Moin Titan,
leider sehe ich Deinen Thread erst jetzt - der 130 PDS auf der NEQ-5 ist eine gute Entscheidung, die ich selbst seit 1-1/2 Jahren mit stetig wachsendem Spaß und Erfolg einsetze. Nach mehr als 10 Jahren visueller Beobachtung wagte ich zunächst den Einstieg in die Astrofotografie mit mittleren Telebrennweiten, später kam der 130 PDS dazu, Anfang des Jahres gönnte ich mir einen MGEN-Autoguider - seitdem klappt es mit der Astrofotografie in den ganz überwiegenden Nächten auch ohne Frust, die NEQ-5 trägt den kleinen Newton auch fotografisch ohne Probleme [;)].
Du musst Dir aber über eines im Klaren sein: der Explorer 130 PDS ist ein Bastelteleskop - Du wirst ihn für die Astrofotografie also tunen müssen, um damit wirklich Freude zu haben:
- die Auskleidung des Tubus mit schwarzer Velours-Folie ist Pflicht, ebenso wie die Schwärzung des Fangspiegelrandes und aller glänzenden Metallteile innerhalb des Tubus mit schwarzem Schultafellack (o.ä.)
- die Halteklammern des Hauptspiegels sind ein wenig überdimensioniert, das verursacht richtig fiese Spikes an hellen Sternen. Entweder Du blendest den HS so weit ab, dass die Klammern verdeckt sind, oder Du schleifst die Klammern so weit runter, dass sie gerade eben bis an die Phase des HS reichen. Ich habe mich für Abblenden mittels einer kreisrunden Blende aus 2mm-Bastlerglas und Velours entschieden, die mit den Schrauben der Halteklammern fixiert ist (nicht fest anziehen, könnte Asti verursachen) - jetzt habe ich zwar nur noch 128mm statt 130mm Öffnung, aber wollen wir die Kirche mal im Dorf lassen... [;)]
- das Auszugsrohr ist bei der Fotografie mit DSLR im Primärfokus eindeutig zu lang geraten, und ragt in den Strahlengang. Abhilfe schafft hier entweder das Höhersetzen des HS, oder ein kürzeres Auszugsrohr. Ich warte aktuell auf ein angepasstes Auszugsrohr, das ich mir von einem guten Bekannten drehen lasse - ich hoffe er kommt bald mal dazu. Für die Zwischenzeit habe ich das Auszugsrohr ebenfalls mit Schultaffellack geschwärzt.
- bastel Dir unbedingt eine Taukappe!
- Um Guiding wirst Du mittelfristig nicht herumkommen, sofern Du lange Belichtungszeiten erreichen willst (ich gehe davon aus); meine NEQ-5 erlaubte bei 650mm Brennweite ungeguidet maximale Belichtungszeiten von 60 Sekunden, dabei fielen allerdings stets mindestens 30% Ausschuss an. Seitdem ich den MGEN einsetze sind 10 Minuten kein Problem mehr - auch längere Belichtungszeiten wären problemlso möglich, jeweils abhängig von Himmelsqualität / Hintergrund...
Nach den erforderlichen Tuning-Maßnahmen, und mit Autoguiding, ist der 130 PDS in Verbindung mit der NEQ-5 dann ein wirklich spaßbringendes kleines Fotoinstrument - hier mal ein recht aktuelles (noch nicht vollständig zu Ende bearbeitetes) Bild aus der letzten Neumondphase - M27 mit EOS 1000D bei ISO 400 und Skywatcher Komakorrektor, 19 x 300 Sekunden:
Und so sieht das SetUp aufgebaut im Garten aus (bei Vollmond):
Nun denn - gratuliere zur Entscheidung zum 130PDS. Der kleine Newton wird Dir eine Menge Spaß bereiten - ich wünsche Dir einen guten und frustfreien Einstieg in die Astrofotografie [:)]