Hallo Emil,
ich bin erst gerade auf dieses Thema aufmerksam geworden, daher der vielleicht etwas verspaetete Input.
Ich habe mich seinerzeit auch mit der Berechnung von Serrurier Truss Tuben beschaeftigt fuer den Bau meines 10 Zoll Reisedobsons (http://www.duda-derwahl.de/basic_considerations_d.htm), und hab dazu ein FEM Programm eines Bauingenieurs benutzt (ProStab von Dr.-Ing. Ernst Sauer: http://www.prostab.de/), und war damals zu dem Schluss gekommen, dass in den Abmessungen meines Reisedobsons die gravitativen Stabwerk-Durchbiegungen vernachlaessigbar sind und keiner Anpassung der Wandstaerke oder des Durchmessers beduerfen. Das damalige Resultat war, bei Alu-Rundrohr oben (15 mm Durchmesser, 2 mm Wandstaerke) und Alu-Rundrohr unten (10 mm Durchmesser, 1 mm Wandstaerke) ergeben sich etwa 0.03 mm Durchbiegung - oben wie unten - bei Horizontausrichtung des Teleskopes. Das Ganze war in etwa unabhaengig von der Ausrichtung des Rotationstubus. Ich habe dann letztenendes Alfer Profile aus dem Baumarkt mit 15 mm Durchmesser und 1 mm Wandstaerke genommen, was in den Rechnungen eine Dejustage von 0.04 mm beim Schwenk von Zenit zu Horizont ergab (Durchbiegung oben 0.05 mm, unten 0.01 mm), was sich als vernachlaessigbar herausstellte.
Zu deiner Konstruktion habe ich eine Frage: es sieht so aus als ob der untere Ring mit Spiegel mit den Hoehenraedern (als Versteifung?) verbunden ist, ist das richtig? Falls dem so ist wuerde das meiner Meinung nach dem Serrurier Prinzip widersprechen, das davon ausgeht dass die untere und obere Last alleine von der Aufhaengung in der Mitte getragen werden und frei durchsacken koennen.
Die ganze Konstruktion sieht sehr filigran aus, da wuerde ich schon rein gefuehlsmaessig Schwingungen erwarten. Wie Rainer und Kalle schon erwaehnen, die duennen Hoehenraeder mit den ungestuetzten Enden muessen weiter versteift werden, das hat sich schon bei vielen aehnlichen Konstruktionen hier im Forum aus Holz mit mehr "Fleisch", d.h. dickeren Materialquerschnitten ergeben. Ebenso benoetigst Du meiner Meinung nach einen verwindungssteiferen Mittelring / -quadrat, Ringe haben den Vorteil sich nicht so leicht rhombisch durch Querkraefte zu verziehen, erfordern aber eine komplexer herzustellende Anbindung an die Hoehenraeder.
Ich wuensche Dir weiterhin viel Erfolg bei deinen Versuchen,
Andreas