.


    Gut spechteln


    Klaus

    Tja, PDA-mäßig möchte ich Dir nicht ganz beipflichten - mann kann das Display auch fast bis auf "0" dimmen. Es ist halt flexibler als Papier (nicht im mechanischen Sinn...)
    Mein Suche ist übrigens ein 8x50. Wie gesagt, es liegt eher nicht am Equipement.
    Ich glaube langsam, es mangelt mir einfach an Geduld. Deshalb hat's auch mit dem Angeln nicht geklappt;-) Den Karkoschka habe ich mir übrigens bestellt und ausserdem noch "Stoyan's Deep Sky Reiseführer".
    Das Thema "Gleichgesinnte" gilt es wohl in erster Linie zu vertiefen. Ich muß mal schauen, dass ich mich irgendwo 'ranhänge um ein wenig aufzuschnappen.

    Stimmt - die Frage war blöd gestellt. Also:
    Ich habe sowohl diverse Sternkarten in Papierform, als auch die einschlägigen PC-Programme. Wenn ich auf dem Acker stehe, benutze ich meistens "Pocket Universe" auf einem PocketPC.
    Nun suche ich z.B. M65 (ist vielleicht ein blödes Beispiel, weil mit Mag10 schon ziemlich dunkel - aber was soll's..). Suche mir im Dreieck des Löwen den Sern rechts unten und bewege mich dann langsam, bei geringer Vergrößerung, dahin, wo ich M65 vermute. Wenn ich irgendwas im Bild habe, das den Verdacht einer gewissen "Flächigkeit" aufkommen läßt, gehe ich mit der Vergrößerung höher. Auf die Art habe ich bisher, ausser gerade noch beim Orion-Nebel, keinen Erfolg gehabt.
    Bisher habe ich geglaubt, mein Teleskop sei Mist bzw. schlecht kollaminiert oder so etwas. Dann habe ich mir einen 6" Refraktor besorgt (mit div. Filtern). Der sollte ja eigentlich verhältnismäßig scharf sein - ist aber auch nicht besser als mein C8, eher schlechter.
    Deshalb bin ich zu dem Schluß gekommen, dass es nicht so sehr am Equipement liegt, sondern mehr an der Orientierung.


    Dein Argument gegen den Laserpointer kann ich übrigens nachvollziehen. Stell' Dir vor, nebenan steht einer und macht eine Langzeitbelichtung, die dann mit einem schönen grünen Strich verziert ist......

    Hi,


    ich plage mich jetzt schon eine Weile mit einem eigentlich ganz anständigen Teleskop ab (C8 auf H-EQ5). Planeten und gerade mal der Orion-Nebel sind ganz prima - den Rest, Messier oder NGC, finde ich einfach nicht. Ich habe mir jetzt überlegt, mir einfach so ein ETX-Teilchen zuzulegen, um die Objekte darüber zu finden und evtl. mit solch einem grünen Laserpointer quasi am Himmel zu markieren. Mit etwas glück könnte man den Laserstrahl mit dem "richtigen" Teleskop dann finden und darüber auch die Objekte.
    Hirngespinnst oder 'nen Versuch wert?