Hi!
Platesolving in annähernd Echtzeit geht schon - damit arbeitet ja die Celestron StarSense Explorer App, bei der das Handy das Goto ersetzt. Ohne zusätzliche Vergrößerung sind die normalen Handy-Apps mit Kompass und Gyroskop aber auch schon genau genug – ein, zwei Grad Abweichung stören eigentlich nicht, wenn man das Handy in den Himmel hält. Für die größeren Schwenks wird die Anzeige grob mit den Smartphone-Sensoren aktualisiert und dann per Platesolving aktualisiert, wenn man mal still hält.
Der SkyScout hatte nur den angepeilten Stern identifiziert, das Handy beschriftet dir die Umgebung auch gleich noch.
Universe2Go hatte den Charme und Nachteil, dass man eine 3D-Brille aufsetzen musste, in die das Handy eingelegt wird und die Sternkarte vom Handy dann wie bei einem Head-Up-Display dem Anblick vom Himmel überlagert wird. Ich hatte das mal als Rezensionsexemplar gehabt. Hat eigentlich einwandfrei funktioniert und war schon cool, weil es im Prinzip eine Sternführung mit dir gemacht hat – entweder lotst es dich über den Himmel und zeigt dir, was es gerade wo zu sehen gibt, oder du schaust irgendwo hin und es sagt dir, was es da alles gibt.
Coole Sache, aber gerade wegen der zusätzlichen "Sternenbrille" habe ich es dann kaum genutzt (und weil es mir nicht viel neues erzählen konnte). Es ist echte Augmented Reality, aber schon 3D-Kino scheitert ja nicht zuletzt an der zusätzlichen Brille.
Ich empfinde aber auch das Head-Up-Display im Auto eher als störend denn als hilfreich und bin froh, das zusammen mit vielen anderen Assistenzsystemen meistens ausschalten zu können.
Von daher: Beim Universe2go dürfte außer neuen Sternführungen nicht viel nachkommen können, außer es gibt mal was kleines Google-Glass-mäßiges in der Größe einer normalen Sonnenbrille für Augmented Reality. Alles was klobiger ist, nimmt man doch eher selten mit, wenn der Reiz des Neuen mal verflogen ist. Da ist der Vorteil gegenüber den normalen Sternkarten-Apps auf dem Handy-Display zu gering, auch wenn das Teil schon einwandfrei funktioniert und auch beeindruckt. Die aktuellen 30,- € sind fair, wenn man damit mal experimentieren will und eine etwas andere Sternführung will. 3x ins Planetarium kostet auch nicht mehr, und da kommen die Fahrtkosten noch dazu – um einen "falschen" Sternenhimmel zu erleben.
Die hohe Genauigkeit per Platesolving braucht man eigentlich nur am Teleskop, und das machen die Celestron StarSense Explorer.
Beste Grüße,
Alex